Der Artikel im TIME-Magazin zum Interview, das Journalisten im April mit Donald Trump führten, beginnt mit einer kleinen Übersicht, worauf die USA sich bei seiner Wiederwahl gefasst machen müssten:
In zwei Interviews mit Trump und Gesprächen mit mehr als einem Dutzend seiner engsten Berater und Vertrauten zeichneten sich die Umrisse einer imperialen Präsidentschaft ab, die Amerika und seine Rolle in der Welt neu gestalten würde. Um eine Abschiebeaktion durchzuführen, mit der mehr als 11 Millionen Menschen aus dem Land gebracht werden sollen, so Trump, wäre er bereit, Internierungslager für Migranten zu bauen und das US-Militär sowohl an der Grenze als auch im Landesinneren einzusetzen. Er würde es den roten Staaten gestatten, die Schwangerschaften von Frauen zu überwachen und diejenigen strafrechtlich zu verfolgen, die gegen Abtreibungsverbote verstoßen.
Top-Beratern zufolge würde er nach eigenem Ermessen vom Kongress bewilligte Mittel zurückhalten. Er wäre bereit, einen US-Staatsanwalt zu entlassen, der seinen Befehl zur Strafverfolgung nicht ausführt, und würde damit mit einer Tradition der unabhängigen Strafverfolgung brechen, die auf die Gründung der USA zurückgeht. Er erwägt Begnadigungen für jeden einzelnen seiner Anhänger, die wegen des Angriffs auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 angeklagt sind und von denen mehr als 800 auf schuldig plädiert haben oder von einem Geschworenengericht verurteilt wurden.
Er würde möglicherweise einem angegriffenen Verbündeten in Europa oder Asien nicht zu Hilfe kommen, wenn er der Meinung ist, dass dieses Land nicht genug für seine eigene Verteidigung zahlt. Er würde das amerikanische Beamtentum entkernen, die Nationalgarde nach eigenem Gutdünken in amerikanischen Städten einsetzen, das Büro für Pandemievorbereitung im Weißen Haus schließen und seine Verwaltung mit Gefolgsleuten besetzen, die seine falsche Behauptung unterstützen, die Wahl 2020 sei gestohlen worden.
Politredaktor Charles Homans von der NYT hat seit Oktober 2023 sieben Trump-Kundgebungen in sieben Bundesstaaten besucht und stellte fest, dass sich in seinen Reden der Fokus immer mehr weg von seinen politischen Zielen bei einer allfälligen Wiederwahl und hin zu einer Zelebrierung des Opferstatus für sich und seine Anhänger verschiebt, — zugleich verbunden mit extremer Aggressivität. Das tönt dann etwa so (Veranstaltung Claremont, N.H. im November):
Mit Euch an meiner Seite — und Ihr wart von Anfang an an meiner Seite — werden wir den tiefen Staat zerstören. Wir werden diese schrecklichen, schrecklichen Kriegstreiber aus unserer Regierung vertreiben, wir werden sie vertreiben. Sie wollen jeden bekämpfen. Sie wollen überall Menschen töten. An Orten, von denen wir noch nie etwas gehört haben. Orte, die in Ruhe gelassen werden wollen.
Wir werden die Globalisten vertreiben. Wir werden die Kommunisten, Marxisten und Faschisten vertreiben. Wir werden die kranke politische Klasse verjagen, die unser Land hasst. Wir werden die Fake-News-Medien in die Flucht schlagen, bis sie real werden. Wir werden Joe Biden aus dem Weißen Haus vertreiben, und wir werden die Arbeit, die wir begonnen haben, besser zu Ende bringen, als irgendjemand je zuvor eine Arbeit begonnen hat.
Und heute, besonders zu Ehren unserer großartigen Veteranen am Veteranentag, versprechen wir Euch, dass wir die Kommunisten, Marxisten, Faschisten und die linksradikalen Schläger, die wie Ungeziefer in den Grenzen unseres Landes leben, die lügen und stehlen und bei Wahlen betrügen und alles Mögliche tun werden — sie werden alles tun, ob legal oder illegal, um Amerika zu zerstören und den amerikanischen Traum zu zerstören.
Die wahre Bedrohung geht nicht von der radikalen Rechten aus. Die wirkliche Bedrohung kommt von der radikalen Linken. Und sie wächst jeden Tag. Jeden einzelnen Tag.
Die Bedrohung durch äußere Kräfte ist weit weniger unheimlich, gefährlich und schwerwiegend als die Bedrohung von innen.
Unsere Bedrohung kommt von innen.
Wer sich als Opfer sieht und zelebriert, nimmt sich das Recht, mit allen Mitteln zurückzuschlagen. Das ist die grosse Gefahr in den kommenden Monaten und bei einer möglichen Trump-Präsidentschaft 2.0. Eine Gefahr, der sich Europa und die Schweiz stellen muss.
Doch unsere SVP sieht das alles in einem positiven Licht:
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