Und hier wieder eine Buchgeschichte, nicht die Geschichte, die im Buch erzählt wird, nicht die Geschichte des Buches, nein eine minimale Geschichte, die mich mit dem Buch verbindet. Diesen Titel werde ich nicht aus meiner belletristischen Regalhaltung, sprich, aus meiner privaten Bibliothek, befreien.
Das Buch: Autorenkollektiv: Die Wahrheit über Arnold Hau
Sehen wir uns die Autoren an, Gernhardt, Bernstein, Waechter
wird sofort klar, eine seriöse Recherche über Arnold Hau ist es sicher nicht. Zudem, wer ist Arnold Hau? Warum muss die Wahrheit über ihn berichtet werden? Wer berichtet über dessen Lügen? Wer verschweigt etwas der Persönlichkeit des Herrn Hau?, und warum? Ist Hau Bundesratskandidat, Parteipräsident oder Posthalter einer Gemeinde im Oberbaselbiet?
Spätestens wenn der Leser die streng geheimen Geburtsdaten von Hänsel und Gretel erfährt, erliest, muss ihm klar werden, dass er auf eine grossartige Fake-Biografie einer gefakten Persönlichkeit gestossen ist. Kein Wort wahr, alles erstunken und erlogen, aber genial aufgeschrieben, aufgezeichnet und auffotografiert.
Was haben wir damals (erschienen 1966, mir liegt vor, eine “durchgesehene und nicht verbesserte” Neuauflage von 1974) gelacht, einander vorgelesen.
Peter Bichsels Kindergeschichte über Columbin, „Amerika gibt es nicht“ war auch im Gespräch.
Und dann taucht immer wieder die Hoffnung auf: Auch Trump ist Fake.
Die Original Bildlegende zum Titelbild des Buches:
“Eben hat der blutjunge Arnold Hau sein Abitur mit der Note “Erstaunlich” bestanden, und schon gibt er auf einer improvisierten Pressekonferenz das Ergebnis bekannt. Dieser heute nicht mehr ungewöhnliche Vorgang rief damals — vor über vierzig Jahren — noch einiges Aufsehen und beträchtliche Befremdung hervor.”
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