GesetzPlakate

Sams­tag, 5. Sep­tem­ber und alles ist voll­ge­pappt mit den Pla­ka­ten zu den Natio­nal­rats­wah­len 2015.
Noch kein Jahr ist es her, da hat das Basel­bie­ter Volk ein Gesetz beschlos­sen und kei­ne der soge­nannt staats­tra­gen­den, demo­kra­ti­schen Par­tei­en, nicht ein­mal die »law and order«-Partei SVP hält sich dar­an. Sechs Wochen, respek­ti­ve 42 Tage vor den Wah­len, wäre frü­hes­tens der 6. Sep­tem­ber 2015. Ich bekom­me zwar alle Medi­en­mit­tei­lun­gen des Kan­tons, doch es ist mir nicht bekannt, dass Regie­rungs­rat oder Lan­des­kanz­lei eine Wochen­deh­nung vor­ge­nom­men hat. Und da hat die Par­tei, die wohl am meis­ten Pla­ka­te zu früh gehängt hat, schaut euch mal die Stras­se durch den Hard­wald an, sogar in einer Medi­en­mit­tei­lung gelo­gen, als sie sag­te, sie hän­ge am
7. Sep­tem­ber ihre 1050 Pla­ka­te. Und der Ver­ein »Star­ke Schu­le Basel­land« ver­kommt zum rei­nen Wahl­hel­fer­ver­ein für GU, SVP und BDP!

PlakateHard2

Eigent­lich gehör­ten alle die­se Pla­ka­te durch die Gemein­de abge­hängt. Mit Kos­ten­fol­ge. Da wir aber mit unse­ren Gemein­de­ar­bei­tern Erbar­men haben und auch ihnen das freie Wochen­en­de gön­nen, drü­cken wir ein Auge zu. Aller­dings erwar­ten wir, dass sich alle die­se Par­tei­en für eine Prä­zi­sie­rung des Geset­zes enga­gie­ren. Sonst wäre allen­falls eine Durch­set­zungs­in­itia­ti­ve fäl­lig … wie das die SVP mit der Orga­ni­sa­ti­on des Land­rats­bü­ros ver­sucht … auch hier gab es einen Volks­be­schluss, den die SVP­ler nun mit einer Initia­ti­ve zur Durch­set­zung ihrer nicht geneh­mig­ten Mei­nung zu stür­zen ver­sucht … Wow, ein tol­ler Satz!

 

PuzzlePlakate

Und irgend­wie ver­kommt die Pla­ka­tie­re­rei auch lang­sam zum Wild­wuchs. Neu­er­dings wer­den Pla­ka­te nicht mehr befes­tigt, son­dern nur noch hin­ge­stellt. Fällt es dann um und wird vom Win­de ver­weht, waren es die bösen Par­tei­fein­de. Ande­re wie­der­um schie­ben die Pla­ka­te der andern nach unten um die eige­nen höher hän­gen zu kön­nen. Fair­ness gleich null.

 

SaskiaAber auch mit dem Respekt vor frem­den Eigen­tums schei­nen die Grü­nen-Unab­hän­gi­gen etwel­che Schwie­rig­kei­ten zu haben. Die Tram­hal­te­stel­le gehört den BVB (im Grund­buch ein­ge­tra­gen!). Spä­tes­tens seit den Land­rats­wah­len 2014 wis­sen alle Par­tei­en, dass die BVB kei­ne Pla­ka­te an den Hal­te­stel­len tole­rie­ren. Und trotz­dem klebt Saskia an der Tram­hal­te­stel­le. (Ähm — war sie nicht ein­mal blond mit schlau­ma­chen­der Nerd-Bril­le?)

Jetzt müs­sen wir uns also wie­der sechs Wochen die­se Köp­fe anschau­en, die zwar kei­ne Aus­sa­ge über ihre Vor­ha­ben im Natio­nal­rat ahnen las­sen aber unse­re Umwelt optisch ver­schan­deln. Oh wären doch mor­gen schon Wahlen!

Das Birs­fel­der Regle­ment über Rekla­men und Signa­le kennt eine wun­der­ba­re Rege­lung, die man eigent­lich sinn­ge­mäss auch für die Wahl­wer­bung ein­füh­ren könn­te: »Befin­den sich meh­re­re Betrie­be im glei­chen Gebäu­de sind die Rekla­men in geeig­ne­ter Form zusam­men­zu­fas­sen«. Somit könn­ten die Wahl­pla­ka­te auf je eines pro Par­tei zusam­men­ge­fasst wer­den und an einem zen­tra­len Ort auf­ge­stellt wer­den. Das wür­de auch inso­fern Sinn machen, als die heu­ti­gen Pla­ka­te kei­ne wich­ti­gen Inhal­te der Par­tei­en oder über die Par­tei­en beinhalten.

 

Die Weis­heit zum Trost:

Der bes­te Platz für Poli­ti­ker ist das Wahlplakat.
Dort ist er trag­bar, geräusch­los und leicht zu entfernen.
(Lori­ot)

 

 

 

Eckhards Lyrikecke (36)
Wochenrückblick

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