Die Mitglieder der birsfälder.li-Redaktion sind es gewohnt, seit Jahrzehnten Abstimmungen und Wahlen zu verlieren. Dies als Antwort auf die Frage, die uns nach dem Wahlsonntag wieder auf der Strasse gestellt wurde: “Zuerst blast Ihr Euch vor den Wahlen auf und dann das: Das Schweigen der Lämmer”. Nicht richtig, wir haben gewählt und wir werden nicht schweigen.
Die Mehrheit der Nichtwählenden (72%) dazu aber berechtigt, hat sich anders entschieden, als wir drei uns entschieden hatten. Sie haben den Mund gehalten, geschwiegen, kein Mäh. Das ist das Schweigen der Lämmer.
Bei Bertold Brecht waren es die Kälber, die ihren Metzger wählen (selber). Die Kälber wählen, die Schafe schweigen. Was bleibt: Der Güggel kräht auf dem Mist. Als einsamer Rufer auf dem Miststock, so oder ähnlich, so fühlen wir uns heute. Geschlachtet werden alle.
Was bleibt: Wir gratulieren den gewählten Birsfelder LandrätInnen:
Christof Hiltmann, noch immer Hoffnungsträger
Regula Meschberger, sozial, selbstbewusst und verlässlich seit Jahren
Sara Fritz, die sich für Birsfelden einsetzt, trotz wenig Rückhalt in ihrer Minimixfraktion
Roman Brunner, jung, neu, nicht verstritten und verbandelt im Gemeinderat
Jürg Wiedemann “gartulieren” wir auch. Nicht zuletzt war er mit seiner Schulpolitikpropaganda auch mitverantwortlich dafür, dass die „Grünen“ vier Sitze verloren haben, auch wenn Wiedemann nachwahlig jetzt verbreitet, nichts damit zu tun zu haben, den Strumpf über den Kopf zieht, nach dem Motto: “Ach wie gut, dass niemand weiss…” Doch, seine ParteifreundInnen und wir wissen es.
Zu den Regierungsratswahlen wollen wir uns nicht äussern: Keine Kandidatin, kein Kandidat aus Birsfelden oder Muttenz.
Nur soviel: Der Regierungsratswahlkampf wurde geführt gegen eine „lame duck“, gegen einen Magistraten, der gar nicht zur Wahl stand. Zeitgleich wurde da aber locker vom Hocker von majorzialer Persönlichkeitswahl palavert. Sich gegen einen Nichtkandidaten palavernd sich persönlich profilieren, ist Leichenfledderei. Leider mit Erfolg.
P.Büschi (Ex-Birsfelder)
Feb 11, 2015
Hier hätte schon erwähnt werden dürfen, dass Madame Meschberger das beste Resultat eingefahren hat bei den Birsfeldern, auch bei den SP-Frauen und Mr. möchtegern Superman Hiltman mit 107 Stimmen mehr in den Schatten gestellt hat! Das Wiedemann ist Bashing nach den Wahlen ist total gähn, da hätte man lieber eine SP-Wahlanalyse anbringen dürfen,der 2er Ticket-Schiffbruch war abzusehen. Der Jung-Brunner ist auch dohc ziemlich verbandelt in der Gemeinde, doch gut das endlich es eine kleine SP-Verjüngung gab. Warum Mr. Botti hier fehlt,hat wohl andere Gründe 😉
hasira
Feb 11, 2015
Stören Sie uns doch nicht dauernd mit Fakten, wir haben bereits unsere Vorurteile!
annacarla
Feb 12, 2015
Tatsächlich, ist mir gar nicht aufgefallen. Liegt vermutlich daran, dass er bei den Landratssitzungen auch bei der Hälfte anwesend ist, und wenn er presente ist, auch nicht auffällt.
Turi Caccivio
Feb 11, 2015
Bei Proporzwahlen sind Vergleiche zwischen den Gewählten verschiedener Parteien sehr problematisch, wenn nicht sogar unsinnig. Interessant ist hingegen folgendes: Jürg Wiedemann (26,4 %), Christof Hiltmann (25.2 %), Sara Fritz (24.9 %) und Claudio Botti (24.6 %) haben alle ungefähr ein Viertel der Stimmen ihrer Partei im Wahlkreis Muttenz erhalten. Dafür sind alle Nachrückenden weit abgeschlagen und haben kaum oder nicht einmal die Hälfte der Stimmenzahlen der Gewählten erreicht! Bei der SP hingegen hat Regula Meschberger als Spitzenreiterin „nur“ 17.4 % erhalten, weil halt Kathrin Schweizer mit 15.1 % und Roman Brunner mit 10.45 % ebenfalls gewählt worden sind. Selbst der erste Nachrückende – Heiner Lenzin fehlten nur zwei Stimmen zum Losentscheid – hat 10.43 % erhalten!
rugeli
Feb 12, 2015
Schön, vom Präsidenten des Wahlburos solche Zahlen zu hören, die ich nie so ausrechnen könnte.
Was wird ausgesagt: Bei einzelnen Parteien Supermann + Schaumstoffschutzverpackung, sprich Listenfüller, bei der SP
die Breite einer demokratischen Partei.
Ich frage mich immer wieder, wie man Leute dazu bewegt, kritiklos als Verpackungsmaterial an der Misere mitzuwirken.
Herr Caccivio: Danke für die Zahlen.
Diego Persenico
Feb 13, 2015
Gute Zeiten oder schlechte Zeiten für Jürg Wiedemann?
Jetzt könnte er sich der anderen grünen Partei anschliessen. SVP oder so.……
Ich wünsche im viel Spass mit seiner so gewünschten neuen Regierung.
Aber schauen wir mal ob er wenigstens glücklich wird.