So schön wie Rilke kann man einen Som­mer loben.
Andere wür­den sagen abge­droschen oder kitschig.

Wer die grosse Wärme, andere sagen dem schon Hitze, geniessen kon­nte, durfte sich freuen. Jet­zt ger­ade ist die zweite Hitzewelle dieses Som­mers zu Ende gegan­gen.
Für ältere Men­schen war das schon lebens­bedrohlich. In den let­zten Tagen des Juni und den ersten des Juli star­ben gemäss ein­er Unter­suchung des britis­chen Impe­r­i­al Col­lege in zwölf europäis­chen Städten über 2300 Men­schen infolge der Hitze, fast neun­zig Prozent von ihnen waren über 65 Jahre alt. Hitzewellen kön­nen extrem tödlich wer­den, das war auch Gegen­stand der Klage der Kli­mase­nior­in­nen, die an den Europäis­chen Gericht­shof für Men­schen­rechte gelangt waren — und dort Recht beka­men. Recht haben und Recht bekom­men, scheinen in der Schweiz aber wohl zwei sehr ver­schiedene Dinge zu sein …

Immer mehr find­en wir uns aber offen­bar mit dieser Hitze ab. Auch die Wald­brände, der Starkre­gen, die Über­schwem­mungen, die grossen Murgänge und die ver­heeren­den Tai­fu­ne und Hur­rikane in der Ferne lassen uns langsam kalt. Geht uns nichts mehr an — ist ja schon fast nor­mal.

Zumin­d­est kön­nte man das annehmen, wenn im Juli 2025 mehr Men­schen den Flughafen Zürich für eine Flu­greise genutzt haben als je ein­mal zuvor.
Kerosin besteuern, Kurzstreck­en­flüge ver­bi­eten, Touris­muswer­bung ein­schränken ist für unsere Politiker:innen kein The­ma. Muss man sich über die Reko­rdzahlen noch wun­dern?

Die Strate­gie der Klimaleugner:innen und Klimaskeptiker:innen scheint sich zu lohnen: Abstriche beim Wirtschaftswach­s­tum und Stromver­brauch sind kein The­ma, stattdessen Anpas­sung an die Erhitzung (z.B. Kli­maan­la­gen in Schulen und Alter­sheimen). Sich­er oft nötig!
Und der gute, dumme Trump nötigt Europa weit­er einzuheizen. Der Preis für das 15%-Zollabkommen ist der Import von Flüs­sig­gas für 750 Mil­liar­den US-Dol­lar.

Wenn ich an einem Som­mertag durch die Mut­ten­z­er- und Prat­tel­er­strasse gehe, füh­le ich mich nicht sel­ten, als würde ich die Wüste Gobi durch­queren.
Da hil­ft ein Ver­gle­ich mit der Mess­grösse Albe­do.

Helle Ober­flächen wie Schnee haben eine hohe Albe­do und reflek­tieren viel Licht, während dun­kle Ober­flächen wie Asphalt eine niedrige Albe­do haben und mehr Licht absorbieren, was sie stärk­er erwärmt.
Frisch­er Schnee hat eine Albe­do von 0.80–0,90, Rasen hat eine Albe­do von 0,18–0,23 und der berühmte Asphalt der Mut­ten­ter-/Prat­tel­er­strasse hat eine Albe­do von 0,05–0,20.

Mehr zum The­ma find­en Sie auch im Birs­fälder­püng­gtli, zwar schon 4 Jahre alt, aber immer noch top aktuell.

Und was tut Birs­felden gegen die Kli­maer­hitzung?
Vielle­icht meldet sich ja auch ein­mal einer/eine der Zuständi­gen …

Kennsch dy Birsfälde? Nr. 7
Ein Poster gegen Hass

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