Was das Flachhalten der Kurve bedeutet, muss in Corona-Zeiten nicht mehr extra erklärt werden. Wir haben das in den letzten Wochen genügend gehört und gesehen. Die Ansteckungsrate möglichst tiefhalten um gefährdete Menschen nicht anzustecken. Das war vor allem die Aufgabe der Jungen: Hygiene beachten, Distanz halten und auf grössere Gruppierungen verzichten. Also die Lebensqualität der Alten schützen. Dies obwohl für die Jungen eine Ansteckung nicht so gross war wie für Alte.
Dafür können sich nun Alte und Gefährdete erkenntlich zeigen. Denn die zweite Kurve, die unsere Gesellschaft bedroht, ist die Klimakurve. Und auch diese Kurve gilt es flachzuhalten oder noch besser wesentlich abzusenken.
Dazu verzichtet die »Klimajugend« morgen Freitag auf eine schon vor langer Zeit vorbereitete Demonstration in der ganzen Schweiz. Und hier — und selbstverständlich auch später — dürfen wir Alten tatkräftig mittun. Denn es ist die Lebensqualität der Jungen, die durch die Klimakurve beeinträchtigt wird!
Das Wenigste, das Sie tun können, ist morgen um 11.59 Uhr ans Fester zu stehen und Lärmen, sei dies mit Pfanne und Kochlöffel, mit Schreien und Singen oder auch in dem Sie Ihr Radio, Ihren CD-Spieler, etc. so hochdrehen wie möglich … Mit diesem Klimaalarm warnen wir um 11:59 in der ganzen Schweiz lautstark davor, dass die Klimakrise unseren Planeten und unsere Existenz zerstört.
Sollten Sie noch mehr tun wollen, bekommen Sie hier weitere Möglichkeiten …
Und Sie können von 08.00 — 21.00 Uhr das eigens eingerichtete Radio hören, in dem jeweils zur vollen Stunde spannende Beiträge zum Thema gesendet werden.
Rosemarie Imhof
Mai 16, 2020
Es ist wichtig, dass wir – zwischen dem einsichtigen aber zuweilen etwas unkritischen Befolgen der vorgeschriebenen Abstandsregeln und dem zuweilen etwas unkritischen Ablehnen jeglicher Vorschriften – nicht vergessen, dass es durchaus vernünftige Zwischenformen gibt. Viele Menschen wollen selber denken, indem sie versuchen, Vorschriften und eigene Bedürfnisse zusammenzubringen. Mein 7‑Punkte-Programm:
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1.) Gut allein sein können macht seelisch stark und gibt Resilienz!
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2.) Hände waschen: Vor jedem Ausgang und bei jedem Heimkommen. Wer sich nur zu Hause aufhält, brauche sich damit keinen unnötigen Stress zu machen.
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3.) Der Gruppen-Handschlag (das sog. Vereinspfötligeben) war mir schon vor 20 Jahren suspekt und unangenehm. Ich habe diese Norm, als einen aus einer altbackenen Vereinskultur stammenden konservativen Zopf, stets abgelehnt. Ein nichtssagender Körperkontakt, wo es ein einfaches ‘Grüezi mitenand!’ auch tut. Körper-Kontakte sollen mit dem ihnen zugrunde liegenden Gefühl übereinstimmen!
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4) Sagt mir, ihr MaskenträgerInnen, ob sie nicht schrecklich unbequem sind? Unter dem mehrfachdicken Stoff muss es ja furchtbar heiss sein und rasch feucht werden. Keine kühle Luft, die in die Nase.strömt. Und es sieht einfach grauslig aus! Zudem sollen die meisten normalen Gesichtsmasken gar keinen richtigen Schutz gegen Ansteckung bieten, weder von anderen noch gegen andere. (Es gibt Leute, die von Maulkorb reden.)
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5.) Umarmungen sind schön! Natürlich nur, wenn der intensive Körperkontakt vom Gefühl her stimmt und im gegenseitigen Einverständnis stattfindet! Wir sollten uns diese Quelle von Zuwendung und Lebensenergie nicht weg-argumentieren lassen. Ich mag es, wenn man mich behutsam in die Arme nimmt und dann warm und lange hält. (Gilt allerdings nicht für heisse Hochsommertage!)
In Krisenzeiten trennt sich oft auch bei sozialen Beziehungen die Spreu vom Weizen: Wenn wir Freunden begegenen, vertrauen wir und geniessen die Nähe, während bei lockeren Bekannten zur Begrüssung ein freundliches ‘Grüezi’ oder ‘Hallo!’ besser passt.
Aus Vorsicht wäre es aktuell wohl klüger, beim Umarmen das Gesicht sachte abzuwenden. Die Tröpfcheninfektion geht selten vom Hinterkopf aus! Den Körper eines Menschen, den man gern hat, zu spüren, tut gut und macht widerstandsfähig.
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6.) Auf die oberflächliche Küsschen-Küsschen-Mode lässt sich gut verzichten. Zumal man eh’ nie wusste, ob nun ‘une, deux, trois, ou vingt bises’ angezeigt waren.…
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7.) Leider wird von Experten nur selten erwähnt, dass die Ansteckungsgefahr beim Aufenthalt im Freien aufgrund der Luftbewegung viel geringer ist. Also: Trefft euch draussen, umarmt euch und drückt euch, seid dabei behutsam und sanft, und spuckt euch nicht ins Gesicht vor lauter Liebe.