Wikipedia: »Als Pock­en, Blat­tern oder Var­i­o­la (lateinisch var­i­o­lae), genan­nt auch Pock­enkrankheit, beze­ich­net man eine für den Men­schen gefährliche und lebens­bedrohliche Infek­tion­skrankheit, die von Pock­en­viren (Orthopoxvirus var­i­o­lae) verur­sacht wird. Durch ihre hohe Infek­tiosität und Letal­ität gehört die Erkrankung zu den gefährlich­sten des Men­schen. Das für die Erkrankung typ­is­che und namensgebende Haut­bläschen wird als Pocke oder Blat­ter bezeichnet.
Seit den let­zten Erkrankun­gen im Jahr 1977 in Soma­lia sowie von Janet Park­er 1978 sind keine neuen Pock­en­fälle mehr aufge­treten; der let­zte Fall in Deutsch­land trat im Jahr 1972 auf. Durch ein kon­se­quentes Impf- und Bekämp­fung­spro­gramm der WHO und ander­er Gesund­heit­sor­gan­i­sa­tio­nen wurde erre­icht, dass am 8. Mai 1980 die Welt von der WHO für pock­en­frei erk­lärt wer­den kon­nte, weil der Erreger nur durch den Men­schen weit­ergegeben wer­den kann.«

In der »Süd­deutsche Zeitung« ent­nehme ich dem Artikel »Viren gegen Wikinger«:
»Mal waren es ange­blich die Kreuz­fahrer, die den Erreger nach Europa mit­bracht­en. Oder die Araber, als sie im 8. Jahrhun­dert nach Chris­tus in Spanien ein­fie­len. Oder doch erst die Nor­man­nen, die im 13. Jahrhun­dert Eng­land erre­icht­en. Zulet­zt hat­ten kanadis­che Forsch­er Gen­bruch­stücke der gefürchteten Pock­en­viren aus ein­er Kin­der­mu­mie aus Litauen isoliert und den let­zten gemein­samen Vor­fahren der mod­er­nen Pock­en­viren auf das 17. Jahrhun­dert datiert. Nun zeigt ein inter­na­tionales Forscherteam, dass die Erreger schon viel früher zirkulierten: “Die Pock­en­viren bre­it­eten sich schon im 7. Jahrhun­dert in Nordeu­ropa aus”, sagt Bar­bara Müh­le­mann, Bioin­for­matik­erin und eine der bei­den Erstau­toren der aktuellen Studie im Fach­blatt Sci­ence. Und zwar unter den Wikingern.«
Und weit­er:
»Noch wis­sen Forsch­er erstaunlich wenig über die Geschichte der Pock­en­viren, die allein im 20. Jahrhun­dert bis zu 500 Mil­lio­nen Men­schen das Leben kosteten. Die Betrof­fe­nen lit­ten unter hohem Fieber und entwick­el­ten einen Auss­chlag, vor allem im Gesicht, an Armen und Beinen. Die Pusteln füll­ten sich mit Flüs­sigkeit, bilde­ten Krusten, die irgend­wann abfie­len, aber hässliche Nar­ben zurück­ließen. Etwa 30 Prozent der Erkrank­ten star­ben. Im Jahr 1796 schon hat­te der englis­che Arzt Edward Jen­ner die erste Imp­fung der Medi­zingeschichte mit Kuh­pock­en an einem Jun­gen vorgenom­men, seit 1980 gel­ten die Pock­en als aus­gerot­tet, als weltweit erste Infek­tion­serkrankung überhaupt.«

Ich denke nicht, dass SARS-CoV­‑2 mit Impfen schnell gebod­igt wer­den kann. Auch bei den Pock­en brauchte es viele Jahre eine Impf­pflicht. Und ja, es gibt Men­schen, die sich aus medi­zinis­chen oder andren trifti­gen Grün­den nicht impfen lassen können.

Salman Rushdie hat in »Der Spiegel« eine wun­der­bare Geschichte erzählt. Er lag mit ein­er dop­pel­ten Lun­genentzün­dung im Spital:
»Damals war ich ein stark­er Rauch­er, und ich glaube noch immer, dass mich eine Meta­pher von dieser Ange­wohn­heit befre­it hat: Der behan­del­nde Arzt fragte mich, ob ich Filme möge, und als ich es bejahte, ent­geg­nete er: “Denken Sie an Lun­genkrebs wie an einen Film. Stellen Sie sich vor, er sei ein Spielfilm. Was mit Ihnen ger­ade geschieht, ist, als ob Sie den Trail­er betra­cht­en. Wenn Sie also Ihre fün­fzehn­minüti­gen kramp­far­ti­gen Hus­te­nan­fälle haben und den grün­lichen Schleim her­auswür­gen, soll­ten Sie darüber nach­denken, ob Sie den ganzen Film sehen wollen.”«

Nun, hier für Imp­fun­willige und Impfverzöger­er der Trail­er (Vor­film):
»Zu Beginn haben Sie leichte Beschw­er­den wie Kopf­schmerzen und Halss­chmerzen. Typ­is­cher­weise kom­men dann Hus­ten und Fieber hinzu. Geschmacks- und Geruchsstörun­gen treten auf. Der Magen-Darm-Trakt macht sich bemerk­bar mit Durch­fall, Übelkeit und Erbrechen. Langsam wer­den Sie bei den immer häu­figeren Gän­gen aufs WC kurzat­mig und kom­men in Atemnot …«

Wollen Sie den Film weit­er sehen?
Also bitte …

Bild: Ein mit Pock­en infiziertes Kind (Bangladesh, 1973), CDC/James Hicks bei Wikipedia

»Waschanlage« hat wohl etwas mit sauber zu tun ...
Mattiello am Mittwoch 21/33

2 Kommentare

Kommentiere

Deine Meinung

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.