An Birs­felden und speziell am Zen­trum­spro­jekt wer­den immer wieder die fehlen­den Naher­hol­ungszo­nen und Frei­flächen moniert.
Wo immer auch Birs­felderin­nen und Birs­felder zu Hause sind, sie haben die Möglichkeit inner­halb von 250–350 Metern Dis­tanz irgend­wo im Grü­nen zu sein: Auf der Kraftwerkin­sel, auf dem Sport­platz, im Wald, auf der Migros-Wiese, auf dem Fried­hof, am Bir­sufer, am Birsköpfli, am Rhein­ufer oder beim Biotop. Natür­lich haben alle diese Orte nicht die gle­iche Qual­ität, aber es gibt diese Orte in und um Birs­felden. Naher­hol­ungszo­nen und Frei­flächen müssen nicht im Stadtzen­trum sein.
Die Frei­flächen, die uns laut Gegner:innen  genom­men wer­den soll: Hand aufs Herz, haben sie auf der Hun­de­v­er­säu­berungswiese schon ein­mal gepicknickt?
Und wenn nicht über­all aus den Vorgärten bei Ein­fam­i­lien­häusern wie auch bei Wohn­blocks Schot­tergärten oder Park­plätze gemacht wor­den wären, wäre Birs­felden auch mit dem Zen­trum­spro­jekt (ohne Schot­tergärten und Park­plätze) schon fast ein grünes Paradies …

Hier vom Bir­sufer aus sehen Sie ein Muster­beispiel für extreme Verdichtung.
Die oft bean­standete Enge im neuen Zen­trum Birs­feldens beträgt an der eng­sten Stelle etwa elf Meter. Das höch­ste Haus — nur eines! — hat neun Stock­w­erke. Alle Wege, Strassen oder Gassen sind bre­it­er, weiter.

Roland Schacher hat dazu im Birs­fälder­püng­gtli am 6. Feb­ru­ar 2022 um 22.24 Uhr einen schö­nen Kom­men­tar geschrieben, den ich nie­man­dem voren­thal­ten möchte:

»Was gibt es Schöneres, als ein kleines Städtchen auf einem Hügel in der Toskana. Umrahmt von atem­ber­auben­den Land­schaften, drän­gen sich die Gassen und Plätze zwis­chen alten Mauern. Dazwis­chen Tis­che ein­er Kaf­fee-Bar, ein Gela­te­ria-Stand. Manch­mal sind die Gassen so eng, dass man mit aus­gestreck­ten Armen die Fas­saden auf bei­den Seit­en zu berühren ver­mag. Nachts spenden ein paar wenige Leuchter ein spär­lich­es Licht. Wir fühlen uns sich­er. Wir fühlen uns zu Hause.
Unsere Dör­fer in der Agglom­er­a­tion sind aus der Stadt hin­aus­gewach­sen. Haus rei­ht sich an Haus. Aber da ist kein Stad­traum mehr. Keine char­man­ten Nis­chen und Plätze geben unseren Agglom­er­a­tions­dör­fern ein Gesicht. Wir haben ver­passt, die Räume dazwis­chen zu gestal­ten. Was brin­gen uns grosse leere Flächen im Dorf, wenn wir nachts Angst haben diese zu durch­queren? Stadträume sind wie unsere Woh­nun­gen: Wir möblieren sie, stellen einzelne Pflanzen hinein. Sie sind das Gegen­stück zur freien Landschaft.
Mit der Zen­trum­pla­nung hat Birs­felden die grosse Chance, diesen ver­nach­läs­sigten Aussen­raum zu gestal­ten. Die neuen Gassen und Plätze im Zen­trum sind der erweit­erte Wohn­raum unseres Dor­fes: urban, belebt, lebens­froh. Der Garten sind unsere Land­schaft­sräume ent­lang von Rhein und Birs und der Hard­wald: offen, ruhig, erhol­sam. Nicht von Allem ein Biss­chen wild durcheinan­derge­wor­fen, son­dern die Span­nung zwis­chen Gebor­gen­heit und Weite, zwis­chen innen und aussen, machen die Qual­ität unser­er gelebten Umwelt aus.
Der Quartier­plan Zen­trum ist eine ein­ma­lige Chance, unserem Dorf ein Gesicht und eine städte­bauliche Qual­ität zu geben. Deshalb werde ich ein klares JA zur Zen­trum­s­pla­nung in die Urne legen.«

Nun, so eng wie in Sevil­la wer­den die Gassen im neuen Zen­trum nicht sein. Es bleibt Raum zum Spie­len (zum Beispiel im Kas­tanien­hof oder auf den Schul­höfen hin­ter dem Kirch­mattschul­haus), es bleibt Raum zum Sitzen und für Blabla (nicht nur an den Blabla-Kassen), auch in Cafés und auf dem Zen­trum­splatz (wenn die Gemeinde eine schöne Möblierung nicht ver­gisst). Und vielle­icht gibt es für die kom­menden, immer heis­seren Som­mer auch ein paar Son­nensegel zwis­chen den Gassen?

Und eine andere Infor­ma­tion aus den staatlichen Quellen: In geoview find­en Sie ein Orthopho­to, das Ihnen das grüne Birs­felden von oben zeigt:

Den Rhein kön­nen Sie sich je nach Geschmack auch blau denken. Da sticht das Hafenare­al ziem­lich neg­a­tiv heraus …

Ich finde den Quartier­plan Zen­trum erstrebenswert.
Drum werde ich am 27. März 2022 JA stimmen.

Aber eigentlich stimmt das gar nicht, denn ich habe mein Abstim­mungs­ma­te­r­i­al — Unter­schrift nicht vergessen! — schon längst abgegeben :-))

Aus meiner Bücherkiste 5
Italien in alter Grösse

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