Nicht nur unse­re Arti­kel im Vor­feld zur Gemein­de­ver­samm­lung des letz­ten Mon­tags waren spar­sam. Ins­ge­samt war dann auch der Abend eine spar­sa­me Sache. Dar­an konn­te selbst die rela­tiv reich befrach­te­te Trak­tan­den­lis­te nichts ändern. Doch der Rei­he nach.

Trotz Gott­hard-Film­spek­ta­kel im SRF, wie Hilt­mann zu Beginn fest­stell­te, war anzahl­mäs­sig doch ein soli­der Durchstichschnitt von Stimm­be­rech­tig­ten erschie­nen. Immer­hin ging es ja um’s Bud­get. Wobei an der Vor­be­ra­tung der Gemein­de­kom­mis­si­on gaben die ande­ren Trak­tan­den offen­bar mehr zu dis­ku­tie­ren, so dass die­se gar zwei Sit­zun­gen durch­füh­ren muss­te, wie zu ver­neh­men war. Was dort alles dis­ku­tiert wur­de, war schwie­rig zusam­men­zu­fas­sen. Zumin­dest für den GK-Neu­ling Rami­ro Save­e­dra, der eine holp­ri­ge Pre­mie­re hat­te, als es dar­um ging, den Annah­me­ent­scheid zu den bei­den Ent­wick­lungs­kre­di­ten Zen­trum und Hard­stras­se bekannt zu geben. Bei der Son­der­vor­la­ge zeig­te sich die Ver­samm­lung gross­zü­gig, wur­de ein Redi­men­sio­nie­rungs­an­trag der SVP abge­lehnt, der Gemein­de­rats­an­trag deut­lich gut­ge­heis­sen. Spar­sam hin­ge­gen waren die Bür­ger beim Dis­ku­tie­ren. Ein kur­zer Check ver­riet: Patrick Rüegg fehl­te an die­sem Abend.

Auch die Reor­ga­ni­sa­ti­on der Spi­tex vom Ver­ein zur GmbH wur­de dis­kus­si­ons­los ange­nom­men und selbst die hap­pi­ge Kür­zung der Miet­zins­bei­trä­ge konn­te nie­man­den hin­ter dem Ofen her­vor­lo­cken. Viel­leicht lag es dar­an, dass Herr Hen­zi bei sei­nem ein­zi­gen Votum des Abends gleich am Anfang klar­mach­te, dass er «Schma­rot­zer» nicht möge. Als eben­dies woll­te sich dann wahr­schein­lich nie­mand outen. Nur Herr Fritz moch­te der unwür­di­gen Kate­go­ri­sie­rung zivi­li­siert ent­ge­gen­wir­ken. Gespart wird trotz­dem und in die Sozi­al­hil­fe abdrif­ten wird des­we­gen nie­mand, wie die Exper­tin und Sozi­al­mi­nis­te­rin Schaf­roth mehr­fach beteu­er­te. Immer­hin: Nach zwei Jah­ren soll dies unter­sucht wer­den. Wenn sich dann noch jemand dar­an erinnert.

Eben­falls viel Geld gespart wird, weil die Sanie­rung der Stras­sen und Was­ser­lei­tun­gen im Bereich Fried­hof bis Rhein­stras­se zum zwei­ten Mal abge­lehnt bzw. zurück­ge­wie­sen wur­de. Auch die neue Gemein­de­rä­tin Desi­rée Jaun konn­te die prak­tisch iden­ti­sche Vor­la­ge argu­men­ta­tiv nicht so ver­kau­fen, dass eine Mehr­heit sie unter­stüt­zen konn­te. War beim letz­ten Mal noch der jäm­mer­li­che Zustand der Was­ser­lei­tung ein gewich­ti­ges Argu­ment, waren es neu vor allem Lärm­schutz­ar­gu­men­te. Die Chef­be­am­ten schei­nen ins­ge­samt mit der The­ma­tik und der Auf­be­rei­tung etwas über­for­dert. Für Flüs­ter­be­lä­ge hat­te schliess­lich ange­sichts der knap­pen Finan­zen nie­mand ein Gehör. Das Geschäft ging zurück an den Absen­der. Die GK will dem GR nun bei der Erar­bei­tung einer neu­en Vor­la­ge hel­fen. Wer aber hilft dem Bauchef?

Spar­sam­keit hin oder her, das Bud­get bleibt lei­der rot, wie Hilt­mann von der Finanz­front rap­por­tier­te. Das Rot wur­de zwar deut­lich hel­ler, doch reicht es noch nicht für ein Plus. Die Steu­ern blei­ben aber vor­erst mal gleich, bis dann die USRIII das Bud­get wie­der in neue Nie­de­run­gen zieht.

Bei den Mit­tei­lun­gen zeig­te Mesch­ber­ger schö­ne Spiel­platz­ge­rä­te, Hilt­man lud zum tra­di­tio­nel­len Apé­ro am 1. Janu­ar ein und Simon Ober­beck konn­te lus­ti­ge Aus­re­den von fehl­ba­ren Aus­weich­ver­kehr­lern zum Bes­ten geben. Auch wir schlies­sen mit einem Fun-Fact: Am Pres­se­tisch mach­ten Knosa­la, Wie­land und Zen­klu­sen fleis­sig Notit­zen. Ers­te­re ist heu­te für die Redak­ti­on des Birs­fel­der Anzei­gers ver­ant­wort­lich, die ande­ren bei­den waren es einmal.

Tür.li 13 (2016)
Mattiello am Mittwoch 3/50

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