In der bz basel gab es kürz­lich ein Inter­view mit dem neu­en Frak­ti­ons­chef CVP/GLP Simon Ober­beck. Sein neu­es­ter Schritt in die Wan­ten (um es in der See­manns­spra­che zu sagen).
Was kön­nen wir aus die­sem Inter­view lernen? 

Ori­en­tie­rungs­lo­sig­keit trotz Kom­pass und Sex­tant, von Bug bis Heck, über Back­bord und Steu­er­bord, vom Adler­nest bis zum Bil­gen­was­ser (um es in der Schiff­fahrts­spra­che zu sagen).
Ori­en­tie­rungs­lo­sig­keit heisst ab sofort in der christ­li­chen See­fahrt neu:  Mit­te.

Hier ein paar Ant­wor­ten zum Ober­deck, mit Kom­men­tar aus uns­rer Kajüte:

„Wir haben eine Erhe­bung zu sämt­li­chen Ent­schei­den der lau­fen­den Legis­la­tur vor­ge­nom­men. Wir sehen: Bei rund zwei Drit­teln der Abstim­mun­gen stim­men FDP und SVP, also die bürgerlichen Frak­tio­nen, mit uns. Bei einem Drit­tel fol­gen uns SP und Grüne. Ich sehe uns als bürgerliche Frak­ti­on mit sozia­lem Anstrich.“

• Äähmmm, FDP und SVP fol­gen der CVP. Ich den­ke, meist ist es umge­kehrt. Und wer nach all den SVP-Posi­tio­nen zu CO2, Cov19 und Stadt­land­gra­ben noch von einer bür­ger­li­chen Par­tei redet, ist doch weiss Gott auf min­des­tens einem Auge blind!

„Wir haben kürzlich die Kli­ma­schutz-Initia­ti­ve im Land­rat abge­lehnt. Wir muss­ten darüber in der Frak­ti­on nicht lan­ge dis­ku­tie­ren: Auch für die GLP-Ver­tre­ter war klar, dass die Initia­ti­ve kein taug­li­ches Instru­ment im Kampf gegen den Kli­ma­wan­del ist“.

• Äähmmm, natür­lich auch. Wie so soll man über Kli­ma­wan­del lan­ge nach­den­ken. Wahr­schein­lich noch nie vom letz­ten IPCC-Bericht gehört. Hier eine IPCC Zusam­men­fas­sung zum viel­leicht doch ein wenig nachdenken.

„Wir müssen Schritt für Schritt mit kon­kre­ten Mass­nah­men vor­an­ge­hen, anstatt in die Ver­fas­sung schrei­ben, dass wir alle das Kli­ma schützen wol­len … Anrei­ze sind bes­ser als Ver­bo­te. Der Staat soll die Rah­men­be­din­gun­gen set­zen, damit die Wirt­schaft Inno­va­tio­nen kre­ieren kann. Um es in der Schiff­fahrts­spra­che zu sagen: Set­zen wir die Segel rich­tig, wird der Wind sei­nen Teil zum Gelin­gen beitragen.“

• Äähmmm, danach sol­len Anrei­ze die Fir­men zu rich­ti­gem Ver­hal­ten brin­gen? Ja kei­ne Verbote?
Wäre es nicht eigent­lich die ver­damm­te Pflicht und Schul­dig­keit der Wirt­schaft, end­lich frei­wil­lig und im Bewusst­sein ihrer Ver­ant­wor­tung, die ent­spre­chen­den Mass­nah­men zu realisieren?
Das Segel set­zen ist das eine, end­lich ein­mal rich­tig Wind machen das Andere.

„Auf mei­nen Vor­stoss hin hat die Basel­bie­ter Regie­rung ent­schie­den, dass Wär­me­pum­pen bis zu einem Volu­men von zwei Kubik­me­tern von der Bewil­li­gungs­pflicht befreit sind. Das ist viel­leicht nicht so pla­ka­tiv wie die For­de­rung, Ben­zin­au­tos zu ver­bie­ten, ist aber ein prak­ti­sches Bei­spiel mit gros­ser Wirkung.“

• Äähmmm, trotz­dem wäre das Ver­bot von Ben­zi­nern sehr viel wir­kungs­vol­ler. Und übri­gens, wie heisst es so schön: Eigenlob …

„Auch for­dern wir den Bau von Block­heiz­kraft­wer­ken und den ver­mehr­ten Ein­satz von Schwei­zer Holz sowie von rezy­klier­tem Mate­ri­al beim Bau­en. Die­ser Bereich wird in den Dis­kus­sio­nen um den Kli­ma­schutz oft ver­ges­sen. Dabei ist in Bau­ma­te­ria­li­en wie Beton und Stahl Unmen­gen von grau­er Ener­gie versteckt.“

• Äähmmm, wie war das jetzt mit dem For­dern? Wel­ches sind denn jetzt die Anreize?

„Wir dürfen Stras­se und ÖV nicht gegen­ein­an­der aus­spie­len. Ers­tens fin­det der ÖV teil­wei­se auf der Stras­se statt, zwei­tens wird mit der zuneh­men­den Elek­tro­mo­bi­li­tät der moto­ri­sier­te Indi­vi­du­al­ver­kehr umweltfreundlicher.“

• Äähmmm — und der Strom dafür kommt natür­lich aus der Steck­do­se. Natür­lich müs­sen wir zuneh­mend ÖV gegen MIV diskutieren!

„Ver­kehrs­pro­jek­te sind oft star­kem Gegen­wind aus­ge­setzt. Das gilt auch für den ÖV, wie das Volks-Nein zur Ver­län­ge­rung der Tram­li­nie 14 gezeigt hat.“

• Äähmmm, schon falsch. Das war nicht gegen den ÖV, son­dern gegen ein ziem­lich zu gros­ses Pro­jekt Sali­na Raurica.

„Im Hin­blick auf die Land­rats­wah­len 2023 wer­den wir neu auf­tre­ten und uns als Ori­gi­nal in der zuletzt zer­split­ter­ten Mit­te posi­tio­nie­ren. Wir wol­len ein bis zwei Sit­ze zule­gen. Das wird gelingen.“

• Äähmmm, sich Mit­te nen­nen, weil die Schweizer:innen eh schon nur Durch­schnitt bevor­zu­gen? Auch wenn die­se Mit­te zweit­wei­se bis zum rech­ten Rand reicht?

„Toni Lau­ber wird noch­mals antre­ten, das darf ich hier verkünden. Und er möch­te vier wei­te­re Jah­re Regie­rungs­rat sein.“

Äähmmm, schon falsch. Bit­te: Herr Dr. Anton Lauber.

Zum Nach­den­ken noch: In der Flau­te bringt auch das Segel­set­zen nichts. War­ten, bis der Wind hilft ist zwar altes Kla­bau­ter­garn aber jeder Seg­ler weiss, dass das Kreu­zen gegen den Wind die hohe See­manns­kunst ist.

Und die Weis­heit:

Das ist die Lie­be der Matrosen!
Auf die Dau­er, lie­ber Schatz, ist mein Herz kein Ankerplatz.
Es blühn an allen Küs­ten Rosen,
und für jede gibt es tau­send­fach Ersatz!
Man kann so süss im Hafen schlafen,
doch heisst es bald auf Wiedersehn!
Das ist die Lie­be der Matrosen,
von dem kleins­ten und gemeins­ten Mann bis rauf zum Kapitän.

Hans Albers

Sonntagsarbeit der Feuerwehr
Aus meiner Bücherkiste 1

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