Das soll Wahlkampf sein? Allenfalls eine Form von Schattenboxen mit Samthandschuhen.
Der „Wahlkampf“ besteht bis anhin aus wenigen, diszipliniert und wohlwollend moderiert geführten Gesprächen. Auf dem Kampfplatz finden sich Leserbrief-Fechter aus der 2. Reihe (Landratskanididat*innen) und aus der 3. Reihe (Parteimitglieder). Die Devise: Möglichst nicht Partei ergreifen, alles in Butter, weichgewaschene Stellungnahmen in „Funk und Fernsehen“.
Wohltuende Ausnahme, Peter Knechtli auf onlinereports.ch. Hier.
Die Printmedien schielen auf die Werbebudgets aller Parteien und wollen es sich mit keiner verderben.
Bloss, Kampf ist das nicht. Die Plakate der Parteien, der Kandidat*innen hängen brav nebeneinander. Am gleichen Ort, zur gleichen Zeit verteilen die Kandidat*innen Flyer, Königskuchen und Kugelschreiber.
Wie immer beklagt sich eine Partei über zerstörte Plakate; wie immer ohne dies zu belegen. Was sollen solche Scharmützel? Wahlkampf? Peinlich!
Bisherige Regierungskandidat*innen sonnen sich in kleinen Achtungserfolgen. Grosse Würfe fehlen. Neue Regierungskandidaten legen Rechenschaft ab über bisher Erreichtes. Wenig überprüfbar aber sicher ehrlich. Eine Kandidatin betont ihre Erfahrung in Bern. Das allerdings ist auch ehrlich und öffentlich überprüfbar, doch wer sich diese Mühe macht, wird nichts Prüfbares finden.
Wir sagen, was wir denken:
Immer wieder wird beklagt, dass überall Fachkräfte fehlen. Die ausgewiesene KMU-Flachmal-Meisterin aus Bubendorf ruft dies berufsbedingt, “zu wenig Fachkräfte auf den Baustellen”. Sie muss es ja wissen; “alles nur angelernte Ausländer”.
Nun bewirbt sie sich als Laiin um einen Posten in der Regierung, verlässt als eidgenössische Fachkraft ihr eigenes KMU, das in der Folge wohl dahinserbeln wird und soll im neuen Job nun angelernt werden. Als hätten die Regierenden nichts besseres zu tun als eine Praktikantin zu betreuen.
Wir sagen es direkt und klar:
Wir wollen keine AKW-Befürworter in der Regierung!
Wir wollen dem Baugewerbe keine Fachkraft wegnehmen.
Wir wollen keine Praktikantin in der Regierung.
Die Vorstellung, dass dieses oberbaselbieter Rotschwänzchen, das sich anbiedert, als wäre es ein Paradiesvogel, als Gesundheitsdirekorin? .… .… .
Georg Hausammann
Jan. 26, 2023
Und die SVP vergreift sich in ihrer Verzweiflung an Goethe und suggeriert, bei dessen ‘Faust’ handele es sich um einen Körperteil. Schlimmer geht’s nimmer. Oder doch?
Franz Büchler
Jan. 26, 2023
Den Artikel von Peter Knechtli unbedingt lesen!
Da haben wir es also wieder, das Geschwurbel mit »bürgerlich«. Die Bürger (Bourgeois)
Und dazugehörig, Bourgeoisie ist im Allgemeinen eine Bezeichnung des wohlhabenden Bürgertums. Es ist der Teil der Bürger und deren Politikerinnen und Politiker, die das Volk so lange mit den Problemen der oberen Zehntausend einlullen, bis es vergessen hat, um was es eigentlich geht in ihrem Leben.
Und sagen dann noch sie vertreten das Volch …
Wie wohlhabend sind Sie?
Da ist mir der Citoyen um einiges lieber.
Der Citoyen bezeichnet den Staatsbürger, der in der Tradition und im Geist der Aufklärung aktiv und eigenverantwortlich am Gemeinwesen teilnimmt und dieses mitgestaltet. Oder wie Jean-Jacques Rousseau sagte in “Le contrat social”:
»Der Citoyen ist ein höchst politisches Wesen, das nicht sein individuelles Interesse, sondern das gemeinsame Interesse ausdrückt. Dieses gemeinsame Interesse beschränkt sich nicht auf die Summe der einzelnen Willensäusserungen, sondern geht über sie hinaus.«
Also eigentlich vor allen die Liberalen und Radikalen, die diese Werte in die schweizerische Verfassung eingebracht haben. Heute rühmt sich die FDP deren Nachfolger zu sein. Hmmm.
Dass sich nun diese »Bürgerlichen« mit einer ultrarechten Partei verbünden und eine Soldatin dieser Partei in die Mitte nehmen (siehe Plakat), ist nichts weiter als gschämig. Haben die das wirklich nötig?
Für mich ein Grund keine »bürgerlichen« zu wählen.
Franz Büchler
Jan. 26, 2023
Wie Lauber und Gschwind die Soldatin in die Mitte nehmen, sehen Sie in diesem Artikel
https://www.birsfaelder.li/wp/politik/wer-laechelt-denn-da/
ganz klar (drittes Bild von oben). Tatsächlich ein Vollpfosten …