Die Gemein­de­ver­samm­lung am ver­gan­ge­nen Mon­tag bot den zah­len­mäs­sig am unte­ren Durch­schnitt erschie­ne­nen Ver­samm­lungs­be­su­chen­den Anschau­ungs­un­ter­richt der reins­ten Sor­te. Man neh­me dazu ein­fach zwei sehr simp­le und kur­ze Regle­men­te und unter­zie­he die­se einer Totalrevision…

Star­ten wir bei­spiels­wei­se mit dem «Regle­ment über den Pro­spekt­ver­sand und die Benüt­zung der Pla­kat­stän­der bei Volks­wah­len». Tönt ein­fach und hat nur knapp ein Dut­zend Para­gra­phen. Man könn­te das Regle­men­ta­ri­um viel­leicht auch auf kom­mu­na­le Abstim­mun­gen aus­wei­ten, meint eine Par­tei. Zu kom­pli­ziert für einen Abend meint der Gemein­de­rat und weg ist der Vor­schlag. Dafür kom­men die Lokal­par­tei­en wie­der ein­mal aus dem Busch, wenn es dar­um geht, dass sie eine Gebühr für eine Dienst­leis­tung zu zah­len hät­ten. Die vor­be­ra­ten­de Kom­mis­si­on, die aus lau­ter Par­tei­en­ver­tre­ter besteht, emp­fiehlt – völ­lig über­ra­schend – die Ableh­nung der Gebühr. Und voi­la, die Kos­ten blei­ben auch künf­tig bei der Ver­wal­tung. Dafür wer­den freie Pla­kat­plät­ze neu ver­lost. Und dann kommt noch eine juris­tisch bewan­der­te Per­son und behaup­tet, die For­mu­lie­rung sei so nicht nach den Regeln der Kunst. Da es nie­mand bes­ser weiss, wird die Ein­spra­che zur Beschwer­de. Wäre die Ver­samm­lung am 1. April gewe­sen, wären die Abstim­men­den viel­leicht kri­ti­scher gewesen.

Als zwei­tes Exem­pel bera­ten die nun alle zu Fach­leu­ten auf­ge­stie­ge­nen Anwe­sen­den das «Regle­ment über die Hun­de­hal­tung». Mitt­ler­wei­le weiss man wies geht, konn­te sich noch schnell in die Mate­rie ein­le­sen und der Dis­kus­si­on nun auf Augen­hö­he fol­gen. Und ken­nen wir nicht alle irgend min­des­tens einen Hun­de­hal­ter in der Gemein­de? Nun wird dies­ku­tiert, auf wel­cher Blu­men­wie­se ein Hund noch lau­fen­ge­las­sen wer­den kann und ob die Gemein­de­po­li­zei Hun­de­rück­füh­rungs­rap­por­te aus­zu­fül­len weiss. Wie gechip­ped, ein­heit­lich mar­kiert und wild beschil­dert wird, regeln ande­re Regel­wer­ke. Haupt­sa­che, die Ver­si­che­rung zahlt.

Im Anschau­ungs­un­ter­richt darf unter kei­nen Umstän­den eine Stei­ge­rung des Anspruchs feh­len. Dar­um wird auch noch über die Schul­raum­pla­nung dis­ku­tiert. Oder viel­leicht doch eher mehr über bis­he­ri­ge Pla­nungs­män­gel? Egal, eh viel zu kom­pli­ziert. Win­ken wir den Kre­dit doch durch. Die Schad­stoff­sa­nie­rung ist ohne­hin hochdringend…

Haus­auf­ga­be: Lek­tü­re der GPK-Berich­te auf der Gemein­de­home­page, Such­wort GPK

Keh­ren wir nun aber wie­der zum Fron­tal­un­ter­richt und einer Fra­ge­stun­de zurück:

  • Eva­lu­iert wer­den Grün- und Plas­tik­ab­fuhr und kom­pli­zier­te Strassensanierungen
  • Der Nach­wuchs darf ab sofort auf den neu­en Spiel­plät­zen tur­nen, ansons­ten sind die Turn­wo­chen vorbei
  • Es wur­de trotz inten­si­ven Boh­run­gen kein Öl  auf Birs­fel­der Boden gefun­den. Dafür eig­net sich das Gemein­de­ge­biet her­vor­ra­gend für eine Auto­bahn­un­ter­tun­ne­lung, inkl. schö­nen neu­en Tun­nel­por­ta­len als neue Wahr­zei­chen im Hafenquartier.
  • Die Poli­zei stellt trotz Zunah­me nächt­li­cher Unru­hen kei­ne Zunah­me ihrer Ein­satz­tä­tig­keit fest

Und bevor jemand nach kon­struk­ti­ven Vor­schlä­gen fragt: Ja, ich den­ke, ein Ein­woh­ner­rat wür­de der Gemein­de gut tun.

»Was war denn da?« — Die Folgen ...
Mattiello am Mittwoch 4/14

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