Die »Starken Schüler Baselland« sind offenbar in Panik. Sie meinen wohl, je mehr Mails sie mit irgendwelchem Inhalt verschicken, desto mehr Menschen würden ihnen am Schluss glauben. Die Wählenden werden weichgeklopft. So halten sie sich auf über kleine Missverständnisse bei einer Umfrage des LVB (kurz Lehrerverein), wohl in der Meinung Lehrende seien nicht fähig sich über Umfragegegenstände zu orientieren.
Und den Nicht Lehrenden erklären sie dann, vielleicht auch ein Missverständnis, das Resultat einer Umfrage.
60% der Lehrenden hätten an dieser Umfrage teilgenommen. Das sei beachtlich. Und 40% der Lehrenden ist es offenbar egal, ob es Sammelfächer gibt – oder eben nicht. Ich denke, diese 40% sind nicht die nachfolgend als indifferent benannten Lehrenden.
In einer Medienmitteilung argumentieren die »Starken Schüler Baselland:
»Folgend einige Erhebungen im Detail, welche u.a. für die Abstimmung vom 5. Juni massgebend sind. Berücksichtigt sind diejenigen Antworten der Lehrpersonen, die jeweils für oder gegen eine Reform Stellung bezogen haben. Nicht berücksichtigt wurden die indifferenten Positionen.
Eine signifikante Mehrheit der Lehrpersonen sagt Ja zur Weiterführung der Einzelfächer (Physik, Biologie, Chemie, Geschichte, Geografie, Wirtschaft, Hauswirtschaft) und Nein zu den Sammelfächer (NaTech, RZG und AWH) ab.«
Dann folgen diese Balken, bei denen, obwohl indifferente Stimmen vorhanden waren, aus Ja und aus Nein plötzlich 100% werden. Die Zahl der indifferenten Stimmen wird verschwiegen. Und wie sich die Indifferenten entschieden hätten, steht bei jeder Umfrage in den Sternen.
Und das soll dann – wie die »Starken Schüler Baselland« argumentieren – folgenden Effekt haben:
»Im Hinblick auf die Abstimmungen am 5. Juni zeigen die Umfrageergebnisse, dass die Lehrpersonen, die als Fachleute die Bildungsvorlagen „Einzelfächer statt diffuse Sammelfächer“ und „Lehrplan 21 sinnvoll überarbeiten“ fundiert beurteilen können, in der grossen Mehrheit Ja stimmen.«
Das kommt mir vor wie der Weinbauer Bundesrat Parmelin, der sich auch kompetent findet, den Bauern bei Baulandverkäufen die Steuern zu erlassen.
Und zum Thema Statistik aber nicht zum Thema, dafür zum Schmunzeln:
»Der Verbrauch an Toilettenpapier betrug
im vergangenen Jahr pro Kopf der Bevölkerung 1,4 Kilogramm.« –
»Wieso eigentlich pro Kopf?«
ueli kaufmann
Mai 19, 2016
Da gibt es seit Jahrzehnten an den Universitäten interdisziplinäre Vorlesungen, die Unis werben damit.
Da gibt es internationale Pharmariesen, die einerseits Medikamente entwickeln, deren Tochtergesellschaften entwickeln gleichzeitig Umweltgifte.
Da gibt es PC-Hersteller, die eine Taxigesellschaft kaufen.
Da gibt es alteingesessene Familienbetriebe die diversifizieren, z.B. eine Birsfelder Bäckerei, die neu auch ein Café betreibt.
Beispiele zur Diversifikation gäbe es noch viele.
Daneben gibt es eine handvoll Fachidioten, die offenbar nicht in der Lage sind, über den eigenen Tellerrand zu blicken und deshalb Sammelfächer ablehnen.
Diego Persenico
Mai 19, 2016
ueli wo du recht hast, hast du recht.
Und wieder sind übermässig Plakat im Hardwald für die Bildungsvorlage aufgehängt worden.
Auch darum sage ich Nein!
Peter Meschberger
Mai 21, 2016
Bravissimo Ihr beiden!
rugeli
Mai 24, 2016
Und dann darf man die nicht vergessen, die Waffen in alle Welt liefern, während wir fürs “Schweizer rote Kreuz” und “Ärzte ohne Grenzen” spenden.
Und dann darf man die nicht vergessen, die das kritiklos hinnehmen und sich gleichzeitig über Flüchtlinge und Asylsuchende beschweren. Für sie sind Ausländer ein Brechmittel, während die gleichen im Sommer den Strand von Mallorca oder Rimini vollkotzen.
Dass die SVP schamlos auch noch von dieser schäbigen Haltung schamlos profitiert.……
hasira
Mai 25, 2016
Jetzt haben ja sogar die bz und Frau Gschwind bemerkt, wie schräg die “Starke Schule” mit den Zahlen umgeht — dank oder trotz Mathematiker Wiedemann …