Die Konzernverantwortungsinitiative hat kein 8‑Millionen-Budget. Wir können darum nicht klotzen wie Hurrer&Fugi (oder umgekehrt).
Wir können nur sagen:
Wir haben nichts gegen Schweizer Schokolade.
Aber wir haben zum Beispiel etwas gegen Kinderarbeit in den Kakao-Plantagen. Das ist alles.
Übrigens: Auch ausländische Firmen müssen mehr und mehr über ihre Lieferketten Rechenschaft ablegen!
Stefan Jutzi
Okt. 6, 2020
Ich habe auch noch einen Vorschlag für ein Werbeplakat:
Frage: Du WWF, warum finanzierst du Parkranger welche rauben, vergewaltigen und morden?
Haben die Opfer kein Anrecht auf ein menschenwürdiges Leben?
PS: Der WWF (mit dem Ehrenpräsidenten der gerne in Afrika Elefanten abknallt) ist ganz vorne dabei bei der KVI (Firmen Verantwortungs-Initiative), würde bei Annahme der Initiative
für sein schändliches Verhalten aber nicht zur Verantwortung gezogen.
Franz Büchler
Okt. 6, 2020
Lieber Stefan, wir kennen uns seit rund 40 Jahren. Du weisst, wie ich etwa denke, du bist ein fleissiger Birsfälderpünggtli-Leser und weisst darum auch wie ich etwa ticke.
Ein Plakat werde ich für dich nicht machen. Es wäre ja noch schöner, von mir zu verlangen für die Konzernverantwortungsinitiative Anti-Werbung zu machen. Denn diese Initiative ist eine sehr gute Sache.
Trotzdem lasse ich mich auf deine Frage ein.
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Deine Frage:
Du WWF, warum finanzierst du Parkranger welche rauben, vergewaltigen und morden? Haben die Opfer kein Anrecht auf ein menschenwürdiges Leben?
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Meine Antwort:
Nein, das ist nicht gut, was da passiert. Und ich weiss nicht, ob die Schweiz Gesetze hat, mit denen man den WWF packen könnte. Aber ich könnte mir vorstellen, dass mit der Konzernverantwortungsinitiative eine Klage möglich würde, wenn sie durch kommt.
Vielleicht könntest ja sogar du dann klagen, wenn deine Empörung nicht nur werbewirksam gespielt war.
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Damit die Leute auch wissen, von was du sprichst:
https://www.srf.ch/news/international/massive-vorwuerfe-gegen-den-wwf-die-missstaende-waren-dem-wwf-hauptquartier-in-zuerich-bekannt
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Dein Post Scriptum (PS) ist jetzt aber tatsächlich billige Anmache. Dazu meldet der Spiegel:
»Madrid — König Juan Carlos hat wegen seiner umstrittenen Elefantenjagd sein Amt als Ehrenpräsident der spanischen Sektion der Umweltschutzorganisation WWF verloren. 94 Prozent der Mitglieder von WWF Spanien beschlossen am Samstag bei einer außerordentlichen Hauptversammlung in Madrid, das Ehrenamt abzuschaffen, wie die Organisation mitteilte. Juan Carlos war seit 1968 Ehrenpräsident des spanischen WWF.«
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Das war übrigens im Jahre 2012, lieber Stefan. Wenn du Beispiele und Argumente so weit herholen muss, frage ich mich, ob es nicht vielleicht bessere gäbe?
Stefan Jutzi
Okt. 6, 2020
Lieber Franz
Wir kennen uns sogar schon etwas länger als 40 Jahre, das hilft mir aber nicht zu verstehen warum du mich persönlich angreifen musst.
Der Satz mit dem (ehemaligen) Ehrenpräsidenten zu schreiben war möglicherweise unelegant (war mir nicht bewusst das der Herr nicht mehr Ehrenpräsident ist).
Offenbar stört Dich dieser Satz aber ganz gewaltig “tatsächlich billige Anmache…” während dem die Verbrechen des WWF’s einfach nur “nicht gut sind”.
Mir zu unterstellen dass die Empörung nur werbewirksam sei ist eine bodenlose Frechheit. Ich war Jahrzehnte Mitglied in diesem Klub und darf mich zum Donnerwetter wohl noch über solche unglaublichen Verbrechen und dem “unter den Tisch kehren” der Verantwortlichen aufregen oder etwa nicht?
Und nein, meine Argumente sind nicht aus dem Jahre 2012.
Vielleicht hilft es den Initiativtext der Firmen Verantwortungs-Initiative durchzulesen um zu verstehen, dass der WWF damit eben nicht zur Verantwortung gezogen werden kann.
Beim Thema KOVI sprechen alle immer über Menschenrechte aber eigentlich niemand über den Inhalt der Initiative.
Beim einhalten der Menschenrechte sind wir hoffentlich einer Meinung, beim Weg dazu offenbar nicht.
Franz Büchler
Okt. 7, 2020
Richtigstellung:
a. Ja, wir kennen uns etwa 42 Jahre.
b. Juan Carlos wurde 2012 aus dem WWF Spanien geschmissen. Er war »nur« Ehrenpräsident des WWF Spanien. Darauf bezog sich meine Datierung.
c. »… während dem die Verbrechen des WWF’s einfach nur “nicht gut sind” … ja sie sind ganz, ganz schlecht.
d. Dass die Gegner nicht über Menschenrechte sprechen wollen, das gehört zu ihrem Werbekonzept, siehe Tages-Anzeiger vom 30. September 2020.
e. Die Initiative heisst korrekt »Für verantwortungsvolle Unternehmen — zum Schutze von Mensch und Umwelt«. »Firmen Verantwortungsinitiative« wird sie von den Gegnern nur genannt um möglichst vielen Firmen Angst zu machen.
f. Initiativtexte kann man offenbar, wie auch Frau Bundesrätin Keller-Sutter, unterschiedlich lesen, je nach Interessen. Sei’s drum.
Stefan Jutzi
Okt. 7, 2020
A.) Stimmt
B.) Jetzt schon klar
C.) No comment
D.) Über den Inhalt einer zur Abstimmung kommenden
Initiative zu sprechen kann nicht falsch sein
E.) Die Gegner haben ja den Inititivtext nicht ausge-
arbeitet. In diesem wird nun mal auschliesslich
von Unternehmen gesprochen und nicht von Konzernen.
Sehr aufschlussreich war ein Interview vor einigen
Wochen im Kirchenboten, in welchem der “Chefjurist”
welcher die Initiative mitausgearbeitet hat, gefragt
wurde für welche Unternehmen den die KOVI gelten
würde.
Seine Antwort: Nur für Grosskonzerne über
50 Mitarbeiter! Das ist mir neu, das ein Unternhemen
mit 51 Mitarbeiter als Grosskonzern gilt!
Ich bleibe bei meiner Ansicht: Eine Initiative, bei
welcher schon der Titel bewusst irreführend ist, kann
nicht gut sein. Die Ziele der Initiative jedoch
schon.
F.) Wie auch immer man diese Initiative lesen mag,
Sie betrifft nur Unternehmen (wie gross diese auch
sein mögen). Der WWF ist eine Stiftung und kein
Unternehmen und fällt darum nicht unter die KOVI.
Franz Büchler
Okt. 7, 2020
@D. Natürlich ist das nicht falsch. Man sollte allerdings Missbeliebiges nicht extra ausklammern (da spreche ich nicht dich persönlich an, sondern das Gegenkomitee).
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@E.
Was ist denn ein Konzern?
Einzige Bedingung ist das Bestehen von zwei »Gesellschaften«, einer »Obergesellschaft« und einer untergeordneten »Tochtergesellschaft«.
Wieviele Mitarbeitende ein Konzern haben muss ist im Schweizerischen Obligationenrecht nicht geregelt. Geregelt ist vor allem die Rechnungsablegung.
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Und insgesamt:
Wir stimmen »nur« über einen Verfassungsartikel ab. Dazu muss der Bundesrat und anschliessend die beiden Räte ein Gesetz basteln (Da wird Herr Noser sicher wieder ein paar (Verzögerungs)-Tricks finden). Und ich bin zu 100% überzeugt, dass diese das Gesetz so basteln, dass nicht mehr allzuviele »Konzerne« heulen müssen.
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@F. Ich bin nicht sicher was zutrifft. Wenn jede Bude ein Unternehmen ist, könnte auch der WWF als Unternehmen eingestuft werden. Und sonst ja nur halb so schlimm: Frau Karin Keller-Sutter weiss sicher, dass auch ohne KVI geklagt werden kann.
Stefan Jutzi
Okt. 7, 2020
Als überzeugter Gegner der KOVI finde ich die Verzögerungsspielchen der Gegner im National- und Ständerat auch eine Schweinerei. Das macht aber den Inhalt der Initiative nicht besser
E: Das ist juristisch korrekt aber frage mal 100 Leute
Wer ein Konzern ist und die allermeisten werden antworten
Roche, Novartis, Glencore, Holcimlafarge und nicht
Schreinerei Wüthrich AG in Hasle-Rüegsau unter dem
Dach der Wüthrich Holding AG.
Falls du Lust hast auf eine Wette. Ich würde einen Drink nach freier Wahl in der Roxy Bar setzen und wetten, dass die KOVI
weder die Mehrheit der Stimmen noch die Mehrheit der Stände gewinnt.
Franz Büchler
Okt. 12, 2020
Lieber Stefan
Leider hat sich unser Programm verselbständigt. Und unser Spam-Filter hat deinen letzten Kommentar vor 5 Tagen rausgeschmissen. Warum ist mir unerklärlich. Und oh Schande, ich habe es erst nach 5 Tagen bemerkt. Sorry.
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Ich brauche keine Wette um mit dir einen zu trinken. Aber wenn möglich erst nächste Woche. Du bist herzlich eingeladen.
Stefan Jutzi
Okt. 13, 2020
Lieber Franz
Vielen Dank für Deine Erklärung, ich habe schon geglaubt der Franz hat genug von meinen Kommentaren:)
Ich freue mich auf den Drink und eine anregende Diskussion.
Lieber Gruss
Stefan