Den Nein-Flyer zur Gemeinderatsreduktion (siehe oben) werden Sie vermutlich demnächst im Briefkasten finden. Daher haben wir uns reiflich überlegt, ob wir das Papier hier vorab auch noch veröffentlichen sollen, — wollen. Das machen wir natürlich nicht kommentarlos, was zu erwarten war.
Gehen wir Punkt für Punkt vor:
Kosten:
Da haben die Unterzeichner mit dem Verschiebungsargument zur Verwaltung vermutlich recht. Allerdings glauben wir nicht an Mehrkosten, aber eine Ersparnis wird es wohl auch kaum sein. Was uns aber erspart wird: Zwei gelangweilte Gemeinderäte weniger, die an der Gemeindeversammlung sprachlos und offensichtlich gelangweilt ihre Zeit absitzen und mit ihrem Smartphone beschäftigt sind.
Breite politische Abstützung:
Bei einer Wahlbeteiligung von 33% stützen 66 Einwohner nichts und niemanden ab. Einzelne Gemeinderäte haben bestenfalls 15 von 100 wählenden Einwohnern, die ihnen den Rücken stärken, so denn ein solcher vorhanden ist. Es ist zynisch, von einer breiten politischen Abstützung zu sprechen, wenn nur 2% der Berechtigten an Gemeindeversammlungen teilnehmen.
Sieben Gemeinderäte sind üblich:
Meist auch notwendig, in den Gemeinden, die einen Einwohnerrat haben, der besser und schneller informiert wird, als das Stimmvolk, der früher und eingehender Vorlagen prüfen kann, der 10 mal jährlich den Finger auf offene Wunden legen kann, die bei der nächsten Gemeindeversammlung (drei mal jährlich) bereits wieder vernarbt sind.
Schauen wir uns zum Schluss noch die Unterzeichner der Abtstimmempfehlung kritisch an: Fragen Sie nach, so Sie es nicht mehr wissen, wie sich einzelne dieser unheiligen Allianzler seinerzeit zum Einwohnerrat geäussert haben, mit welchen Argumenten.
Weiter fällt auf, dass sich amtierende Gemeinderäte hier vornehm zurückhalten.
Einer allerdings, hat das nicht geschafft. Wen wundert‘s?
annacarla
Juni 2, 2015
Den Flyer gesehen, dachte ich zuerst: wieder ein so steril-sanitäres-blau-weisses-FDP-Papier.
Bei den Unterzeichnenden finde ich nur dunkelbraun, rot, hellgrün, und beige.
hasira
Juni 7, 2015
Nun darf die umtriebige Saskia Olsson bei der BaZ Praktikantin sein. Ob bei jedem Artikelchen nun ein Pressecommuniqué erscheint?