Ist es Zufall, dass unsere GGA ger­ade vor dem anste­hen­den Gemein­de­v­er­samm­lungsentscheid so kräftig die Wer­be­trom­mel rührt?

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Super Ange­bot! Doch was ist gemeint?
Die Dien­stleis­tung oder die Ver­samm­lungsvor­lage?

Wir möcht­en der Gemeinde zwar nichts unter­stellen, aber die plöt­zliche Präsenz ist schon etwas auf­fäl­lig.

Es stimmt aber, dass das Ange­bot und der Zus­tand des MMN (Mut­li­me­di­anetz) der GGA (Gross­ge­mein­schafts-Antenne) dur­chaus eine AAA(sprich triple ai)-Bewertung erhal­ten würde. Denn gemäss den Erläuterun­gen ist alles tip top und — für Birs­felden eher ungewöhn­lich — wirtschaftlich erfol­gre­ich:

Angesichts der guten finanziellen Sit­u­a­tion ist eine Spezial­fi­nanzierung in Birs­felden nicht mehr notwendig.

Doch eigentlich ist es eher umgekehrt. Es ist nicht die Spezial­fi­nanzierung, die unnötig gewor­den ist. Sie ist kün­ftig schlicht und ein­fach nicht mehr oblig­a­torisch. Dafür macht viel mehr die schlechte finanzielle Sit­u­a­tion von Birs­felden die Aufhe­bung der Spezial­fi­anzierung notwendig.

Konkret geht es sog­ar um einen ver­i­ta­blen Gebühren­klau! Das mit den monatlich ein­bezahlten TV-Abo­ge­bühren anges­parte Geld existiert nur virtuell und belastet das Eigenkap­i­tal der Gemeinde. Oder in anderen Worten: Die Gemeinde hat bei der GGA Schulden im Wert von rund 4,5 Mio. Fr. und die kann man buch­hal­ter­isch nun ver­schwinden lassen, indem man die Spezial­fi­nanzierung auflöst. Oder nochmals anders aus­ge­drückt: Die Gebühren waren bish­er zu hoch ange­set­zt, doch jet­zt kann man sie dazu ver­wen­den, die Kasse ein­ma­lig etwas aufzubessern.

In klam­men Zeit­en ist die Vor­lage des Gemein­der­ates sich­er ein legit­imer und prag­ma­tis­ch­er Vorschlag. Und mit der vorgeschla­ge­nen Reduk­tion der Gebühren hält man sog­ar noch ein süss­es Zück­erchen bere­it. Kün­ftig ist aber lei­der über­haupt nicht mehr ersichtlich, ob die Anten­nenge­bühren die Gemein­dekasse sub­ven­tion­ieren, oder ob die Steuerzahler den gün­sti­gen Fernsehkon­sum unter­stützen.

Wenn es konkret um Mehrein­nah­men gehen würde, die schliesslich bit­ter nötig sind, gäbe es aber auch zwei Alter­na­tiv­en, die zu prüfen wären. Vari­ante 1: Man verkauft das Netz für gutes Geld und lässt Swiss­com, UPC Cable­com oder wie sie alle heis­sen, mit monatlichen Gebühren um die Fr. 30.- den Gewinn absah­nen. Vari­ante 2: Man sah­nt nach Vor­bild der Swiss­com sel­ber ab, indem man eine AG grün­det. Aktionäre wären beispiel­sweise die Gemeinde (51%) und die angeschlosse­nen Fern-Seher (49%). So kön­nte man die Gebühren immer noch vernün­ftig tief hal­ten und per Div­i­dende trans­par­ent die Gemein­dekasse und die lokalen Aktienbe­sitzer entschädi­gen. Ganz schön neolib­er­al, dieser zweite Vorschlag. Aber Abzock­en ist eben nur als pri­vatwirtschaftlich­es Unternehmen möglich…

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