2017 gab der Kanton Basel-Landschaft pro Einwohnende Fr. 257.– für Sozialhilfe aus, das ist weit unter dem Schweizerischen Durchschnitt von Fr. 323.– und etwas mehr als ein Drittel der Kosten des Kantons Basel-Stadt (Fr. 737.–).
Birsfelden liegt mit seinen Sozialhilfekosten pro Einwohnende mit Fr. 371.– etwas über dem Durchschnitt der Schweiz, aber weit über dem Durchschnitt des Kantons Basel-Landschaft von Fr. 257.–.
Elf Gemeinden des Kantons Basel-Landschaft haben gemeinsam eine Initiative gestartet,die verlangt, dass die Sozialhilfekosten zu 70% von der Gemeinschaft der Baselbieter Gemeinden getragen werden sollen und nur noch 30% von den Gemeinden selbst.
Für mich erstaunlich dabei ist, dass von den 10 Gemeinden mit den höchsten Sozialhilfekosten pro Einwohnende nur gerade vier an der Initiative beteiligt sind (zum Beispiel Birsfelden mit Rang 5 nicht), dafür einige Oberbaselbieter Gemeinden mit einem Prokopfbetrag unter Fr. 100.— mitmischten. Dabei haben diese Gemeinden ihre Sozialhilfebedürftigen doch sicher schon lange an Liestal oder Birsfelden verloren 😉
Oder wie es die Initianten begründen:
»Das aktuelle Sozialhilfesystem ist überholt. Denn Sozialhilfeempfängerinnen und ‑empfänger können ihren Wohnsitz frei wählen und sind viel mobiler. Günstiger Wohnraum ist aber nur in einigen Gemeinden vorhanden. Diese Gemeinden liegen zentral oder sind gut durch den öffentlichen Verkehr erschlossen, auch beherbergen sie oft einschlägige staatliche Institutionen wie Beratungsstellen. Die betroffenen Personen können sich zudem anonym bewegen. Diese Gegebenheiten führen zu einem höheren Anteil von Sozialhilfebezügerinnen und ‑bezügern an der Wohnbevölkerung.
Die Höhe der finanziellen Unterstützung, welche die Gemeinden ihren Sozialhilfeempfängerinnen und ‑empfängern ausrichten müssen, gibt das kantonale Gesetz vor. Die Gemeinden können somit Sozialhilfekosten kaum beeinflussen. Im Abstimmungsbüchlein können Sie dazu noch mehr erfahren.
Ich fände diese neue Lösung für Birsfelden gut und stimme Ja zur Initiative.
Der Landrat ist da anderer Meinung er will einen Gegenvorschlag bevorzugen (Abstimmungsbüchlein) und lehnt die Initiative ab. Zum Gegenvorschlag Ja gesagt haben ausser den SVPlern alle Landratenden des Kreises Muttenz/Birsfelden. Die SVPler sagen Nein zu Gesetz und Gegenvorschlag.
Und weil es so schön und anders ist:
Gasser Alex
Jan 19, 2019
Wie schön wäre es doch, wenn es genug Mittel und Wege gäbe, die Sozialhilfe zu umgehen.
Doch: “Sind die, die uns bis 75 arbeiten lassen wollen, die Gleichen, die uns mit Ü50 nicht mehr anstellen?”