Gehen wir die SVP-Plakate durch fällt als erstes die Harmlosigkeit der Parolen auf: »Bildung für die Zukunft« oder »Keine neuen Steuern«. Das könnte FDP oder Grüne sein – oder was auch immer. Es fehlt etwas zur Sicherheit, zu fremden Richtern, zu Masseneinwanderern und – OK annacarla – auch zu Masseneinwanderinnen. So wie wir uns das gewohnt sind. Haben die denn nun plötzlich Kreide gefressen?
Auch das dritte Themen-Plakat tönt sehr harmlos – fast hätte ich harmos geschrieben. Denn dass sich Leistung lohnen muss, tönt doch recht selbstverständlich. Da sind sicher alle einverstanden.
Und doch blieb mir der Slogan im Halse stecken. Ach ja:
Da hat die SVP also im Mai 2014 zusammen mit CVP, FDP, BDP, GLP und EVP, alles sogenannt »bürgerliche Parteien«, die Mindestlohn-Initiative gebodigt. Damit haben sie bewiesen, dass anständige Arbeit nicht auch anständig entlohnt werden soll, dass anständige Bezahlung von Lohnarbeit kein »bürgerliches« Anliegen ist.
Da gab es auch Valentin Vogt, den Präsidenten des Arbeitgeberverbandes, der meinte:
«Nicht jeder Lohn kann für eine Familie existenzsichernd sein, aber mit zwei tieferen Löhnen ist in vielen Haushaltungen ein genügendes Auskommen möglich.« »Wo ausnahmsweise das Haushaltseinkommen nicht ausreicht, gewährleisten Sozialversicherungen und Sozialhilfe die Existenzsicherung.»
Die auch von der SVP vielgeschmähte Sozialhilfe soll also die Dumpinglöhne aufbessern!
Wenn sich jetzt eine der ablehnenden Parteien »Leistung muss sich lohnen« auf die Fahne, respektive Plakate, schreibt, ist das ein Verhöhnen der Menschen, die in der Schweiz noch immer unter dem Existenzminimum leben müssen. Und das ist in meinen Augen menschenverachtend!
rugeli
Jan 24, 2015
Menschenverachtend von der SVPartei, die die Menschenrechte aufkündigen will. Dazu eine Geringschätzung des “Stimmviehs”, dem sie demnächst eine Kuhglocke umhängen werden.
Alle vier Jahre Alpauftrieb und Alpabtrieb.
Vor Jahren sagte mir ein Senn, “das Vieh fände seinen Weg schon selbst.”
Sein Wort in Gottes Ohr.