Warum, fragte ich mich, werden die Schlangen an den Kassen im Coop Birsfelden immer länger? Nun ganz einfach: Vor einiger Zeit wurden vier Selbstscan-Kassen installiert.
Und Sie sollen motiviert werden, den schnellsten Weg — ohne Personal! — zu wählen. Sie scannen ihre Waren selbst ein und bezahlen bargeldlos mit Ihrer Karte oder mit dem Smartphone.
An manchen Orten wollen die Geschäfte auch, dass man möglichst bargeldlos bezahlt.
Ortswechsel: London
Was steckt wohl dahinter, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) in London eine Konferenz zur Abschaffung des Bargelds ausrichtet?
Zur Abschaffung werden viele Gründe genannt:
• Schwarzarbeit eindämmen
• Steuerhinterziehung verhindern
• Illegalen Aktivitäten den Riegel schieben
• Terrorismus und Krieg verhindern
Eigentlich alles fadenscheinige Gründe, denen schon lange auch mit anderen Mittel hätte begegnet werden können. Warum also plötzlich die eifrigen Bemühungen unserer Nationalbank (SNB) das gesetzliche Zahlungsmittel abzuschaffen?
»Beseitigung der Nullzins-Untergrenze« lautete das wichtigste Traktandum der Anti-Bargeld-Konferenz der Schweizerischen Nationalbank (SNB).
»Die Existenz von Bargeld ist der Grund, warum es eine effektive Untergrenze für die Notenbankzinsen gibt«, so der Chefökonom der Citigroup.
Darum also das Interesse an der Abschaffung des Bargelds. Denn:
Wenn eine Notenbank ihre Negativzinsgrenze weiter nach unten drückt, wandern die Anleger:innen ins Bargeld ab.
Die SNB mit einem Zinssatz von ‑0,75% auf Sichteinlagen ist da eine Vorreiterin. Wenn die SNB die Zinsen noch tiefer drücken wollte, käme es zu massiven Ausweichbewegungen ins Bargeld. Selbst nach Abzug von Versicherungs- und Tresorkosten wäre das Aufbewahren von Bargeld schnell billiger als ein Bankguthaben.
Dazu gehören auch die in verschiedenen Ländern schon festgelegten Freibeträge für Bargeldzahlungen, z.B.:
Belgien 2000 €
Dänemark ca. 1340 €
Frankreich 1000 €
Griechenland 500 €
Italien 2999,99 €
Portugal 1000 €
Spanien Ortsansässige 2500 €
Spanien Ausländer 15000 €
So werden die Pensionskassen, die einen Stock an Bargeld brauchen um ihre Zahlungen zu machen, und die »kleinen Leute« mit ihren Sparguthaben mit Negativzinsen geschröpft. Wer genügend Geld hat, kauft Aktien, Anleihen und Immobilien und geht den früher schon im Birsfälderpünggtli beschriebenen Weg des unverdienten Abschöpfens, siehe hier und hier und hier. Das heisst: Eine Bankenkrise ist nur eine Krise der unteren 99%. (sic!)
Schaffen es die Banken gemeinsam mit den Notenbanken (SNB), das Bargeld ganz abzuschaffen, so, dass nur noch mit Buchgeld bezahlt werden kann, gibt es fünf wichtige Punkte zu diskutieren:
• Erschwerung illegaler Aktivitäten
• Durchsetzbarkeit grösserer Negativzinsen
• Gewinnsteigerung derer, die den elektronischen Zahlungsverkehr abwickeln
• Erhöhung des Geldschöpfungsgewinns der Banken
• Festhalten der Einlagen im Bankensystem, damit man sie zur Bankensanierung heranziehen kann
Über die ersten zwei Punkte wird viel geschrieben.
Über die letzten drei Punkte wird viel geschwiegen.
Geben Sie Sorge zum Bargeld, dem gesetzlichen Zahlungsmittel der Schweiz!
Aber schon heute werden die gesetzlichen Zahlungsmittel der Staaten mit Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Litecoin, und wie sie alle heissen, umgangen.
Sogar in Zug könnten Sie Ihre Steuern seit Anfang 2021 mit Bitcoin bezahlen.
Und wer verdient am Bitcoin am meisten?
Wohl vor allem Leute, die Bitcoins schürfen können: Bitcoin-Mining.
Wie sagte das ein Insider:
»Schon bei den Goldgräbern haben die am meisten verdient, die Schaufeln verkauften.
Im Moment wird in den beiden Räten das Bankengesetz wieder wirtschaftskonformer gemacht.
So sollen Bail-In-Bonds für alle Banken möglich werden, nicht nur für Kantonalbanken mit Staatsgarantie: »Bail-In-Bonds seien aber sinnvolle Sanierungsinstrumente, welche den Finanzplatz stärken, sagte Schmid. Ihr Einsatzbereich solle daher nicht eingeschränkt werden.«
Sie fragen sich jetzt vielleicht was ein Bail-In ist. Nun, das finden Sie bei Wikipedia und auf die Schweiz zugeschnitten auch bei unserer Finanzmarktaufsicht Finma.
Und was Sie auch noch wissen müssen: Sobald Sie auf einer Bank eine Einlage haben (z.B. Sparkonto), sind Sie Gläubiger:in dieser Bank und wehe Ihnen, wenn dies mehr als 100’000 Franken sind 😳
Diego Persenico
Sep 21, 2021
Es wird immer schlimmer auf dieser Welt und das macht mich traurig.