Dass ein gross­er Teil des Ver­bren­nungsmo­toren­verkehrs seinen Anteil am Kli­mawan­del hat, ist unter vernün­fti­gen Men­schen sel­ten mehr umstrit­ten.
Und doch scheint es nicht selb­stver­ständlich, dass heutige Auto­bauer sich wenig­stens an die recht lax­en Vorschriften hal­ten. Und erstaunlicher­weise wer­den die Betrüger in diesem Bere­ich nicht ein­mal haft­bar gemacht und sank­tion­iert. Da scheinen mir einige doch noch nicht wirk­lich in den Zeit­en des Kli­mawan­dels angekom­men zu sein.

Und nun wird in allen Medi­en auch noch der
31. März 2018 hochge­spielt. Da sollen die neuen Lärm­schutzw­erte ja erre­icht sein. Aber oh verkehrte Welt: Nicht die Fahrzeuge sollen bes­timmte Lärmw­erte ein­hal­ten, son­dern die Infra­struk­tur der Gemein­den, Kan­tone, etc.
Die immer grösseren und schw­er­eren Per­so­n­en­wa­gen machen auch lautere Fahrg­eräusche. Müssen wir deswe­gen nun über­all Lärm­schutzwände auf­stellen?
Das heisst aber nicht, dass wir Nor­mal­bürg­er und Nor­mal­bürg­erin­nen über­haupt nichts tun kön­nen oder tun sollen:

Im Bere­ich der Poli­tik kön­nen Sie Men­schen und Ini­tia­tiv­en unter­stützen, die Verbesserun­gen anstreben. Sie kön­nen Parteien unter­stützen, die in die richtige Rich­tung gehen oder zumin­d­est gehen wollen. Das ist lei­der ein steiniger Weg und funk­tion­iert nach dem Sprich­wort:
Wer will find­et Wege. Wer nicht will find­et Gründe.

Da wäre ja ein­mal das Pendler(innen)-Problem:
3,9 Mil­lio­nen Schweiz­erin­nen und Schweiz­er pen­deln an ihren Arbeit­sort.
30% pen­deln inner­halb ihrer Wohnge­meinde.
50% pen­deln inner­halb ihres Wohnkan­tons.
20% pen­deln in andere Kan­tone.
52% tun das mit ihrem Motor­fahrzeug.
2% tun das mit ihren motor­getriebe­nen Zweirad.
17% tun das mit der Eisen­bahn.
13% tun das mit öffentlichen Verkehrsmit­teln (Tram, Bus).
7% tun das mit dem Velo.
9% tun das zu Fuss.
Auf dem Arbeitsweg leg­en Schweiz­erin­nen und Schweiz­er durch­schnit­tlich 14.5 km zurück.

Was kön­nte Pend­lerin­nen und Pendler ver­mehrt aufs Velo oder in den ÖV brin­gen? Es muss ja nicht das Mod­ell Pots­dam sein (es ist nur in Diskus­sion, nicht real­isiert): Alle müssen ein Bürg­ertick­et kaufen. Damit kann der ÖNV (öffentliche Nahverkehr) benutzt wer­den. Die Hoff­nung wäre, dass ver­mehrt Aut­o­fahrer dann dieses »Pflicht-Abo« nutzen.
Andere Kom­munen wie Has­selt in Bel­gien sind laut Medi­en­bericht­en mit ähn­lichen Mod­ellen gescheit­ert, weil sich die Nutzerzahlen in den Bussen und Bah­nen vervielfacht­en. Denn es stiegen eben vor allem auch Fußgänger und Rad­fahrer um – statt die Aut­o­fahrer.
Das heisst für die Aut­o­fahrer war das »Pflicht-Abo« nicht attrak­tiv genug.
Vielle­icht müsste bei einem der­ar­ti­gen »Pflicht-Abo« bei uns ein­fach die Regelung enthal­ten sein, dass die Fahrtkosten bei den Steuern nicht mehr abge­zo­gen wer­den kön­nen. Mit den dann frei wer­den­den Mit­teln kön­nte das »Pflicht-Abo« wohl nicht finanziert, aber sich­er ver­bil­ligt wer­den 😉

• In deutschen Städten (Tübin­gen, Stuttgart) laufen neuerd­ings Ver­suche mit Mooswän­den. Mit ein­er 3 m hohen und 100 m lan­gen Wand mit Zack­en­mützen­moos soll the­o­retisch so viel Fein­staub aus der Luft gefiltert wer­den wie von 275 Bäu­men.
So kön­nten Schallschutzwände (z.B. Rhe­in­felder­strasse, Fried­hof­s­trasse) aufgestellt wer­den, die gle­ichzeit­ig dem Fein­staub ent­ge­gen wirken. Oder die hässlichen Plakatwände kön­nten statt für jeglichen Mist zu wer­ben als gespon­sorte Mooswände auf sym­pa­this­che Art mit Namen verse­hen wer­ben 😉

Winden wir den Birs­felderin­nen und Birs­feldern zum Schluss noch ein Kränzchen:
Birs­felden ist im Kan­ton Basel-Land­schaft schon fast ein Musterkind: Pro 1000 Ein­wohn­er gibt es in Birs­felden ger­ade ein­mal 396 Per­so­n­e­nau­tos. Im Bezirk Arlesheim sind es schon 471 Fahrzeuge und im Kan­ton sind es gar 493 Fahrzeuge (Amt für Sta­tis­tik BL 2010).
In der Schweiz waren es 2015 pro 1000 Ein­wohn­er 541 Per­so­n­en­wa­gen

Die Artikelserie wird zu diesen The­men zeigen, welche Möglichkeit­en die Schweiz, die Kan­tone, die Gemein­den und Sie ganz per­sön­lich haben, um den Auswirkun­gen des Kli­mawan­dels zu ent­geg­nen.
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Und die Weisheit zur Sache:

Wir soll­ten froh darüber sein,
daß wir in bezug auf die Umwelt­prob­leme nicht mehr am Abgrund ste­hen.
Wir sind bere­its einen Schritt weit­er.
Ernst Fer­stl

 

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