Manès Sper­ber — den Namen schon ein­mal gehört? Den meis­ten birsfaelder.li-Leserinnen und Lesern dürf­te er unbe­kannt sein. Den­noch fan­den sei­ne Auto­bio­gra­phie und sei­ne Roman­tri­lo­gie Wie eine Trä­ne im Oze­an in den 70er/80er-Jah­ren eine gros­se Reso­nanz und wur­den in vie­le Spra­chen übersetzt.
Sieg­fried Lenz bezeich­net Wie eine Trä­ne im Oze­an als „ein gro­ßes Zeug­nis euro­päi­scher Roman­li­te­ra­tur, ein poli­ti­sches und phi­lo­so­phi­sches Werk, eine Gewis­sens­for­schung, ein Zeit­por­trait ohne­glei­chen, an dem, so kam es mir mit­un­ter vor, Dos­to­jew­skis Lei­den­schaft eben­so mit­ge­wirkt hat wie die den­ke­ri­sche Luzi­di­tät der fran­zö­si­schen Mora­lis­ten“. Hein­rich Böll nennt es eine der wich­tigs­ten Publi­ka­tio­nen nach 1945, einen euro­päi­schen Schlüs­sel­ro­man, den er mit Tol­s­to­js Krieg und Frie­den ver­gleicht. (Wiki­pe­dia)

Sper­ber, gebo­ren 1905 in einem klei­nen chas­si­di­schen “Schtetl” in Gali­zi­en, gehört zu jenen Zeit­ge­nos­sen im 20. Jahr­hun­dert, die ihr Leben dem Kampf für eine neue, bes­se­re Welt wid­me­ten. 1983 wur­de ihm der Frie­dens­preis des Deut­schen Buch­han­dels verliehen:
Laut der Jury sei Sper­ber ein „Schrift­stel­ler, der den Weg durch die ideo­lo­gi­schen Ver­ir­run­gen des Jahr­hun­derts mit­ge­gan­gen ist und sich von ihnen befrei­te. Er hat sein Leben lang die Unab­hän­gig­keit sei­nen eige­nen Urteils bewahrt und, unfä­hig zur Gleich­gül­tig­keit, den Mut auf­ge­bracht, jene nicht exis­ten­te Brü­cke zu betre­ten, die sich nur vor dem aus­brei­tet, der sei­nen Fuß über den Abgrund setzt. (Wiki­pe­dia)

Damit ist er ein Gesin­nungs- und Lei­dens­ge­nos­se von drei ande­ren Kämp­fern für sozia­le Gerech­tig­keit, deren Leben im birsfaelder.li vor­ge­stellt wur­den: der Anar­chist Hei­ner Koech­lin, der in Basel am Spa­len­berg lan­ge Zeit ein Anti­qua­ri­at führ­te, der Zür­cher Arzt Fritz Brup­ba­cher und der Theo­lo­ge Leon­hard Ragaz.

Der Vor­schlag des birsfaelder.li-Schreiberlings an die Lese­rin­nen und Leser vor dem Ein­steig in Leben und Werk von Manès Sper­ber: sozu­sa­gen als Auf­wärm­pha­se einen Blick in die Seri­en zu Hei­ner Koech­lin, zu Fritz Brup­ba­cher und zu Leon­hard Ragaz  wer­fen. Span­nung garantiert :-).
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Fort­set­zung am kom­men­den Sams­tag, den 25. Januar

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