Kaum zu glauben, aber wahr:
Am Montag die Gemeinde sich versammelt
zum ersten Mal in diesem Jahr.
Zu hören was der Rat so stammelt
zur Kommunalbefindlichkeit,
zum Geldfluss, künftig und vergangen.
Und darum geht’s:
- Die Jahresrechnung 2015
- Den Lohn der Gemeindeangestellten (exkl. Lehrpersonen)
- Die Aufrichtigkeit des Kantons bei der Rückerstattung von Geld
- Wie Gemeinderat und Verwaltung so gearbeitet haben
- Sparpläne und anderes
Damit sich die Birsfelderinnen und Birsfelder am Montag zu diesen Themen ihren Reim selber machen können, nachfolgend ein paar Hinweise zu den Einzelthemen.
1. Jahresrechnung 2015: Die Budgetgenauigkeit gegenüber dem Vorjahr hat sich deutlich verbessert. Gegenüber der Abweichung von Rechnung und Budget 2014 über CHF 28 Mio., ist die Abweichung heuer nur noch rund CHF 2,6 Mio., also sensationelle 10x genauer. Die restlichen Aussagen überlassen wir an dieser Stelle dem RPK-Bericht.
2. Abweichung vom kantonalen Lohnsystem: Seit Januar 2016 kriegen alle von der Gemeinde angestellten Mitarbeitenden 1% weniger Lohn. Dies, weil bekanntlich in Liestal gespart werden muss und das Gemeindereglement ans Kantonsreglementarium gekoppelt ist. Da aber beim Birsfelder Reglement ohnehin Anpassungsbedarf besteht, dies aber seine Zeit braucht (ein halbes Jahr reicht offenbar nicht, man rechnet bis Herbst 2017), möchte der Gemeinderat mit einer Art Notrecht das Reglement übersteuern. Spannender Ansatz. Wir hoffen, dass dies legal ist und auch die seit Anfang Jahr beendeten Arbeitsverhältnisse berücksichtigt werden.
3. Fairness-Initiative: Birsfelden steigt auf den fahrenden Zug auf und macht bei der Gemeinde-Initiative mit. Dies zumindest, wenn auch das Volk am Montag einverstanden ist. Erstaunlich ist es nicht, denn rund 90% der Gemeinden wollen bei der Initiative, welche die komplette Rückerstattung der vom Kanton geschuldeten CHF 45 Mio. fordert, mitmachen. Chapeau an den Gemeinderat, der grossmehrheitlich ja auch Kantonsinteressen vertritt…
4. Bericht der GPK: Da soll sich grundsätzlich jede/r selber sein Bild machen. Zwei Highlights picken wir heraus:
- Unser Top:
Die Sitzungen des Gemeinderates sind nicht öffentlich. Die Beschlüsse hingegen schon. Es werden jedoch bisher nicht alle automatisch veröffentlicht und auch nicht auf der Internetseite der Gemeinde publiziert. Bis zum Ende der laufenden Legislatur werde dieses Vorgehen jedoch noch thematisiert.Das wäre ja dann also etwa jetzt (oder es ist schon durch?). Resultat? - Und unser Flop:
Innerhalb kurzer Zeit haben sechs Mitarbeiter des Sozialdienstes gekündigt. Die GPK wollte wissen, was die genauen Gründe für diese ungewöhnliche Häufung von Kündigungen waren. Nach Aussage von Frau Wirthner ist der Hauptgrund dafür das Sparpaket der Gemeinde. Dieses führte beim Sozialdienst zur Auslagerung der Kinderschutz-Mandate an einen privaten Dienstleister. Durch diese Auslagerung konnten 210 Stellenprozente eingespart werden.
Da habe ich direkt aus dem Gemeinderat auch schon gehört, man lagere die KESB-Mandate aus, weil man zu wenig qualifiziertes Personal finde. Aber man kann es auch umdrehen. Gerade wenn’s so schön passt…
Die Sparpläne soll der Gemeinderat dann an der Versammlung eröffnen. Es soll neben der Auslagerung des Tagesheims auch in Richtung Mehreinnahmen mittels Quersubventionierung mit Gebühren etc. gehen.
Verabschieden tun wir uns und die abtretenden Gemeinderäte nochmals mit einem Värsli (wie das bei “Pensionierungen” ja nicht unüblich ist):
Letztmalig mit von der Partie,
mal kurz mal lang den Nerv aufreiben,
sind zwei, sie geh’n in Harmonie
und dürfen jetzt zu Hause bleiben.
Aadie Walti, — wie Zeiten doch verrinnen.
Aadie Jürg, — und schon sind sie von hinnen.
Der Wiedemann ist weg und jedem Kind
hinterlässt er doch noch die Frau Gschwind.
hasira
Juni 2, 2016
Wäre es nicht möglich, statt immer nur eine “normalisierte Rechnung” zu machen, schon mit einem “normalisierten Budget” einzusteigen?
Dann könnte oben an der Rechnung auch statt “Unser Birsfelden” von Anfang an “Normalisiertes Birsfelden” stehen.
Offenbar gab es in diesem Jahr keine Sondereffekte. Schade, sonst hätte man auch diese schon budgetieren können.
Ob die Stellenbeschriebe nun alle vorhanden sind? Schon öfters versprochen, zuletzt auf Ende 2015, aber sind sie nun wirklich da?
Diego Persenico
Juni 2, 2016
Bekommt der Wiedemann von Frau Gschwind zum Abschluss einen Blumenstrauss?
Also von mir bekommt er keinen.….