Wir zeigen hier die Entste­hung des Birs­felder »Vere­in für die Schulju­gend« aus mehreren Gründen:
Weil dieser Vere­in eine rund 125jährige Geschichte hat, weil er für viele Kinder Birs­feldens wichtig ist, weil er für die Schule und die Ludothek wichtig ist, kurzum: Weil er auch unter­stützungswürdig ist. Mehr dazu kön­nen Sie in der Spalte rechts, in der Rubrik »Was läuft in Birs­felden?« erfahren. Zum Beispiel wie Sie diesen Vere­in unter­stützen können.

Die junge Gemeinde Birs­felden hat­te diesel­ben Nöte und Bedürfnissse wie andere Gemein­den auch. In der Heimatkunde von 1863 wurde berichtet, es gebe einen „Vere­in Frohsinn an der Birs“, der sich jede Woche ein­mal ver­samm­le und „manch Gutes“ leiste. Er gebe auch finanzielle Hil­fe zur Anschaf­fung von fehlen­den Lehrmit­teln, für Kinder­bälle und Schulspaziergänge. Später ver­lieren sich die Spuren dieses Vere­ins, der eine Art Vor­läufer des Jugend­festvere­ins gewe­sen sein könnte.

Jugend­fes­tumzug auf der Hauptstrasse

Ein Jahr nach der Selb­ständig­w­er­dung Birs­feldens wurde jeden­falls 1876 ein erstes Jugend­fest ver­anstal­tet, organ­isiert von der Schulpflege, der Lehrerschaft und dem Gemein­der­at. Das Fest erwirtschaftete sog­ar Ein­nah­men, die für ein näch­stes Fest zur Seite gelegt wur­den. Vier Jahre später, 1880 (vor 140 Jahren!) fand das zweite Jugend­fest statt, noch schön­er, lei­der auch teur­er: Das Fest kostete so viel, dass einige Kri­tik aufkam und der Wert solch­er Anlässe in Frage gestellt wurde. So kam es, dass zehn Jahre lang in Birs­felden kein Jugend­fest mehr durchgeführt wer­den konnte .
Am 29. Juni 1889 feierte der Män­ner­chor Birs­felden in der Brauerei Bürklin, dem 1982 abgeris­se­nen späteren Restau­rant Schmiede, sein 25jähriges Beste­hen. „Als die Wogen der Begeis­terung mächtig durch den Saal bran­de­ten, gewann in den frühen Mor­gen­stun­den die Idee der Gründung eines Vere­ins zur Unterstützung und Förderung von Jugend­festen Form und Gestalt.“
So wurde am 6. Okto­ber 1889 der „Jugend­festvere­in“ gegründet.

Blu­men­mäd­chen, Bauern­junge, Bäck­er und Maler bere­it für den Umzug

Nun wur­den regelmäs­sig Jugend­feste organ­isiert, wobei in der Regel wichtige Gedenk­tage aus Birs­feldens Geschichte den Anlass dazu gaben.
Die Jugend­feste liefen nach dem bewährten Muster ab: Die ganze Schulju­gend ver­sam­melte sich kostümiert zu einem Umzug, der auf ein­er fest­gelegten Route durch die Gemeinde zog. Auf dem Fest­platz angekom­men, wur­den Reden gehal­ten, es gab ein Zvieri und darauf vergnügten sich die Kinder bei aller­lei Spiel und Spass.
Ärmere Kinder kon­nten sich keine schöne Verklei­dung für das Fest leis­ten. Obwohl der Vere­in Kostüme organ­isierte, kon­nten diese nur gegen entsprechen­des Ent­gelt abgegeben wer­den. Daher gab es eine starke Oppo­si­tion von Pfar­rern und Lehrern, die keinen erzieherischen Wert in solchen Fes­ten erkan­nten und durch sie nur „Eit­elkeit und Genuss­sucht den Vorschub geleis­tet“ sahen. So fan­den die Jugend­feste in immer grösseren Abstän­den statt und der Jugend­festvere­in ging immer mehr dazu über, mit seinen finanziellen Mit­teln Schul­reisen zu ermöglichen. Anfänglich legte der Vor­stand des Vere­ins zusam­men mit der Lehrerschaft sog­ar die Routen für diese Schul­reisen fest.

Auf den 1. Jan­u­ar 1966 hin erfol­gte die Namen­sän­derung in „Vere­in für die Schulju­gend“ mit ein­er Statuten­re­vi­sion hin zur „Förderung aller im Dien­ste der Schulju­gend von Birs­felden ste­hen­den Insti­tu­tio­nen“. Damit waren gemeint: Jugend­horte, Freizeitkurse, Schul­reisen, Jugend­bib­lio­thek und Musikschule, weit­er­hin auch Jugend­feste und Kon­tak­te zwis­chen Schule und Eltern­haus. „Das Ziel des Vere­ins ist die Ein­rich­tung von Insti­tu­tio­nen, die im Dien­ste der Birs­felder Jugend ste­hen. Der Vere­in organ­isiert Freizeitkurse und kul­turelle Ver­anstal­tun­gen, führt Jugend­feste durch und unterstützt Kon­tak­te Schule-Elternhaus.“

Zwei leg­endäre “Events” seien hier doch noch erwähnt:

Die Seifenkisten­ren­nen auf der Freuler­strasse, die in schneere­ichen Win­tern sog­ar fürs Schlit­teln ges­per­rt wurde. Die Seifenkisten wur­den aus gespon­sorten Bausätzen von den Klassen mit Hil­fe von geschick­ten Eltern selb­st gebaut. Und wehe, der Pilot krachte in die Strohballen.

Die zweite leg­endäre Sache war der kupfrige Stän­zler. Beat Zeug­gin hat­te dazu sog­ar eine eigene Geschichte erfun­den. Es ging um eine Klassen­stafette, während der einige recht schwierige Auf­gaben gelöst wer­den mussten, von Sack­hüpfen über Velo­fahren bis zum Durch­wa­t­en der Birs (abgesichert durch die Feuerwehr).
Eigentlich schade, dass die Sache eingeschlafen ist …

Die meis­ten Teile dieses Artikel stam­men aus dem Buch »Birs­felder Schulgeschichte«. Sie kön­nen dieses Buch im Birs­felder Muse­um kaufen.

Bilder: His­torisches Archiv des Birs­felder Museums

 

Memorandum
Ein Feiertag!

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