Die Idee mit mehr Geld Staus, Umfah­run­gen und Stras­sen­eng­päs­se zu eli­mi­nie­ren ist so schön wie naiv. Es ist das, was sich seit Jahr­zehn­ten nicht bewährt hat. Mehr Stras­sen pro­du­zier­ten noch immer mehr Ver­kehr. Irgend­wie mahnt mich das Vor­ge­hen an einen Wer­be­spruch: Mit Ovo­mal­ti­ne kannst du es nicht bes­ser – aber länger.

Zu Beginn wur­de die­se Initia­ti­ve mit dem Titel »Milch­kuh-Initia­ti­ve« bewor­ben. Es ist eine die­ser Initia­ti­ven, die wie­der ein­mal mit einem irre­füh­ren­den Titel ver­se­hen sind.

Was an der »Milch­kuh-Initia­ti­ve« fair sein soll ist mir abso­lut unklar. Wenn Steu­ern und Abga­ben zweck­ge­bun­den wer­den, fragt es sich, wie sich unser Staat schluss­end­lich finan­zie­ren soll. Wenn die Bau­ern also z.B. für die­se Initia­ti­ve sind, fra­ge ich mich wie deren Land­wirt­schafts­sub­ven­tio­nen finan­ziert wer­den sol­len, wie der Bun­des­steu­er­erlass auf die Gewin­ne ihrer Bau­land­ver­käu­fe kom­pen­siert wer­den soll und wie die zwei­te Stras­sen­tun­nel­röh­re am Gott­hard vor­fi­nan­ziert wer­den soll, und so weiter.

Nach der Logik der soge­nannt »fai­ren Ver­kehrs­fi­nan­zie­rer« müss­ten heu­te noch vie­le ande­re Steu­ern und Abga­ben »fai­rer« ver­teilt werden:

Die nicht zurück­zu­er­stat­ten­den Erträ­ge der Ver­rech­nungs­steu­er soll­ten eigent­lich aus­schliess­lich die Ver­mitt­ler (wie Ban­ken, Lot­te­rien, etc.) bekom­men. Da sie ja erfolg­reich die Steu­er­hin­ter­zie­hung ver­min­dern und dem Bund Mehr­ein­nah­men bescheren.

Die Erträ­ge der Mehr­wert­steu­er gehör­ten eigent­lich aus­schliess­lich den Kon­su­men­ten und Kon­su­men­tin­nen. Damit könn­ten z.B. die zu hohen Import­prei­se nied­ri­ger gehal­ten wer­den, so lan­ge unser Par­la­ment die abzo­cken­den Impor­teu­re und Lizen­zen­ver­käu­fer nicht sanktioniert.
Zudem sol­len ja mit einer erhöh­ten Mehr­wert­steu­er die Min­der­ein­nah­men durch die Unter­neh­mens­steu­er­re­form III ein biss­chen gemil­dert wer­den. Die tota­le Zweckentfremdung!

Die Erträ­ge der Tabak­steu­er gehör­ten dann aus­schliess­lich den Rau­che­rin­nen und Rau­chern. Damit sie nicht dau­ernd als Kran­ken­kas­sen­schäd­lin­ge ange­pran­gert wer­den, sind die­se Erträ­ge an die Kran­ken­kas­sen abzu­füh­ren. Eine Sub­ven­tio­nie­rung von Fumoirs wäre als Trost­pflas­ter viel­leicht auch noch angesagt …

Ähn­lich ver­fah­ren müss­te man mit der Bier- und Alko­hol­steu­er. Die­ses bis heu­te gros­se Schä­den anrich­ten­de Sucht­mit­tel soll­te schluss­end­lich auch aus­schliess­lich für die Fol­ge­schä­den aufkommen.

Da gab es ja auch ein­mal die »avan­ti-Initia­ti­ve« der die­ser Arti­kel das schö­ne Bild verdankt.
Es sagt genug:
Die­se Initia­ti­ve schä­digt nicht nur den Bun­des­haus­halt, son­dern eben­so die Finan­zen der Kan­to­ne und der Gemeinden.
Dazu fällt mir ein NEIN nicht schwer!

Und ein Kom­men­tar zur Sache:

Lei­der wird anstel­le eines Road­pri­cings wie­der einmal
die Bau‑, Auto- und Trans­por­teu­renlob­by bemüht.

 

 

 

Mattiello am Mittwoch 3/18
Bundesfilmli

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