Ein­er der poli­tis­chen Beobachter in den USA, die sich im Hin­blick auf die kom­menden Präsi­dentschaftswahlen grosse Sor­gen machen, ist Robert B. Reich, ehe­ma­liger Arbeitsmin­is­ter in der Regierung Clin­ton und jet­zt Pro­fes­sor für öffentliche Poli­tik an der Uni­ver­si­ty of Cal­i­for­nia in Berke­ley. Auf Sub­stack set­zt er sich in seinem täglichen Newslet­ter mit den Prob­le­men und Gefahren auseinan­der, welche die Demokratie in den USA unter­minieren, — ins­beson­dere den Fol­gen ein­er möglichen zweit­en Präsi­dentschaft Trumps. Hier sein Newslet­ter vom 10. Mai:

Mit Trump ist alles käu­flich
Ein­schließlich der größten Sache von allen.

Fre­unde, Trump verkauft alles, um Geld für sich und seine Kam­pagne zu sam­meln:
Die Trump-Bibel (die auch eine Kopie der US-Ver­fas­sung, des Treueschwurs, der Unab­hängigkeit­serk­lärung und der Bill of Rights enthält) - für 60$ ein echt­es Schnäp­pchen, meint der birsfaelder.li-Schreiberling 😉
Trump-Schuhe (von den fast kom­plett gold­e­nen “Nev­er Surrender”-High-Tops zum Preis von 399 Dol­lar bis zu den gün­stigeren “Red Wave” und “POTUS 45”).
Anteile an Truth Social, Trumps Plat­tform für soziale Medi­en.
Dig­i­tale Sam­melka­rten (das neueste Set, “The Mugshot edi­tion”, bietet Samm­lern die Möglichkeit, ein Muster des Anzugs zu erwer­ben, den der ehe­ma­lige Präsi­dent bei seinem Ver­brecher­fo­to in Ful­ton Coun­ty, Geor­gia, trug, zum Preis von 99 Dol­lar pro Stück oder 4.653 Dol­lar für das kom­plette Set, das auch eine Ein­ladung zu einem Aben­dessen in Mar-a-Lago enthält.)
Trump-Par­füm und ‑Par­füm mit dem Namen des ehe­ma­li­gen Präsi­den­ten (die “Victory47”-Flaschen) sind jew­eils für 99 Dol­lar zu haben. Das Bild des Par­füm­flakons, das sich jed­erzeit ändern kann, zeigt einen Trump-Kopf.

Aber jet­zt verkauft Trump etwas viel, viel Größeres. Größer geht es eigentlich gar nicht mehr.
Er verkauft die ganze Welt. 

Man kön­nte meinen, dass die Welt nicht gekauft und verkauft wer­den kann, aber anscheinend gibt es keine Gren­zen für die Ver­sprechun­gen, die Trump machen wird, um wieder ins Weiße Haus zu kom­men.

Alles ist käu­flich.

Als Trump let­zten Monat in Mar-a-Lago mit eini­gen der wichtig­sten Ölman­ag­er Amerikas zusam­men­saß, beschw­erten sich diese laut Wash­ing­ton Post über belas­tende Umweltvorschriften, obwohl sie im let­zten Jahr 400 Mil­lio­nen Dol­lar für die Lob­b­yarbeit der Regierung Biden aus­gegeben hat­ten.
Trumps Antwort? Er würde ihnen ein besseres Ange­bot machen.

Er sagte ihnen, sie soll­ten 1 Mil­liarde Dol­lar auf­brin­gen, um ihn ins Weiße Haus zurück­zubrin­gen, und er würde Dutzende von Bidens Umweltvorschriften und ‑poli­tiken rück­gängig machen und ver­hin­dern, dass neue erlassen wer­den (nach Angaben von Per­so­n­en, die über das Tre­f­fen informiert waren und die unter der Bedin­gung der Anonymität sprachen, um ein pri­vates Gespräch zu beschreiben).
Der 1‑Milliarden-Dollar-“Deal” würde sich mehr als bezahlt machen, sagte Trump den Ölman­agern, weil sie dank ihm Steuern und Vorschriften ver­mei­den wür­den.

Biden hat die glob­ale Erwär­mung als “exis­ten­zielle Bedro­hung” beze­ich­net, und seine Regierung hat in den let­zten drei Jahren 100 neue Umweltvorschriften erlassen, die darauf abzie­len, die Luftver­schmutzung und den Ausstoß von Treib­haus­gasen zu ver­ringern, giftige Chemikalien einzuschränken und öffentlich­es Land und Gewäss­er zu erhal­ten.

Trump hat den Kli­mawan­del als “Schwindel” beze­ich­net. Seine Regierung hat in vier Jahren mehr als 125 Umweltvorschriften abgeschwächt oder abgeschafft.

Jet­zt macht er ein noch größeres Ange­bot. Bei dem Aben­dessen in Mar-a-Lago sagte der ehe­ma­lige Präsi­dent den Führungskräften der großen Ölkonz­erne, dass sie in ein­er zweit­en Trump-Regierung noch mehr prof­i­tieren wür­den — ein­schließlich neuer Off­shore-Bohrun­gen, schnellerer Genehmi­gun­gen und ander­er gelock­ert­er Vorschriften -, wenn sie eine Mil­liarde in seine Kam­pagne steck­en.

Trump ver­sprach, den Genehmi­gungsstopp der Biden-Admin­is­tra­tion für neue Flüs­sig­ga­s­ex­porte sofort aufzuhebeneine Top-Pri­or­ität für die Führungskräfte. “Sie wer­den sie am ersten Tag erhal­ten”, sagte Trump.

Trump sagte den Führungskräften, dass er damit begin­nen werde, mehr Pachtverträge für Ölbohrun­gen im Golf von Mexiko zu ver­steigern, eine weit­ere Pri­or­ität für mehrere der Führungskräfte. Er wet­terte gegen die Winden­ergie. Und er sagte, er werde die Beschränkun­gen für Bohrun­gen in der Ark­tis von Alas­ka aufheben.

Trump ver­sprach auch, Bidens Vorschriften für Elek­tro­fahrzeuge zu stre­ichen. Die Regeln ver­lan­gen von den Auto­her­stellern, dass sie die Emis­sio­nen aus den Aus­puffrohren ihrer Fahrzeuge reduzieren, schreiben aber keine bes­timmte Tech­nolo­gie wie Elek­tro­fahrzeuge vor. Trump nan­nte die Regeln bei dem Tre­f­fen mit den Spendern “lächer­lich”.

Wird Big Oil 1 Mil­liarde Dol­lar für all dies auf­brin­gen? Vielle­icht. Alex Witt, ein lei­t­en­der Berater für Öl und Gas bei Cli­mate Pow­er, sagte, Trump werde alles tun, was die Ölin­dus­trie wolle, wenn sie ihn unter­stütze. Mit Trump, so Witt, “hat alles seinen Preis”.

Aber ist das nicht eine regel­rechte Bestechung? Und sind Bestechungs­gelder nicht ille­gal? Trump ist buch­stäblich bere­it, Bestechungs­gelder im Aus­tausch für die Zer­störung des Plan­eten anzunehmen.

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Mattiello am Mittwoch 24/20
Die Reichsidee 132

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