Trotz Feri­en immer wie­der in Aktion:

In der bz vom 14. August 2014 erschien unter dem Titel »Rau­cher in der Abfall-Fal­le« ein Arti­kel über die Lit­te­ring-Kam­pa­gne der Gemein­de Birs­fel­den. Dazu erreich­te uns fol­gen­der Leser­brief von Chris­toph Meu­ry:

 

»Mit Kano­nen auf Spat­zen schiessen …

Wenn Jürg Wie­de­mann als Gemein­de­rat von Birs­fel­den nichts bes­se­res zu tun hat als 7 Rau­chern hin­ter­her­zu­ja­gen ist er eigent­lich arm dran und als Gemein­de­rat offen­sicht­lich unter­be­schäf­tigt und vom Gesche­hen über­for­dert (mit Kano­nen auf Spat­zen schies­sen…). Auch wenn die Lit­te­ring-Akti­on medi­en­wirk­sam auf­ge­zo­gen wur­de und qua­si vor lau­fen­der Kame­ra, mit einem Jour­na­lis­ten im Schlepp­tau, 7 Rau­cher in fla­gran­ti am hell­lich­ten Tag ertappt wur­den, wie sie ihre Glimms­ten­gel auf offe­ner Stras­se uner­laubt ent­sorgt haben (es gibt übri­gens bei der Tram­hal­te­stel­le kei­ne Aschen­be­cher. Es gibt nur Papier­kör­be), ist dies eher eine Wer­be­ak­ti­on für den Som­mer­loch-geschä­dig­ten Gemein­de­rat Jürg Wie­de­mann (man will sich wie­der ins Gespräch brin­gen), als eine rea­le Akti­on gegen die ille­ga­le Abfallentsorgung. 

Das Pro­blem in Birs­fel­den ist näm­lich grös­ser. Viel grös­ser. Die täg­lich durch Birs­fel­den rol­len­de Auto­la­wi­ne ver­schmutzt nicht nur die Luft gra­vie­rend, son­dern ist auch eine offen­sicht­li­che Lärm­emis­si­on und eine Dau­er­be­las­tung für die Birs­fel­der Bevöl­ke­rung. Dage­gen müss­te end­lich etwas unter­nom­men wer­den. Aber das über­for­dert unse­ren Gemein­de­rat offen­sicht­lich. Rau­cher sind da die dank­ba­re­ren und Geld genie­ren­den Opfer (40.- Fran­ken Bus­se!). War­um unter­nimmt Wie­de­mann nichts gegen die­ses täg­li­che Ver­kehrs­auf­kom­men ent­lang der Birs­fel­der Haupt­stras­se und ent­lang der Quar­tier­stras­sen. Wei­ter: Im Hafen kut­schie­ren täg­lich hun­der­te von schwe­ren Last­wa­gen, um Güter kreuz- und quer in der Schweiz zu ver­tei­len. Auch die­se LKW’s fah­ren nicht emmi­si­ons­frei. Zudem wer­den hier von den Schif­fen zahl­rei­che Gefah­ren­gü­ter aller Art antrans­por­tiert und in Last­wa­gen oder Züge umver­la­den. Weiss Gemein­de­rat Wie­de­mann wel­che gefähr­li­chen Güter den Birs­fel­der Gemein­de­bann poten­ti­ell beein­träch­ti­gen. Ich sehe Öl- und Ben­zin­la­ger, Dün­ger aller Art lagert offen in Säcken im Hafen.Ich gehe davon aus, dass Wie­de­mann Bescheid weiss. Oder ist ihm der Gang durch die Ver­wal­tung der Bas­ler Rhein­hä­fen zu müh­sam. Gut er könn­te ja sei­nen Noch-Gemein­de­rat-Kol­le­gen Simon Ober­beck fra­gen, der wür­de ihm (als Pres­se­spre­cher der Bas­ler Rhein­hä­fen) vor­flun­kern, dass hier kei­ne Gefahr besteht (wenigs­tens nicht akut) und für die Ein­woh­ne­rin­nen von Birs­fel­den im Moment kei­ne Gefahr besteht. 

Wil­de Keh­richt­ent­sor­gung gibt es ent­lang der Birs und ent­lang der Wald­rän­der zwi­schen Schwei­zer­hal­le und Birs­fel­den (man fin­det es uncool hier gros­se Abfall­con­tai­ner auf­zu­stel­len und regel­mäs­sig zu ent­lee­ren). Hat Jürg Wie­de­mann über­prüft, ob die ver­schie­de­nen Che­mi­schen Betrie­be rund um Schwei­zer­hal­le, und direkt hin­ter Birs­fel­den, alle emmi­si­ons­frei funk­tio­nie­ren (die Hava­rie in Schwei­zer­hal­le lässt grüssen!)? 

Mit Ver­laub: Die Ziga­ret­ten-Akti­on ist der Witz des Jah­res. Eine Medi­en­ak­ti­on ohne Hand und Fuss. Ich woh­ne seit dreis­sig Jah­ren in Birs­fel­den und habe daselbst und rund um die Schul­stras­se und die BVB-Hal­te­stel­len noch nie ein Lit­te­ring-Pro­blem wahrgenommen. 

Zudem: Der Gemein­de­rat von Birs­fel­den lan­ciert aktu­ell gra­vie­ren­de Spar­pro­gram­me: Will das Hal­len­bad schlies­sen, das Jugend­haus aus­la­gern, bei den Sozi­al­aus­ga­ben spa­ren, die Ver­wal­tung reduzieren…usw. Jürg Wie­de­mann ver­we­delt die wah­ren Pro­ble­me, wel­che die Gemein­de mit dem höchs­ten Steu­er­satz (62%) hat. Eine Gemein­de , wel­che finan­zi­ell nur über­lebt, weil sie am Tropf der 12 Geber­ge­mein­den hängt und jähr­lich mit rund 6 Mil­lio­nen ali­men­tiert wer­den muss. 

Jürg Wie­de­mann hat offen­sicht­lich nichts bes­se­res zu tun, als einem bz-Jour­na­lis­ten ein Lit­te­ring-Pro­blem ins Ohr zu flüs­tern. Hier setzt jemand völ­lig fal­sche Prio­ri­tä­ten. Hier doku­men­tiert jemand live, wo real gespart wer­den kann: Min­des­tens ein Gemein­de­rat in Birs­fel­den ist einer zuviel und kann (ersatz­los) weg­ge­spart wer­den. Man könn­te Wie­de­mann ja anschlies­send pri­vat und zu einem Stun­den­lohn von 25.- Fran­ken als Zigrar­et­ten­stum­mel-Detek­tiv enga­gie­ren. Das wäre eine ech­te Win-Win-Situa­ti­on (für Wie­de­mann und die Gemein­de) und mit Sicher­heit ein Höl­len-Geschäft. Ein ent­larv­ter Rau­cher pro Stun­de und mit der 40-frän­ki­gen Bus­se ist das Geschäft gebongt. Yab­ba Dabba Doo!«

 

Redak­ti­ons­kom­men­tar Franz Büchler:
Die Tole­ranz gegen­über den Rau­chern und Rau­che­rin­nen scheint immer mehr zu schwin­den. In der bz konn­te natür­lich, wie heu­te in jedem Blätt­chen, über die­ses welt­be­we­gen­de The­ma  abge­stimmt wer­den (Stand 15. August 2014, 10.41 Uhr):

63% fin­den: Ja, die Stum­mel sind ein gros­ses Ärgernis
24% fin­den: Nein, die Stra­fe ist überrissen
12% fin­den: Nein, die Tat soll­te viel här­ter bestraft werden.
Dass die Stum­mel ein Ärger­nis sind, ist unbe­strit­ten. Dass etwas Geschei­tes unter­nom­men wer­den soll(te), liegt auf der Hand. Was die­ses Geschei­te aller­dings ist, ist noch nicht klar. Mit einer vor­ge­zo­ge­nen Ent­sor­gungs­ge­bühr läge man viel­leicht im Trend?
Oder viel­leicht mit Rau­cher­zo­nen an den Hal­te­stel­len, die sich rund um Aschen­be­cher gruppieren …
Mit Pla­ka­ten und Wiedemann’schen Schwer­punkt-Aktio­nen wer­den nur die Aktioneure/Aktionöre? beruhigt.
Dass aller­dings nur 12% im SVP-Trend mit här­te­rer Bestra­fung lie­gen ist eigent­lich recht erstaunlich …

Argumente der Fusionsgegner 1936
Ferien!

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