Heiner Lenzin, bis vor kurzem Präsident der SP Birsfelden, engagierter Biologe, Lehrer und Mitglied der Bau- & Planungskommission Birsfelden, unterstützt das Anliegen der Aktionsgruppe “anpacke” Pratteln mit einem Leserbrief:
Tram Ja — Salina Raurica Nein – Verlängerung 14er Nein
Wenn von „Entwicklungsgebiet“ die Rede ist, so ist immer die wirtschaftliche Entwicklung gemeint. Das Ergebnis dieser Priorität ist überdeutlich, wenn zum Beispiel das Gewerbegebiet „Grüssen“ in Pratteln betrachtet wird. Dass auch einheimische Pflanzen und Tiere das Recht hätten, hier zu leben, wurde hier von vornherein ignoriert und baulich und gestalterisch verunmöglicht. Und nun soll es in der Rheinebene so weitergehen. Auch hier sind nur die „Sicherheit der Investoren“ und das „wirtschaftliche Potenzial“ von Wichtigkeit.
Eine Alternative zum pausenlosen Sprint zu noch höherer Rendite und Gewinnmaximierung wäre eine Denkpause für dieses Gebiet. Denn dieses letzte Stück Baselbieter Rheinebene hat auch aus Sicht des Natur- und Landschaftsschutzes ein grosses Potenzial als Entwicklungsgebiet. In der dicht überbauten Agglomeration Basel fehlt es jetzt schon an genügend Raum für Erholung und den Schutz der Pflanzen und Tiere. Die Situation wird sich weiter verschärfen. So werden groteskerweise schon heute bestehende Grünräume als sogenannter Ersatz für eliminierte Grünräume deklariert.
Die Verlängerung der Tramlinie 14 ist nichts anderes ist als der Startschuss für die Überbauung eines Gebiets mit einem riesigen Potenzial für Erholung und Natur. Deshalb ist sie abzulehnen.
Heiner Lenzin, Birsfelden
Da gibt es nur einen Kommentar: Heiner Lenzin hat das Anliegen der Aktionsgruppe “anpacke” voll und ganz verstanden.
Teil 14 des Salina Raurica-Krimis erscheint am Donnerstag und führt die Diskussion fort, die sich inzwischen erfreulicherweise entwickelt hat.
Christoph Meury
Mai 25, 2021
Auch wenn Max Feurer den persönlichen Echoraum mit Heiner Lenzin verstärkt, wird aus dem Gebiet «Salina Raurica Ost« noch lange kein Naturschutzparadies. Ein Augenschein verdeutlicht die Situation: Hier wird extensiv industrieller Ackerbau betrieben. Eingepfercht zwischen Autobahn, Bahnstrecke, Hauptstrasse, Kläranlage und Gewerbebauten.
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Heiner Lenzin müsste redlicherweise im Konjunktiv schreiben: Wenn auf den bisher nicht genutzten Gewerbearealen keine Landwirtschaft betrieben würde, dann wäre es vorstellbar, dass das Gebiet renaturiert und als Landschaftspark ausgestaltet würde…. Dazu müsste man aber a) die jetzige Landwirtschaft beenden und b) ein Naturprojekt entwickeln und millionenschwer mit öffentlichen Geldern realisieren. Ansonst bleibt Lenzins Ansage ein Luftschloss.
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Zu den Fakten: Der Standort Salina Raurica kennt bereits einen langen, historischen Hintergrund: Seit 1837 wird in Salina Raurica, der schweizweit ersten Rheinsaline, Salz gewonnen. Auf- grund des hohen industriellen Bedarfs an Natriumchlorid entstand hier der Cluster rund um die Herstellung chemischer und pharmazeutischer Produkte. Die exzellente Verkehrslage und die Nähe zu etablierten Standorten der Chemie- und Pharmaindustrie (Kaiseraugst, Schweizerhalle, Auhafen und Basel-Stadt) führten dazu, dass das Gebiet in den kantonalen Richtplan als Arbeitsgebiet von kantonaler Bedeutung aufgenommen wurde.
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Das Entwicklungsgebiet «Salina Raurica Ost« liegt auf der Schwemmebene des Rheins zwischen Rheinfelden und Basel in der Gemeinde Pratteln. Es ist Teil des Planungsperimeters «Salina Raurica« gemäss kantonalem Richtplan. Dieser Perimeter erstreckt sich von Schweizerhalle bis nach Augst. Der westliche Teil von «Salina Raurica Ost« liegt im Arbeitsgebiet von kantonaler Bedeutung.
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Das Areal mit seinen ca. 31 ha (davon unüberbaut ca. 20 ha) bildet für die Gemeinde Pratteln die grösste Baulandreserve. Der rechtlich verbindliche Rahmen ist mit der Zone mit Quartierplanpflicht «Salina Raurica« gesetzt.
Hans-Jörg Beutter
Mai 26, 2021
ein unglaublich einfältiges schnittmuster:
draufhauen, abwerten & volllabern
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alle, die eine von ihro gnaden abweichende meinung/haltung pflegen, sind entweder dumm, ignorant, oder leben in einer verschwindend kleinen bubble.
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dann wird zeichenreich »faktenwissen« eingeträufelt («von geissenpeter an perimeter«) bis zum abwinken (recycling-gedanke mal anders) – erneut die eindimensionale weltsicht re-etabliert.
(die schweiz als bastelkiste/baulandreserve für potente planer).
ende der diskussion.
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kommunikativ: sorry, so geht diskurs schon mal ganz sicher nicht.
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(oder sonstwie ein millionenschweres projekt empfohlen. hauptsache viel stutz parkieren. wie wenn sich fauna/flora an akribisch geplanten landschaftspärken orientieren müsste/sollte/könnte … ebe grad nid!)
. (meine persönliche meinung: exakt diese eindimensionale sicht auf die welt – homo faber – sollten wir unter keinen umständen weitervererben: sie sichert keinerlei überleben.)
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jaja, ich weiss, wie monopoly funktioniert – ich finds nur so entsetzlich langweilig.
(um nicht zu schreiben geistlos ;-()
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hingegen: merci für den aufbauenden leserbrief!
Ueli Keller
Mai 26, 2021
Auch wenn es eine Mehrheit — und vor allem gross Mächtige und super Reiche — (noch) nicht wissen will: Die «Immer-noch-mehr-Welt» ist am Zusammenbrechen.
Christoph Meury
Mai 26, 2021
TRI-TRA-TRALLALA, DE CHASPERLI ISCH DO
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B. erklärt uns die Welt. Kurz & knackig. Ohne Firlefanz. Diskursfrei. So geht Demokratie! Da sind wir aber froh, dass wir jetzt abschliessend Bescheid wissen.
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Und fröhlich ziehen wir von dannen…. TRI-TRA-TRALLALA, DE CHASPERLI ISCH DO
Ueli Keller
Mai 26, 2021
Sie sind nicht der einzige, der die Baselbieter Politik von links bis rechts für ein Kasperlitheater hält.