Da hatten wir doch einmal im Mai 2020 über das »Zielbild Hafen Birsfelden 2040+« berichtet.
Und wir haben uns in der »Hafengeschichte 15« gefragt, wo denn eigentlich die Interessen der Gemeinde Birsfelden bleiben.
Im genannten Zielbild wird schwadroniert, dass im Gebiet »Hard« als Möglichkeit zukunftsfähiges, auf moderne Technologien ausgerichtetes Gewerbe mit attraktivem Steuer- und Arbeitsplatzpotential möglich sein soll.
Ein wenig Hoffnung entstand mit der Ausschreibung der vier Parzellen im Bereich Staatsgrube. Doch diese Hoffnung hat sich nun zerschlagen.
Der Kanton Basel-Landschaft will in diesem Gebiet nun sein schon lange schwelendes Bauschuttproblem lösen. So lesen wir bei der bz basel: »Baustoff-Recycling-Anlage in der «Staatsgrube» in Birsfelden«.
Wahrlich ein auf moderne Technologien ausgerichtetes Gewerbe mit attraktivem Steuer- und Arbeitsplatzpotential!:
»Verarbeitet werden sollen in der Anlage mineralische Bauabfälle und Aushubmaterial, das chemisch belastet ist. Aushubmaterial der höchsten Belastungsstufe habe in der Nordwestschweiz bisher nicht verarbeitet werden können.
Den Standort des Projekts unmittelbar neben der Sternenfeldstrasse erachtet die Regierung dank der guten Verkehrserschliessung als ideal.«
Den Standort und seine Umgebung sehen Sie auf dem Bild:
Rot unterlegt das Gebiet Staatsgrube,
blau unterlegt die Grundwasserschutzzone in der Hard.
In der Grundwasserschutzzone sind die Trinkwasserpumpstellen durch kleine, dunkelblau umrandete Quadrate gekennzeichnet.
Und wir werden sicher gelegentlich gesagt bekommen:
»Für Mensch und Umwelt wird zu keiner Zeit eine Gefahr bestehen.«
Franz Büchler
Dez. 16, 2020
Zusatz:
Wahrscheinlich schläft der Kanton Basel-Landschaft noch immer den Schlaf der Unbedarften?
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Während der Kanton Basel-Stadt publiziert, was er mit der Staatsgrube in Birsfelden vor hat … https://www.bs.ch/nm/2020-innovativer-baustoffkreislauf-in-der-staatsgrube-birsfelden-rr.html … können wir auf der Spezialseite der Kantons Basel-Landschaft, wo all die gescheiten Hafenprojekte aufgelistet werden … http://www.südport-birsfelden.ch/docs/Doc_Staatsgrube.pdf?m=1518520107& … noch immer Parzellen der Staatsgrube für andere Projekte bekommen.
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Irgendwie bekommt man doch immer wieder den Eindruck, als sei dem Kanton die Entwicklung des Hafens schlicht und einfach egal.
Peter Meschberger
Dez. 16, 2020
Juhui, noch mehr Staub und Schmutz in Birsfelden… Diese Mitteilung lesen wir heute, knapp zwei Tage nach der Information durch den Gemeindepräsidenten an der Gemeindeversammlung. Von Verarbeitung mineralischer Bauabfälle und chemisch belastetem Aushubmaterial habe ich an der genannten Information nichts gehört. Jetzt soll auch noch so etwas neu nach Birsfelden kommen, notabene noch in einem Gebiet, das einst naturmässig interessant war. Welch ein Weihnachtsgeschenk neben dem CO2-Debakel und der Corona-Krise. Und das auch noch zusammen mit dem jahrelangen kommenden Ungemach mit der geplanten Autobahn-Baustelle. Müssen wir BirsfelderInnen dann in Birsfelden über viele Jahre mit Atem-Masken herum gehen, wenn wir unsere Lungen nicht komplett mit dem zusätzlichen zu erwartenden Staub und Dreck vollatmen wollen?
Gleichzeitig wollen wir hier mit allen Mitteln neue zusätzliche Wohnungen generieren. Wenn dem Gemeinderat das Wohl auch der kommenden Einwohnenden von Birsfelden
nahe liegt, erwarte ich, dass er sich schon heute mit aller Kraft dafür einsetzen wird, dass wir nicht noch mehr zum Abfallhaufen der Region werden. Wo bleibt denn da der gelobte Umweltschutz?
Zur Ergötzung: An einem der letzten Gespräche des GR mit dem BS-Regierungsrat, wo ich als damaliger GP dabei war, hat Regierungsrat Christoph Stutz zur Staatsgrube gesagt, dass BS sie noch ein paar Monate zum Ablagern brauchten, und dann könne Birsfelden sie erwerben. Und heute???
Hans-Jörg Beutter
Dez. 16, 2020
(wer andern eine staatsgrube gräbt … term. tech.: re-saich-ling)
kann sich noch jemand knapp dran erinnern, dass im baselland ein beträchtlicher teil der identität schinz am herzhaften hundedrägg (öö: händedrugg) hing? (damit ging gschwind gschwind viral, kurz VOR corona)
scheint ganz, als ob sich die identität unterdessen vollkommen verflüchtigt hat (zumal man nicht mal mehr singen darf 😉 …
»jo ämmel« als bescheidene langzeitstrategie.
weniger lustig: eine neue studie hat aufgezeigt (u.a. chuv), dass die virenpartikel der aerosole an feinstaub speziell gern andocken – somit länger überleben … darum die korrelation zwischen feinstaubregionen (zb poebene, hafen-{& auto-}metropolen weltweit) und erhöhter corona-inzidenz …
den birsfeldnerInnen kann ich nur empfehlen, die maske wirklich konsequent zu tragen – und es steht zu hoffen, dass sie ihnen nicht dauerhaft anwächst – so als zukunftsträchtiger altlasten-standort – unter uns: verdammte sauerei!
ibis
Dez. 16, 2020
Das ist interessant und Besorgnis erregend mit der Studie!
Der Begriff “Staatsgrube” reichlich seltsam und gleichzeitig unheimlich treffend.…
BS verkauft das Projekt als Gewinn für die Umwelt. Kommt halt immer darauf an, ob man im Sternenfeld oder auf dem Bruderholz wohnt.
Obwohl: Mindestens das Grundwasser sollte ja alle interessieren.
Hans-Jörg Beutter
Dez. 17, 2020
bestimmt kein grund zur panik! (die ist bekanntlich zu jedem zeitpunkt grundfalsch)
einige wenig entscheidenden verbreitungswege sind zwar seit längerem bekannt, führen aber vorab zu verwirrung/überforderung, kaum zum wünschbaren schutzverhalten …
ich persönlich halte die aktuelle corona-präventions-kampagne diesbezüglich ja für speziell untauglich (kommt eher wie ein lawinen-bulletin daher – unübersichtlich, stark kopflastig, wenig inspirierend – wie soll einen sowas erreichen, bitte?!)
disclaimer: ich bin aber auch vorbelastet – hab vor zeiten konzeptionell (schaltstelle wissenschaft /gesellschaft/ kommunikation) an der hiv-präventionskampagne mitgetan … und wie immer: früher war alles viel besser ;-(
zurück zum fokus: die »harten kerls«, die ihre masken vorzugsweise ums kinn tragen (»freiheit für meinen rüssel!«)– das hilft ihnen/uns soviel wie jenen speziellen schlaumeiern, die sich das condom zum schutz um die eier wickeln … 😉
ibis
Dez. 17, 2020
Stimmt! Und das zieht dann noch weitere, ungeplante Folgen nach sich: https://up.picr.de/40101783zr.jpg
😉