Einer der weni­gen Punk­te, die an der Ori­en­tie­rung über das Zen­trums­pro­jekt ange­spro­chen wur­de, waren die Wege mit Wacken­stei­nen. Im Schwei­ze­ri­schen Idio­ti­kon wer­den die­se für Basel auch mit Gwäg­gipflas­ter ausgewiesen.

His­to­risch gese­hen wür­den der­ar­ti­ge Belä­ge durch­aus der Gemein­de Birs­fel­den ent­spre­chen, wur­den doch die­se Wacken auch in Birs­fel­den her­ge­stellt. Das kön­nen wir in der alten Hei­mat­kun­de Birs­fel­den von 1976 nach­le­sen in einem kur­zen Text von Rudolf Min­der, Orts­po­li­zist, Jagd- und Fische­rei­auf­se­her, etc.:

Stein­fi­scher in Birsfelden
Anders­ar­ti­gen Nut­zen zogen die Stein­fi­scher aus dem Strom. Mit »Kräu­eln« (Grab­ga­beln) hol­ten sie gros­se Kie­sel aus dem Rhein­bett: etwa 30 cm lan­ge Stei­ne von ova­lem Quer­schnitt (ca. 15 cm). Die­se wur­den in müh­sa­mer Arbeit mit einem schwe­ren, zuge­run­de­ten Ham­mer an etwa 60 cm lan­gem Stiel geteilt. Die wei­ter zuge­haue­nen Hälf­ten dien­ten als »Bset­zis­tei« für die Stras­sen­pfläs­te­rung, die Split­ter sam­mel­te man zu Schot­ter. Für das Stein­fi­schen war eine Kon­zes­si­on des Gemein­de­ra­tes nachzusuchen.

Ob man heu­te wohl noch eine der­ar­ti­ge Kon­zes­si­on vom Gemein­de­rat bekom­men würde?

Inter­es­san­te Erfah­run­gen kön­nen Sie mit einem der­ar­ti­gen Stras­sen­be­lag in nächs­ter Nähe selbst machen, auf dem Bas­ler Müns­ter­platz oder in der Rittergasse.

Die in der Rit­ter­gas­se ver­wen­de­ten Wacken­stei­ne stam­men übri­gens aus Alt­be­stän­den der Stadt. «Wur­den Wacken­stein­pfläs­te­run­gen auf­ge­ho­ben, hat man das Mate­ri­al gewa­schen und in Lagern zur spä­te­ren Wie­der­ver­wen­dung gehor­tet», sagt Eggen­ber­ger. Die ver­schie­den­ar­ti­gen Stei­ne stam­men aus dem Rhein. Sie wur­den durch den Fluss aus den Alpen hin­un­ter­ge­tra­gen, an ver­schie­de­nen Orten raus­ge­fischt und ent­spre­chend zuge­schla­gen. Da aber kein Stein wie ein ande­rer geformt sei, müs­sen die sie ein­set­zen­den Bau­leu­te, ein erfah­re­nes Auge haben. Sonst kämen die Rei­hen nicht ordent­lich zu liegen.
Die Wacken­stei­ne, die in minu­ziö­ser Arbeit beid­seits der Stras­se ver­legt wor­den sind, müs­sen noch geschlif­fen wer­den. Dadurch wird eine bes­se­re Begeh- und Befahr­bar­keit erreicht. Die durch das Schlei­fen geglät­te­te Ober­flä­che birgt aller­dings für Pas­san­ten eine Gefahr: bei Näs­se nach Regen, bei Schnee oder geschwemm­ten Stras­sen durch die Tank­lastwagen der Stadt­rei­ni­gung könn­ten Per­so­nen dar­auf aus­glei­ten und sich ver­let­zen. Des­halb wer­den die Wacken­stei­ne nach dem Schliff mit einem Gas­bren­ner geflammt. «Das macht sie grif­fi­ger und gefahr­lo­ser begeh­bar», sagt Eggenberger.
Soweit zu den Wacken oder Wag­gen. Sicher wer­den sich vie­le Leu­te in der nächs­ten Zeit Gedan­ken zu den Belä­gen im neu­en Zen­trum machen. Aber Ach­tung, das sind Détails.

Viel wesent­li­cher wäre eben die Beschäf­ti­gung mit den Bebau­un­gen des Zen­trum. Oder mit der Fra­ge: Soll das Zen­trum ein Bio­top wer­den oder ein städ­ti­sches Quar­tier. Sol­len hohe Bau­ten gestellt wer­den oder was? Falsch wäre, wenn Sie sich erst im Juni am Dia­log­an­lass Gedan­ken machen würden.

Anti­zi­pa­ti­on wäre das Fremd­wort, dass hier Bedeu­tung bekom­men sollte!

Die Weis­heit zur Sache:

Die Zeit zum Han­deln jedes­mal verpassen,
nennt ihr “die Din­ge sich ent­wi­ckeln lassen”.
Was hat sich denn ent­wi­ckelt, sagt mir an,
das man zur rech­ten Stun­de nicht getan?
Ema­nu­el Geibel

Die­ser Arti­kel ist Teil einer Serie zum neu­en Zen­trums­pro­jekt. Hier gehts zu den bis­her erschie­ne­nen Artikeln.
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Mattiello am Mittwoch 4/16
Man soll sich ja vor einer Festlegung umfassend orientieren, damit Demokratie nicht zur Farce wird.

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