Obwohl man den 2‑Me­ter-Abstand ver­mut­lich hätte ein­hal­ten kön­nen: Das Ver­samm­lungsver­bot hat die für gestern geplante erste Gemein­de­v­er­samm­lung im 2020 zu einem freien Abend gemacht. Wir alle wur­den wieder aus­ge­laden. Die erste Ver­samm­lung im 2020 soll im Juni stat­tfind­en. Vielle­icht.

Viel ver­passt hät­ten Sie nicht, wenn Sie sich trotz­dem einen freien Abend gegön­nt hät­ten. Die Teil­re­vi­sion des FEB-Regle­ments wer­den wir auch später noch ohne Oppo­si­tion genehmi­gen kön­nen. Den GPK-Bericht kön­nen wir eben­falls nach der Virus-Krise noch zur Ken­nt­nis nehmen. Jet­zt haben wir sog­ar noch ein biss­chen mehr Zeit, zur Ken­nt­nis zu nehmen, dass Herr Bad­er, der Herr über drei Abteilun­gen und sieben Auf­gabenge­bi­ete, “aussergewöhn­lich belastet” ist (Seite 38). Die Über­forderung ist in der Warnehmung des Gemein­der­ats eine “schlanke Ver­wal­tung” (Seite 39). Ja, wir nehmen es zur Ken­nt­nis (seit äh langem).

Dazu stellen wir ein­mal mehr fest, dass das Prinzip “Stellen beset­zen vor Stellen beschreiben” immer noch Gültigkeit hat (Seite 34). Der für die Per­son­alpoli­tik zuständi­ge Gesamt­ge­mein­der­at wird seine Per­son­alpoli­tik ohne­hin erst im 2. Hal­b­jahr 2020 definieren (Seite 40). Ob das Prinzip dann immer noch gültig bleibt, ist zu erwarten. Schliesslich gilt es im 2. Hal­b­jahr auch noch, den Umzug der Ver­wal­tung zu bew­erk­stel­li­gen und die Coro­na-Scher­ben aufzuwis­chen. Eine Pan­demie hat das Risiko-Man­age­ment der “Vor­re­it­erge­meinde” (Seite 44) ver­mut­lich nicht aufge­lis­tet.

Dass GR und Hafen­vertreter Ober­beck seit seinem Amt­santritt 2008 geschla­gene 11 Jahre warten musste, bis ihn die GPK vorge­laden hat, spricht für seine Strate­gie, Arbeit um jeden Preis zu ver­mei­den. Er ken­nt die Dossiers so gut, dass er weiss, was er nicht anfassen sollte (Seite 35). Immer­hin scheint die Reduk­tion auf fünf Exeku­tivmit­glieder nun ein pos­i­tives Resul­tat provoziert zu haben. Zur Ken­nt­nis nehmen wir es auf jeden Fall.

Eine Frage hät­ten wir aber noch (Seite 37): Die Man­date der Gemein­deräzin­nen und ‑räte wur­den detail­liert und umfassend aufge­lis­tet. DieGe­mein­derätin­nen und –räte üben keine Ver­wal­tungsrats­man­date aus, bei denen sie direkt als Vertreter der Gemeinde man­datiert wur­den. Wenn diese Aus­sage kor­rekt ist, wie kommt dann ein Gemein­de­präsi­dent zu einem Ver­wal­tungsrats­man­dat bei der “LV Lokalzeitun­gen Ver­lags AG”? Wir wer­den die Frage stellen, wenn sich die Gele­gen­heit bietet und die Antwort dann zur Ken­nt­nis nehmen.

Nun wären wir gestern gemäss Trak­tanden­liste via Mit­teilun­gen von jedem Gemein­der­at live über aktuelle Pro­jek­te und Entwick­lun­gen informiert wor­den. Das ist nun aus­ge­fall­en. Zu unwichtig? Nicht dringlich? Dabei wären doch News, die keine Virus-Hiob­s­botschaft sind, sehr willkom­men. For­men, diese Mit­teilun­gen unter das Volk zu brin­gen, gäbe es genug. Die Men­schen in der Schweiz haben in den let­zten zwei Wochen zu diesem The­ma wahnsin­nig viel dazugel­ernt. Offen­bar sind aber einige dage­gen immun. Und wir wis­sen: Immu­nität ist derzeit hoch im Kurs.

Damit Sie keine Polit-Entzugser­schei­n­un­gen bekom­men: Es gibt eine Vernehm­las­sung zum Regle­ment betr­e­f­fend den glob­alen Leis­tungsauf­trag. Vielle­icht hätte uns der Gemein­der­at darüber informiert, dass wir alle ein­ge­laden sind, teilzunehmen. Aus­ladung aus­geschlossen.

Oh Corona! — 7
Demokratie in Schieflage?

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