Die Schweiz steht nach wie vor zur Demokratie und zur Selbständigkeit. Dies immer auch mit Blick auf den Sinn und die Verhältnismässigkeit in einer Sache.
Und die Schweiz steht nach wie vor zu den Verträgen, die sie mit anderen Staaten abschliesst und abgeschlossen hat. Und sie steht zur Gewaltenteilung und desavouiert ihre eigenen Bundesrichter nicht. Die Schweiz steht zu den Menschenrechten und grenzt sich ab von Ländern wie Recep Tayyip Erdoğans Türkei, Viktor Orbáns Ungarn, etc.
Schön, dass die sanfte Tour nicht eingeschlagen hat. Ich glaube oder hoffe fast, ein etwas grösserer Teil als früher hat gemerkt, dass die jeweils zwei- bis dreischneidigen Initiativen der SVP nicht geniessbar sind. Wir werden es bei den nächsten Nationalratswahlen sehen.
Vielleicht macht sich ja die SVP nun für ein Schweizerisches Verfassungsgericht stark. Damit könnten manche Gänge nach Strassburg vermieden werden.
Aber ich vermute, dass es für diese Partei effektvoller ist, weitere unmögliche Initiativen in die Abstimmungsrunde zu werfen, um damit im Gespräch zu bleiben und andere notwendige Reformen zu blockieren.
Hier wäre vielleicht auch das Parlament gefragt, unmöglich erfüllbare Initiative abzulehnen, ungültig zu erklären. Nur ist das Interesse der anderen Parteien natürlich klein, neue »Märtyrer« zu schaffen …
Ich frage mich, ob unser Parlament, unsere Regierenden nichts Gescheiteres zu tun haben als sich mit Kuhhörnern, Velowegen, Ausschaffungen, Versicherungsdetektiven und ähnlichen Nichtigkeiten zu beschäftigen. Da läuft an ihnen vorbei eine vorwärts rasende, globalisierte Digitalisierung, eine Jobvernichtungsmaschine par excellence, da gehen AHV und Pensionskassen baden und das Klima verändert nicht nur sich, sondern auch uns. Oder wie Matthias Zehnder in seinem Wochenkommentar sagt: »Es ist, wie wenn man in einem rasenden Zug aus Unmut über die Fahrtrichtung die Farbe des Polsters verändert. Es verschafft vielleicht kurzfristig Befriedigung – langfristig merkt man: Es ändert nichts an der Fahrt des Zuges.«
Ich hoffe, dass bei den nächsten Nationalratswahlen von den Wählenden besser hingehört wird, wer denn unsere grossen Probleme angehen will. Oder anders bekräftigt: »°§*@!£$!«. Oder so …
Sie hatten jetzt das Gefühl, den letzten Abschnitt schon einmal gelesen zu haben. Gut so, im Kommentar zu den Versicherungssheriffs war der gleiche Abschnitt. Aber er ist so wichtig, dass er nur immer wiederholt werden kann.
Und die Weisheit zur Sache:
Wie will sich ein ganzes
Volk selbst bestimmen,
Wenn daran schon die einzelnen
Menschen scheitern?
(gefunden bei Matthias Zehnder)
Franz Büchler
Nov 25, 2018
Mit fast 59% Nein wurde die Durchsetzungsinitiative bachab geschickt. Nun hat sich das deutliche Zeichen an die SVP wiederholt und verstärkt. Mit 66.2% Nein ein mehr als deutliches Resultat des Schweizer Volks, dass es sich von der SVP nicht mehr gängeln lässt. Hoffentlich denken alle bei den kommenden Wahlen 2019 noch ein bisschen daran …