Donnerstagabend: Eine informative, professionelle und schon fast unterhaltsame Veranstaltung durch die Herren Hiltmann (Gemeindepräsident), Gugger (Architekt Siegerprojekt und Hochhaus) und Gantenbein (Architekt Hochhaus). Die alte Stadthalle war voll, es wäre mancher Gemeindeversammlung gut angestanden.
Da hat man jetzt also den Kopf proppenvoll. Wer war, der weiss es nun. Wer nicht war, war vielleicht verhindert oder nicht interessiert. Ein gewisses Wissen kann man sich auch beschaffen, z.B. auf der Gemeindewebsite ist der Studienauftrag hinterlegt, auch das Hochhauskonzept und das Naturinventar. Oder man beschafft sich den Bericht des Beurteilungsgremiums, der hoffentlich bald zusammen mit den Präsentationsfolien im Gemeindeweb aufgeschaltet wird.
Ich werde jetzt nicht den Abend widergeben. Die Sache ist zu vielfältig, zu komplex und zu kompliziert. Ich werde sicher in der nächsten Zeit einige Gedanken zu den Projekten aufschreiben. Das heisst aber auch, dass alle aufgerufen sind, sich zu informieren, sich eigene Gedanken zu machen — nicht erst während der Gemeindeversammlung …
Da wird also eine grosse Zentrumsbebauung geplant. Dazu kommen zwei recht grosse Hochhäuser an Orten, wo im Moment recht günstiger Wohnraum besteht. (Uh, ich höre schon Gentrifizierung …) Dazu war schon in der bz zu lesen und in der Tageswoche.
Alle diese Projekte brauchen jeweils einen neuen Quartierplan, denn Hochhauszonen gibt es noch nicht. Sie werden einen komplizierten und langwierigen Prozess durchmachen müssen. Und sie müssen an einer Gemeindeversammlung bestehen.
In den letzten Wochen wurde viel über Mitsprache und Demokratie debattiert bis zur Kappeler Milchsuppe. Für heute habe ich eigentlich nur eine kleine Bitte an Sie:
Bitte helfen Sie mit, dass bei Gemeindeversammlungen »referendumsfähige« Beschlüsse zustande kommen. Gegen ein Nein zu einem Quartierplan ist kein Referendum möglich. Da müssten Sie vielleicht einmal JA sagen, auch wenn Sie NEIN denken. Die paar Unterschriften für ein Referendum sind ja wirklich keine Sache … da helfen Sie dann vielleicht ja mit.
Dann könnten …
… mehr Menschen mitbestimmen als die 120 an der Gemeindeversammlung.
… auch Menschen mitbestimmen, die verhindert sind, z.B. durrch Nachtarbeit.
… auch die Vorwürfe nicht erhoben werden, eine Interessengruppe habe Krethi und Plethi aufgeboten.
… eindeutige Entscheide ohne wenn und aber gefällt werden.
Danke für Ihre Mithilfe.
Dieser Artikel ist Teil einer Serie zum neuen Zentrumsprojekt. Hier gehts zu den bisher erschienenen Artikeln.
Mit diesem Link kommen Sie zu einer Artikelserie, die sich mit dem Studienauftrag befasst.
Und mit diesem Link kommen Sie zu einer Artikelserie, die sich mit dem Klimawandel befasst, der eigentlich auch im Zentrumsprojekt eine Rolle spielt.
Und noch die Weisheit zur Sache von Mani Matter:
tradition
was unsere väter schufen
war
da sie es schufen
neu
bleiben wir später
den vätern
treu
schaffen wir neu
Meury Christoph
Mrz 22, 2018
Persönlich hat mich das Zentrumsprojekt total begeistert. Ein kluges und wohl durchdachtes Projekt. Eine echte Aufwertung unseres Stadtzentrums.
Birsfelden erhält mit den vorliegenden Bauprojekten, inkl. den beiden Hochhäusern, einen bemerkenswerten und urbanen Touch. Man wird uns beneiden!
Bitte nicht vergessen: Als Ü65 sollten wir uns zurücknehmen. Die vorliegende Planung ist für kommende Generationen. Hier werden Menschen zwischen 20 bis 50 Jahren einziehen. Für sie muss das Zentrum funktionieren. Sie müssen hier gerne wohnen wollen. Also sollten wir ihnen den Lead für die weitere Planung überlassen.
Ich freue mich!
Alex Gasser
Mrz 23, 2018
Auch ich bin von der Idee der neuen Zentrumsgestaltung begeistert, schliesse mich aber auch der Meinung von Christoph Meury an, dass wir Ü65 uns über die Plänen interessieren müssen, jedoch bei den schlussendlichen Abstimmungen der jüngeren Generation den Vortritt lassen sollten.
Die beiden Hochhäuser werden bestimmt Zündstoff liefern. Doch, so frage ich die ältere Generation: “Wer hatte damals gegen die drei Hochhauspaare (Rheinpark, Sternenfeld, Rüttihard) demonstriert?” Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Bauten damals das Bild Birsfeldens wesentlich verändert haben — und heute städtebaulich geschützt sind.
Darum liebe jüngere Generation, habt Mut zur Veränderung!
Betty C.
Mrz 23, 2018
Sehr gute Präsentation ! Man muss schon anerkennen dass unser GR Mut hat ! Als Endvierzigerin muss ich sagen, dass nur deswegen (Hochhäuser) noch keine jungen Akademiker-Familien oder “Roche-ler” zu uns nach Birsfelden ziehen. Da muss noch mehr stimmen. Aber der erste Schritt ist gemacht.
rugeli
Mrz 23, 2018
Die Hinkelsteine an der Birs, na ja, die werden wohl zu diskutieren sein. Die Zentrumsplanung allerdings hat auch mich überzeugt.
Das wichtigste jetzt, sind die von Franz Büchler gewünschten “referendumsfähigen Beschlüsse”.
Die Ü‑65 jährigen sollten sich zurückhalten. Aber wo waren die U‑35 jährigen gestern in der alten Turnhalle, sorry, Stadthalle?
Alex Gasser
Mrz 24, 2018
Lieber Rugeli
Das ist ja die Krux bei Entscheide in die weitere Zukunft = 12 bis 20 Jahre. Weil:
1. die Ü70 Jährigen nicht mehr alle da sind
2. die U35 Jährigen Birsfelden schon längst verlassen haben
Doch das war und wird immer so bleiben, daher im Sinne Vieler, die Prozesse sauber durchführen — zum Wohle von Birsfelden.
Dominic Lüthy
Mrz 26, 2018
ja… Es war auf jeden Fall ein Vorschlag und der wurde superprofessionell präsentiert. Ich bin immer noch leicht irritiert darüber, dass man uns eine Betonlandschaft mit versiegelten Böden vorstellt und dabei auf das Verkaufsargument Biodiversität und Ökosystem baut. Ich habe bis anhin immer geglaubt, dass sich der Reichtum der Natur nur entwickeln kann, wenn man ihm einen gewissen Freiraum zuspricht. Aber ich lasse mir gerne von einer eindimensionalen wirtschaftlich-liberalen und leicht misanthropen Weltanschauung belehren. Schliesslich passiert das schon seit Dekaden so und was immer so war, wird schliesslich immer so bleiben.
Irgendwie habe ich auch erwartet, dass man das STEK Projekt seitens GR aus ökonomischer Sicht begründet wird, denn die Gemeinde benötigt Steuereinnahmequellen. Das weiss doch jeder. Doch das wurde nur in einem Nebensatz erwähnt und dabei so formuliert, als wäre es ein Nebeneffekt, der fast per Zufall und unbeabsichtigt eintrifft…
Ich bin sicher, wenn wir weiterhin rücksichtsvoll und ehrlich miteinander und unserer Umwelt umgehen, kommt alles super truper wunderbar. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben…
It’s just me, myself and I