Da haben sehr vie­le Men­schen am Frei­tag, den 20. März 2020, geklatscht. Geklatscht für das Pfle­ge­per­so­nal zu Beginn der Coro­na-Pan­de­mie. Und jetzt?

Auch heu­te wird sehr viel Pfle­ge­ar­beit von Ange­hö­ri­gen für Ange­hö­ri­ge geleis­tet. Und in der Regel sind es Frau­en, die die­se Arbeit leis­ten, Gra­tis­ar­beit. Heu­te schlägt dies durch auf unser Gesund­heits­we­sen. Die Kos­ten wer­den künst­lich tief gehal­ten, in dem die­se Gra­tis­pfle­ge insti­tu­tio­na­li­siert wird. Pfle­ge ist Frau­en­ar­beit und darf nichts kos­ten, oder zumin­dest fast nichts. Das zeigt sich in den Löh­nen der Pflegenden.

Über­all for­der­ten die Pfle­gen­den dasselbe:
• einen bes­se­ren Gesundheitsschutz,
• mehr Stel­len und
• mehr Lohn sowie eine
• soli­da­ri­sche, fai­re Pflegefinanzierung.
For­de­run­gen, die seit ­Jah­ren mehr oder weni­ger unge­hört ver­hal­len. Véro­ni­que Poli­to von der Unia-Geschäfts­lei­tung sagt dazu: «Die Poli­tik hat es immer wie­der ver­passt, kon­kre­te Mass­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Bedin­gun­gen in der Pfle­ge zu beschlies­sen. Das ist schlicht­weg ein Skandal.»

Vie­le sehen im Beruf kei­ne Zukunft mehr. Schon 2019, also vor der Pan­de­mie, sag­ten in einer Unia-Umfra­ge 47 Pro­zent der Beschäf­tig­ten in der Lang­zeit­pfle­ge, sie wür­den vor­aus­sicht­lich nicht bis zur Pensio­nierung im Beruf bleiben.
Das Pfle­ge­per­so­nal ist über­las­tet und über­ar­bei­tet und ver­liert zuneh­mend die Moti­va­ti­on. Der Inhalt der Pfle­ge­initia­ti­ve muss umge­setzt werden.

Der Bei­fall der Bevöl­ke­rung vom Früh­jahr dröhnt den Pfle­gen­den nach wie vor in den Ohren. Doch er hin­ter­lässt einen bit­te­ren Nach­ge­schmack. Denn auf die­sen ermu­ti­gen­den Beifall
folg­te trotz all ihren For­de­run­gen und Bit­ten nur eines:

NICHTS!

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Wochenrückblick

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