Titelbild Mattiello, 1974
“Der erste nationale Schulvergleich legt unbarmherzig die Differenzen zwischen den Kantonen offen“ schreibt die NZZ, hier. Dass die beiden Basel
als “Klassenletzte” abschneiden, ist ärgerlich. Vor allem da offenbar die Grundkompetenzen geprüft wurden.
Nur, was sind Grundkompetenzen? Wir Unterstellen einmal: Alles was messbar ist:
Am simpelsten ist es im Sport: Weite, Höhe, Geschwindigkeit.
Auch simpel in Mathematik: Anzahl gelöster Aufgaben oder Anzahl nicht- oder falsch gelöster Aufgaben.
Beim Sprachunterricht, Muttersprache und Fremdsprache wird es schon ein bisschen differenzierter:
Rechtschreibung, Wortschatz, Satzstellung, Grammatik.
Aber wie misst man eigentlich die wirklichen Grundkompetenzen? Zum Beispiel bei:
Belastbarkeit
Durchsetzungskraft
Durchsetzungswille
Empathie
Geduld
Humor
Kreativität
Kritikfähigkeit (passiv und aktiv)
Nachhaltigkeit
Neugier
Organisationstalent
Respekt
Selbstkritik
Solidarität
Unternehmenslust
Umweltbewusstsein
Verlässlichkeit
Verantwortung
Wie sollen wir auf solche schlechten Nachrichten reagieren? Die Liestaler Erziehungdirektorin ruft wie ein geschupftes Huhn aufgeregt eine Medienkonferrenz ein. Der Basler Erziehungsdirektor denkt noch nach und wird erst über dem Mist krähen, wenn die Sonne wieder aufgeht.
Als erstes habe ich vermutlich gelernt einen Löffel zu halten. Ich habe es 70 lange Jahre gekonnt.; ans erste Mal kann ich mich nicht erinnern und der Abgabetermin des Löffels lässt sich nur ausnahmsweise im Voraus planen.
Mein erster Lernerfolg war das Schuhebinden. Wochenlang zeigte ich es allen, denen, die es konnten, denen, die wussten, dass ich es konnte, und geduldig immer auch wieder denen, die es noch nicht konnten: Mein erster Auftritt als Lehrer. Daran kann ich mich gut erinnern.
Die Weisheit zum Text:
“Basel muss also keineswegs in Panik geraten, wie Cramer richtig bemerkte. Auch wird er sich nicht an den Besten orientieren müssen, wie es Gschwind für ihren Kanton forderte. Beide wären gut beraten, gute Ausbildungsmöglichkeiten für jene zu etablieren, die bei einem standardisierten Bildungsvergleich nicht brillieren; dafür aber hervorragende Handwerker, geniale Künstler oder quer denkende Firmengründer sind. Es braucht sie in unserer Region mindestens ebenso.”
Franz Büchler
Mai 30, 2019
Entscheidend ist die Fähigkeit zu kritischem Denken und sozialem Verhalten, gepaart mit Kreativität und Neugierde.
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Sie haben richtig gelesen:
Das steht nicht im Schulprospekt einer Rudolf Steiner-Schule, das sagt die Weltbank.
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Es sind genau die Fähigkeiten (oder von mir aus auch Grundkompetenzen), die zur Lösung der Probleme des Klimawandels (z.B.) notwendig sind. Vor allem das Sozialverhalten sei auch allen politischen Parteien empfohlen, wenn nicht in einigen Jahren bei uns die Gelbwesten auf der Strasse sein sollen …