Weil hier, im Gegensatz zu anderen Plakaten, kein Unfug verkündet wird, dieser sachliche Titel.
Ich will es nicht verhehlen: Gut 30 Jahre war ich für die SP in den verschiedensten Gremien und öffentlichen Ämtern tätig, habe für die Partei, mit den GenossInnen und für sie und nicht zuletzt auch für mich selbst, Wahlkampf gemacht. Klar, dass mir die SP nahe steht, dass mir die Kandidatenliste gefällt, dass ich die Liste 2 im Wahlbüro abgeben werde. Das soll und kann mich aber nicht hindern, bei einer „Plakatkritik“ im birsfälder.li auch negative Bemerkungen zu äussern.
Zuerst ein paar positive Bemerkungen:
Mir passt, dass hier nicht von Frauenförderung gelabert wird (6 Kandidatinnen, 3 Kandidaten), denen ist es ernst mit Gleichberechtigung und Frauenförderung. Weiter passt mir, dass hier nicht von Integration oder Assimilierung gesprochen wird, sondern gehandelt (2 Kandidatinnen mit offensichtlichem Migrationshintergrund). Mir gefällt, dass mindestens 5 Kandidaten einen bisher beachtenswerten Leistungsausweis in sozialer und umweltfreundlicher Politik nachweisen können, ich zweifle nicht daran, dass dies auch den mir noch unbekannten KandidatInnen gelingen wird, das Umfeld ist gut.
Und nun zur Plakatkritik:
Das Plakat ist schlichtweg stinklangweilig, eine Passfotogalerie. Die beiden Bisherigen werden an die Spitze gestellt, obwohl es in der Schweiz bei Wahlen keine sicheren Listenplätze und keine Spitzenkandidaten gibt und die grosse Mehrzahl der WählerInnen eine alphabetische Reihenfolge kennen und aktzeptieren würden ohne sich daran zu stossen, dass dann zwei Männer auf den „ersten“ Plätzen auftauchen würden, das durchaus auch so einordenen könnten und der “bisher Bonus-Button” auch innerhalb des Plakats gedruckt werden könnte.
Die Verantwortlichen der SP haben sich offenbar vor Jahren entschieden, immer mit dem gleichen Rasterbild zu werben. Ob das gewinnbringend ist, oder nicht, wird sich erweisen. Sicherlich ist es sparsam, wichtig für eine demokratische Partei, die keine MIlliardäre und Financiers mit eigenen Zeitungen im Hintergrund hat. Nur: Sorry GenossInnen, Eure Werbung erinnert mich an die Fahndungsplakate nach den RAF-Mitgliedern, die in den 70er-Jahren an jedem Kiosk, jeder Tankstelle hingen. Die gefassten Terroristen, die gewählten Kandidaten, konnte man auskreuzen.
Ich hoffe, dass möglichst viele von Euch angekreuzt werden können. Das Wahl- und Fahndungsplakat allerdings, finde ich beschissen, konservativ, langweilig und bürgerlich, obwohl ich nach wie vor nicht weiss, was bürgerlich eigentlich bedeutet. (etwa bünzlig?)
hasira
Jan 15, 2015
FDP pastell/weiss, CVP orange/weiss, SVP grün/weiss
ENDLICH EINMAL ROT, SO SCHÖÖÖÖN …
rugeli
Jan 15, 2015
Rot-Blau, so schön! Hopp FCB! Auch wenn das nur für Mama Huggel in Münchenstein gilt.
Übrigens: Das SVP Plakat für den Landrat ist ebenso bünzlig. Nur: Die hängen noch eine Reihe anderer Plakate zusätzlich, auf denen steht der “Unfug” getrennt drauf. Auch das müsste von Euch einmal formuliert werden.
hasira
Jan 15, 2015
He jo, im roten Feld neben der hübschen Nejla hätte es ja jede Menge Platz für einen schönen Slogan:
— Rot rein, Gilb raus
— Wir waschen weisser
— Pastell ist ausgewaschen, wir behalten die Farbe
usw.