Nein, so war es nicht. Eher umgekehrt, und vor allem nicht so schnell. Zur Gründung eines Vereins braucht es in der Schweiz drei Personen. Wir überlegten tagelang hin und her, wen wir darauf ansprechen sollten. Unser Kaufinteresse hatten wir inzwischen schon mal bei bei der Immobilienfirma deponiert, den Besitzer der Liegenschaft kannten wir noch nicht. Noch immer war der Verein nicht gegründet. Eile war geboten, weil wir keine Ahnung hatten, wer ausser uns das Inserat sonst noch gelesen hatte, und allenfalls interessiert war.
Die politische Situation verlangte die Suche nach einer Person, die gewisse Bedingungen zu erfüllen hatte:
1. Es sollte eine Frau sein
2. Sie sollte nicht Mitglied der SP sein
3. Sie sollte in unserem Alter sein und kulturafin
4. Sie sollte in Birsfelden wohnen
5. Sie sollte ein wichtiges Ressort im Verein abdecken können
6. Sie sollte bereit sein, in einem ersten Vorstand mit zu arbeiten
Im geplanten Bunde die Dritte war noch nicht gefunden, als wir begannen das politische Umfeld für das Projekt ROXY abzufragen. Gemeinderat Rene Broder (Bildung & Kultur) war angetan, riet uns aber zuerst ganz offiziell beim Gemeindepräsidenten vorzusprechen. So haben wir uns für einen Sonntagabend zu Regula und Peter Meschberger an die Riehenstrasse eingeladen. Bei ein paar Gläsern Wein stellten wir dem Gemeindepräsidenten unser Projekt vor. Es brauchte nicht viel, um Peter zu überzeugen, er wollte das ROXY-Projekt so schnell wie möglich im Gemeinderat vorstellen und mögliche Unterstützung durch die Gemeinde ausloten.
Beim an- und abschliessenden Zusammensitzen und smaltalken erzählte Peter uns von einer „aufmüpfigen“ Einwohnerin, mit der er derzeit einen schwierigen Briefwechsel führe. Ob wir die Radiojournalistin Scalabrino kennen würden. Wir nickten, sahen uns an und wussten in diesem Moment beide, wen wir als Dritte ins ROXY-Boot holen wollten.
Kaum zu Hause riefen wir bei Frau Scalabrino an, man kannte sich, war aber noch nicht per Du. Trotz fortgeschrittener Stunde kam sie bei uns vorbei. Wir schilderten das Projekt zum inzwischen x‑ten Mal. Frau Scalabrino wollte noch eine Nacht darüber schlafen, also verabredeten wir uns für den nächsten Abend. Sylvia kam rechtzeitig und brachte eine Flasche Champagner mit. Die Gründung des Vereins “Kulturraum ROXY” war beschlossen.
Dies war ein Teil der ROXY-Entstehungsgeschichte.
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