Unser Titelbild zeigt einen Kartenausschnitt, der mögliche Überschwemmungen durch Kanalisations-Impotenz im Zentrum der Gemeinde. Links unten sieht man die Birs (blau), dann erkennt der geneigte Leser das Bermuda-Dreieck: ROXY, Gmeindeverwaltung, kath.Kirche. Inmitten des Dreiecks lebt der Schreibende.
Die dunkellila gefärbten Flächen erwarten im Überschwemmungsfall einen Hochwasser-Pegel von 25 cm über dem Strassenniveau, über den Gartenflächen. Nicht erdverschmutztes Birs-Hochwasser, sondern fäkalienverschmutztes Kanalisationsabwasser, das wegen des Starkregens und des Birs-Hochwassers gestaut wird und nicht wie üblich abfliessen kann. Das Wasser wird Keller und Tiefgaragen fluten, Parterre-Wohnungen überschwemmen.
Ich war noch nie in Mallorca.
An sich uninteressant, werde ich auch nie hingehen, hinschwimmen, und/oder hinfliegen.
Aber: Voller Mitgefühl sehen wir in der Tagesschau, lesen wir in den täglich verteilten bedruckten Papieren über das Elend, das in den letzten zwei Tagen in Form von Wind und Regen über die Insel hereingebrochen ist. Desgleichen in Figueras da Foz (Portugal) und in Carcassonne (Frankreich).
Was hat das mit Birsfelden zu tun?
Es könnte uns demnächst Vergleichbares bevorstehen.
Demnächst wird uns die Natur das seit April fehlende Wasser nachliefern. Nicht durch gemässigten und dauerhaften Landregen, sondern vermutlich in den ausgebliebenen Wolkenbrüchen. Moderat andauernder Landregen würde die Böden im Einzugsgebiet der Birs aufweichen, sie wären empfängnisbereit für die zu erwartende Flüssigkeitsmenge. Was aber wenn nicht? Die Böden im Einzugsgebiet der Birs, BL, SO, JU, sind furztrocken. Quasi ist die ganze Erdoberfläche des Einzugsgebiets versiegelt, das heisst, sie nimmt kein, oder nur wenig Wasser auf. Die Folge u.a. ist, dass dieses Wasser der Kanalisation zugeführt wird, die nicht für solche Mengen Flüssigkeit berechnet ist. Also: Überschwemmung. Dummerweise liegt Birsfelden am tiefsten Punkt vom Kanton Basellandschaft und der Birs, das Wasser wird sich hier sammeln und in den Rhein abfliessen. Dort wird das Nass auf einen hochwässirigen Rhein treffen, nicht abfliessen können und zurückgestaut werden.
Unsere Empfehlungen:
Wertgegenstände und Elektroapperate in den 1. Stock bringen. In Birsfelden/Lehenmatt/Breite Tiefgaragen räumen. Fahrzeuge im Gellert/Scheuerrain/Hardwald parkieren. Dokumente, Betten und Textilien in den oberen Etagen einrichten. usw.
Wie sich Feuerwehren und Zivilschützer auf die mit Sicherheit bevorstehende Flut vorbereiten: Wir wissen es nicht.
Dass die Mitarbeiter der Werkhöfe entlang der Birs seit Tagen Sandsäcke füllen, ist ein Gerücht.
Neu ist die angesagte Katastrophe nicht.
Hier zwei Feder-Zeichnungen der Birsbrücke vor und nach dem Hochwasser von 1744 aus der Birsfelder Heimatkunde von Xaver Gschwind, 1863, herausgegeben vom Gemeinderat Birsfelden Im Jahr 2000. Die Originale befinden sich m Staatsarchiv von Basel Stadt.
Achtung: Die Birs (oberes Bild) von der Lehenmatt aus gesehen mit Blick nach Norden gegen den Rhein. Die Birs (unteres Bild) vom Rhein aus gesehen mit Blick gegen Süden.
Was u.a. Xaver Gschwind dazu sonst noch berichtet:
Offenbar weniger tragisch als der Einsturz der Birsbrücke; die Schmach “auf der Landschaft zu übernachten”, aber das ist eine andere Geschichte.
Aktuell: Hier zwei Fotos der Birs aus diesen Tagen beim Eintritt in die Gemeinde Birsfelden.
Wir werden versuchen, zu gegebener Zeit ein drittes Bild des traurigen Joggis zu machen.
Ob ihm dann das Wasser bis zum Hals steht, oder gar die Kappe Richtung Redingbrücke treibt?
Oben: Heute Unten: Demnächst
Franz Büchler
Okt 18, 2018
Und wenn Sie wissen wollen, ob Sie zu den nassen Füssen gehören oder nicht:
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https://map.geo.admin.ch/?lang=de&topic=ech&bgLayer=ch.swisstopo.pixelkarte-grau&layers=ch.swisstopo.swissalti3d-reliefschattierung,ch.bafu.gefaehrdungskarte-oberflaechenabfluss&E=2614448.58&N=1267015.84&zoom=9.89833333333333&layers_opacity=0.3,0.75
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Alles klar?
Rudolf Jungen
Jun 24, 2020
Ist den dei Feuerwehr überhaupt eine Wasserwehr?? Hat sie schnelle abwehrmittel welche Max. 15 min. nach einem Alarm, vor Ort a kritischen Stellen, aufgebaut sind und Wirkung zeigen. Leider nein mit Sandsäcken Brettern und Plasikimprovisationen sind die Feuerwehren keine Intervertionstruppe sondern ein Putzistitut das nach dem Hochwasser Kellerauspumpt und Strassen Putzt. Weil Ihre Abwehrmittel bei Starregen und Gewitter gegen Oberflächenwasser zu späht aufgebaut sind. Zudem sind kaum geprüft, getestet und Zertifizierte Geräte gegen Hochwasser im Einsatz.Besuchen sie http://www.hochwasser-schutz.ch besuchen sie den YouTube Kanal und fragen sie nach der Water-Gate Wassersperre.
Franz Büchler
Jun 25, 2020
Schön, wenn mal jemand beim googeln das Birsfälderpünggtli entdeckt und in einem gaaaaanz alten Artikel etwas erspäht, das er geschäftlich nutzen könnte.
Aber bitte etwas sorgfältiger schreiben …