In meinen letzten acht Artikeln zum Thema Regierungsratswahl habe ich versucht aufzuzeigen, welche Auswirkungen die »Ziele« des Regierungsteams haben. Und ich bin zum Schluss gekommen, dass ich dieses Team nicht empfehlen kann. Was denken Sie?
Kann man ein Regierungsteam empfehlen, …
… das mit einer tiefen Staatsquote vor allem den Mittelstand und die Unterschicht weiter in Bedrängnis bringt?
… das mit dem Credo freiheitlicher Rahmenbedingungen die Staatsaufgaben weiter auslagern will?
… das mit dem Ansteuern einer hohen Wertschöpfung pro Kopf nur die Reichen reicher und die Armen ärmer macht?
… das zwar hohe Lebensqualität will, aber nicht sagt, was darunter zu verstehen ist?
… das Bildung und Kultur nur als Hauptkostentreiber behandelt?
… das schlussendlich als fast einziges Ziel nur die schwarze Null in der Rechnung sieht?
Wer das Baselbiet gestalten will sollte doch vielleicht auch einige Ideen haben, z.B. …
… wie man die Armut im Baselbiet ohne Diskriminierung bekämpfen kann.
… wie man einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung der Klimaerwärmung leisten kann.
… wie man mit der zunehmenden Alterung der Bevölkerung und der Altersarmut umgehen will.
… wie man die Bildung und Ausbildung der zunehmenden Digitalisierung und Robotisierung entgegensetzen will.
… wie man die heutige Erwachsenenwelt (die Wählerinnen und Wähler!) besser für die Probleme der Zukunft sensibilisieren will.
Wir werden zwar nicht verhindern können, dass mindestens drei aus diesem Team gewählt werden. Aber wir können vielleicht dafür sorgen, dass sie möglichst schlecht gewählt werden und so einen Denkzettel erhalten.
Einen zweiten SVPler braucht es allerdings nicht auch noch! Und ein vierter bürgerlicher Regierungsrat ist mit Isaac Reber ja schon gesetzt …
Dieser Artikel ist einer von 9 Artikeln zu den Regierungsratswahlen.
Die weiteren Artikel finden Sie hier.
Und die Weisheit zur Sache:
Nassim Nicholas Taleb ist überzeugt, dass zu viele Mächtige (und er meint damit nicht nur politisch mächtige) zu wenig eigene Haut im Spiel haben: Sie müssen den Preis nicht bezahlen, wenn sie sich irren. Sie verhalten sich damit wie ein Koch, der nicht von den Gerichten isst, die er selbst zubereitet. Taleb folgert:
Menschen, die kein persönliches Risiko eingehen, sollten nie mit Entscheidungen betraut werden.