Man kann sich die Schweiz immer irgendwie krallen. Sei dies als Bundesrat:in, Parlamentarier:in, als Partei, Institution, Firma oder als Einzelperson.
Heute reden wir über zurückgehaltene Informationen in einer Kollegialbehörde.
bz basel, 11.05.2021:
»Die EU-Kommission hat der Schweiz im Februar und März angeboten, beim Rahmenabkommen über Verbesserungen beim Lohnschutz zu verhandeln. Brüssel hatte das zuvor kategorisch ausgeschlossen.
Beim sogenannten Protokoll 1 – es beinhaltet die flankierenden Massnahmen – wollte die EU-Kommission mit der Schweiz über konkrete Änderungen diskutieren. So bot die EU Garantien an, dass der Schweizer Lohnschutz nicht abgesenkt werden soll.
Bern lehnte jedoch ab: Das Angebot war zu wenig substanziell. Das bestätigen mehrere Quellen in Brüssel und Bern. Brisant daran: Der Gesamtbundesrat war mehr als einen Monat lang nicht informiert über das EU-Angebot.«
Herr Parmelin SVP, Herr Cassis FDP und Frau Keller-Sutter (als europapolitischer Ausschuss) gaben dieses Wissen nicht an ihre vier Kolleg:innen der Kollegialbehörde weiter. Erst kurz vor Parmelins Abreise nach Brüssel wurden diese orientiert.
Die drei Super-Bürgerlichen scheinen da eine bestimmte Idee gehabt zu haben. Welche auch immer. Erstaunlich ja nur schon, dass sie eine hatten, wenn überhaupt …
Mir scheint, da haben verschiedene Leute wohl ihren eigenen Rahmenvertrag.
Da hatte ich doch erst letzthin gehört, dass 64% der Schweizer:innen dem Rahmenvertrag zustimmen würden. Haben unsere Bundesratenden auch schon davon gehört?
Max Feurer
Mai 12, 2021
Müssen wir da die neue Kategorie “Unkollegial-Behörde” einführen 😉 ?