Im vorletzten Artikel wurde beschrieben, wie Menschen selbstverantwortlich mit Hitze umgehen können. Auch die nächsten Probleme sind »menschgemacht«, aber dem Einfluss eines Einzelnen meist entzogen.
Dazu sei zuerst das Mass »Albedo« erklärt. Albedo ist ein Mass für das Rückstrahlungsvermögen und entspricht dem Verhältnis von rückgestrahltem zu einfallendem Licht. Dazu drei Beispiele:
Albedo 0,15 heisst: 15% der Sonnenstrahlen werden reflektiert, 85% werden aufgenommen, gespeichert.
Albedo 0,90 heisst: 90% der Sonnenstrahlen werden reflektiert, 10% werden aufgenommen, gespeichert.
Oder auf bestimmte Materialien bezogen:
Asphalt, also unsere Strassen, haben ein Albedo von 0,15.
Frischer Schnee, hat ein Albedo von 0,90.
Die Wüste hat ein Albedo von 0,30.
Wer also an einem heissen Nachmittag die Muttenzerstrasse hochgeht, macht recht eigentlich eine Wüstenwanderung! Uff!
Nun, wir werden wohl noch lange nicht von den schwarzen Strassenbelägen wegkommen. Für Trottoirs wären allerdings Alternativen möglich, in vielen südlichen Ländern sind z.B. helle Zementplatten in Gebrauch oder Kopfsteinpflaster. Aber auch an helleren Strassenbelägen wird heute gearbeitet.
Ein ganz ähnliches Problem sind die dunklen, ja schwarzen Hausfassaden (auch in Birsfelden). Diese haben zwar im Winter den Vorteil, dass sie sich bei Sonnenbestrahlung aufheizen, im Sommer allerdings auch.
Und zusammen mit den schwarzen Strassen und weiteren versiegelten Flächen (z.B. Zentrumsplatz) sind sie auch etwas an den »Tropennächten« schuld. Sie geben nämlich ihre gespeicherte Wärme in den sich abkühlenden Nächten wieder an die Umgebung ab!
Eine Alternative, die viel Beachtung fand, ist das Projekt »Acclimatasion« in Sion/Sitten im Kanton Wallis. Dazu am Schluss zwei Bilder.
Und wenn demnächst in Birsfelden die eingeladenen Stadtplaner und Architekten ihre Vorschläge zum Areal Zentrum präsentieren, haben sie vielleicht auch schon an klimagerechte Lösungen gedacht …
Die Artikelserie wird zu diesen Themen zeigen, welche Möglichkeiten die Schweiz, die Kantone, die Gemeinden und Sie ganz persönlich haben, um den Auswirkungen des Klimawandels zu entgegnen.
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Und die Weisheit zur Sache:
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.
Francis Picabia