Einladung Gemeindeversammlung

Zumin­dest am Anfang der gest­ri­gen Gemein­de­ver­samm­lung ver­lief alles nach Plan. Die ers­ten drei Geschäf­te der offi­zi­el­len Trak­tan­den­lis­te flutsch­ten fra­ge- und wider­stands­los durch das ein­stim­mi­ge Mehr der etwas über 70 anwe­sen­den Stimm­be­rech­tig­ten. Alles ande­re als eine solch ein­deu­ti­ge Kana­li­sie­rung der Stimm­ver­tei­lung wäre bei der fast aus­ge­gli­che­nen Rech­nung und den künf­tig etwas güns­ti­ge­ren Ent­sor­gungs­ge­büh­ren für die Klo­spü­lung und ande­re wäss­ri­ge Ekel­kei­ten auch ver­wun­der­lich gewesen.

Wirk­lich ver­wun­der­lich war jedoch die Tat­sa­che, dass auch beim GPK-Bericht kei­ne Fra­gen auf­zu­tau­chen schie­nen. Um das Eis etwas zu bre­chen, rang ich mich schliess­lich zur Fra­ge durch, wie es denn so sei, eine Ver­wal­tung ohne Stel­len­be­schrei­bun­gen zu füh­ren. Eine Fra­ge, wel­che die GPK schon seit 2012 zu beschäf­ti­gen scheint und sie des­halb 2014 wie­der ein­mal nach­ge­fragt hat. Doch leider:

Die Stel­len­be­schrie­be des Gemein­de­ver­wal­ters selbst, des Stell­ver­tre­ters und der Abteilungsleiter/innen konn­ten der GPK nicht vor­ge­legt werden.

Gemein­de­rat und Ver­wal­ter beschwich­ti­gen mit den Wor­ten, dass man nun eine Vor­la­ge für die ein­heit­li­che Erar­bei­tung gefun­den habe. Bis­her soll es auch wel­che gege­ben haben, ein­fach nicht ein­heit­lich. Blät­tern wir im Bericht aber wei­ter nach vor­ne, sehen wir:

Die GPK begrüss­te in Ihrer Juni-Sit­zung die zustän­di­ge Gemein­de­rä­tin, Regu­la Meschber­ger, und die Abtei­lungs­lei­te­rin von „Leben in Birs­fel­den“; Jac­que­line Zin­g­a­rel­li. In die­ser Befra­gung wur­de den Mit­glie­dern detail­liert erläu­tert, wel­che viel­sei­ti­gen Auf­ga­ben die Funk­ti­on als Abtei­lungs­lei­te­rin von „Leben in Birs­fel­den“ beinhal­tet. Bis­her wur­de dies kaum kom­mu­ni­ziert, wes­halb die Stel­le zu wenig bekannt war und dadurch die Legi­ti­ma­ti­on in Fra­ge gestellt wur­de. Es ist jedoch bis jetzt kei­ne Stel­len­be­schrei­bung vor­han­den, da die­se aus zeit­li­chen Grün­den nie erstellt wer­den konn­te. Zu Beginn war somit unklar, was die Stel­le alles beinhal­tet. Frau Zin­g­a­rel­li muss­te dies ein Stück weit selbst her­aus­fin­den und definieren.

Na bit­te! Ein kla­res Füh­rungs­kon­zept für das KMU Birs­fel­den, wo vor allem Gene­ra­lis­ten gesucht sind. Oder habe ich etwas falsch ver­stan­den? Und es kommt noch besser:

Nach der Kün­di­gung von J. Zin­g­a­rel­li […] konn­te die Stel­le per 1. Dezem­ber 2014 wie­der besetzt wer­den. Ein Stel­len­be­schrieb ist in Arbeit. Grund­la­ge sind die Erfah­run­gen von J. Zingarelli.

Scha­de, dass man sie nicht mehr fra­gen kann, jetzt wo sie schon weg ist und die Vor­la­ge für das Erstel­len des Beschriebs end­lich da wäre. Wobei man das dann nicht mit dem Pflich­ten­heft ver­wech­seln darf.

Tat­säch­lich hat die Fra­ge das Eis ein biss­chen brü­chi­ger gemacht und wei­te­re Fra­gen folg­ten, wobei im Gegen­zug dafür die Stim­mung etwas eisi­ger wur­de. Aber ohne die­se Ver­län­ge­rung hät­te sich die Ver­samm­lung ja auch fast nicht gelohnt, wären da nicht noch.…

… die Infor­ma­tio­nen aus dem Gemein­de­rat gewe­sen. Ein wah­rer Infor­ma­ti­ons-Tsu­na­mi erfass­te näm­lich die Versammlungsmenge:

  • Sanie­rungs­pa­ket: Es läuft fast nach Plan. 22 von 35 Mass­nah­men sei­en umge­setzt. Die Foli­en dazu sind hier zu finden.
  • Stau: Das “Opti­mie­ren” des Ver­kehrs­flus­ses mit­tels neu­er Steue­rung der Ampeln an der Haupt­stras­se scheint nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Quar­tie­re zu haben. Das zustän­di­ge Pla­nungs­bü­ro rät­selt über die Pla­nungs­män­gel und schlägt als Not­mass­nah­me zum ers­ten Mal in der Kar­rie­re des zustän­di­gen Pla­ners Fahr­ver­bot mit “Zubrin­ger­dienst” vor.
  • STEK: Die Ver­nehm­las­sung läuft planmässig
  • Muse­ums­lift: Nach Pla­nungs­män­geln im ers­ten Pro­jekt konn­te das zwei­te Pro­jekt nun fer­tig­ge­stellt wer­den. Es schliesst mit leich­ten aus­ser­plan­mäs­si­gen Mehr­aus­ga­ben von rund CHF 9’000.-, wobei Fun­da­ment und Umge­bung rund CHF 31’000.- teu­rer waren, dafür an ande­ren Orten CHF 22’000.- opti­miert und gespart wur­den. Im Preis nicht mit­in­be­grif­fen sind Per­so­nal­mehr­kos­ten von etwa CHF 45’000.-, die durch den Aus­fall des gegan­ge­nen Bau­ab­tei­lungs­lei­ters ent­stan­den sind und man irgend­wo im Glo­bal­bud­get ver­ste­cken unter­brin­gen kann.
  • Schul­raum: Nach Pla­nungs­män­geln im ers­ten Pro­jekt und neu auf­ge­tauch­ten Pla­nungs­män­geln im noch gül­ti­gen zwei­ten Pro­jekt wird der Gemein­de­ver­samm­lung noch die­ses Jahr ein drit­tes Pro­jekt vor­ge­legt. Ins­be­son­de­re im Kirch­matt und Ster­nen­feld hat man “geän­der­te Rah­men­be­din­gun­gen” fest­ge­stellt. Alle Har­mos-Kin­der fin­den aber ab Som­mer ein Plätz­li in den bestehen­den Alt­bau­ten, deren Reno­va­ti­ons­be­darf schon ein­mal auf “drin­gend” da “lebens­ge­fähr­lich” ein­ge­stuft wurde.
  • Die aus­ser­plan­mäs­sig schnel­le Aus­la­ge­rung des “Lava” wur­de pen­sio­nie­rungs­be­dingt so schnell durch­ge­führt und ist eine Win-Win-Situa­ti­on für alle. So schön!

Auch sonst läuft viel, wie Anträ­ge und Stim­men aus dem Volk bewei­sen: Der Näh­kurs erlebt einen Wie­der­be­le­bungs­ver­such, in der alten Turn­hal­le dür­fen selbst Senio­ren nicht mehr tur­nen, obwohl im Ver­an­stal­tungs­mo­dus 600 rein­pas­sen wür­den und wer einen Bau­ver­wal­ter mit Got­tes­fä­hig­kei­ten kennt, darf ihn an der Hard­stras­se mel­den. Ah ja: Herr Hän­zi ist gegen fünf Gemein­de­rä­te. Lei­der hat er nicht gesagt gegen wel­che fünf.

Gemeinderat: Minus 2
Mattiello am Mittwoch 2/22

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