Da gab es in Birsfelden vor vielen Jahren einen Denner, der von der Birsfelder Bevölkerung sehr geschätzt wurde und wird.
Beim Bau wurden Denner aber keine Parkplätze bewilligt. Es musste eine Tiefgarage gebaut werden. Und so wurden Blumentröge aufgestellt und bepflanzt. Nur wurde diese Bepflanzung sehr wenig gepflegt und bald zeigte sich das traurige Titelbild.
Die Firma Denner darauf angesprochen, antwortete am 20. September 2013:
»Sehr geehrter Herr Büchler
Vielen Dank für Ihren Hinweis und das damit gezeigte Interesse an unserem Unternehmen.
Es ist so, dass ab Januar 2014 nach und nach alle Denner Filialen überarbeitet werden und ein neues Erscheinungsbild erhalten. Dies gilt für den Innen- und auch den Aussenauftritt.
Freundliche Grüsse
Denner Konsumentendienst«
Bald darauf wurden die Blumentröge weggeräumt und die Ladeneinrichtung bekam ein neues Erscheinungsbild. Der Vorplatz bekam gar nichts, ausser dass er vom Ladeneinrichter vollgestellt wurde.
Doch — der Vorplatz erhielt ein Parkverbot, dem eifrig zuwiderhandelt wurde und wird. Denn laut Bundesgericht ist Einkaufen kein Güterumschlag. Aber wenn kümmert das schon …
Und damit nicht genug.
Vor dem Denner gibt es ein Bänklein und eine Durchfahrt zwischen Strasse und Trottoir. Es war früher die Haltestelle und der Kehrplatz für den Bus, der die Birsfelder Schülerinnen und Schüler, die in Birsfelden keinen Platz hatten, nach Muttenz in die Schule brachte.
Das Dumme an diesem Platz ist, dass er seither mit einem Halteverbot belegt ist. Das heisst, wer dort parkiert und zum Einkaufen geht, riskiert eine Busse von etwa 120 Franken.
Da das aber kaum je passiert, interessiert’s auch niemanden …
Zu jeder Motze gehört heute ja scheint’s ein Verbesserungsvorschlag, also:
1. Entfernen des Halteverbots.
2. Entfernen des Parkverbots.
3. Alle können — eigentlich schon wie heute — mit gutem Gewissen parkieren und einkaufen.
4. Die Gemeinde kann — eigentlich schon wie heute — mit gutem Gewissen auf Kontrollen verzichten.
Und die Weisheit zur Sache:
Es wird einem nichts erlaubt.
Man muss es nur sich selber erlauben;
dann lassen sich’s die andern gefallen
oder nicht.
Johann Wolfgang von Goethe
Georg Hausammann
Jan 29, 2024
Das ist in unserem Hochhaus am Stausee nicht anders: Hausordnungen
und Verbote werden nicht beachtet, niemand kontrolliert oder sanktioniert. Alte Männer lesen Abfälle vom Boden auf und Zigarettenstummel vom Rasen.
Christoph Meury
Jan 30, 2024
Das Lamentieren über das Nichteinhalten von Halte- und Parkverboten, Littering, etc. wirkt etwas aus der Zeit gefallen. Quasi Old School! Mit der Proklamation von Hausordnungen und weiteren Verboten wenig zielführend.
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Liegenschaftsbesitzer, auch wenn es Genossenschaften, oder gar Ladenketten sind, sollten für den «gepflegten« Unterhalt eigenverantwortlich besorgt sein und GärterInnen & einen Abwart, oder ein Facilitymanagement engagieren.
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Es ist einfach irgendwelche hässlichen Betonkisten, alias Blumentröge, aufzustellen und zu hoffen, dass die Töpfe via Guerilla Gardening von Unbekannten gratis bepflanzt und unterhalten werden.
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Das wäre doch ein Engagement der Abteilung «Buntes Leben in Birsfelden«. Es stehen Wahlen vor der Türe, also sind lösungsorientierte Ideen gefragt.
max feurer
Jan 31, 2024
Auf meinem Nachhause-Bummel vom Fitness-Training letzte Woche traf ich auf einen Polizisten, der gerade daran war, einem ziemlich konsternierten Parkierer auf der ehemaligen Bus-Haltestelle eine — so nehme ich an — saftige Busse aufzubrummen. Aber vielleicht war er ja auch gnädig und liess es lediglich bei einer heftigen Schelte bewenden :-). Ich schliesse mich Franz Büchler an: klare Verhältnisse schaffen.
Christoph Meury
Jan 31, 2024
Ein Plädoyer für die Abwesenheit von Staat und institutioneller Gewalt: Anarchie ist Ordnung ohne Herrschaft.
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Das kann man in der Theorie locker so stehen lassen. Man muss es aber auch aushalten können und freie Übereinkünfte tolerieren.