Nach der 175. Aus­gabe der birsfaelder.li-Kolumne “Die Reich­sidee” legt der birsfaelder.li-Schreiberling einen Zwis­chen­halt ein. Die ersten 30 Kolum­nen dreht­en sich um die Frage, was es mit diesem Begriff eigentlich auf sich hat. Doch bald schoben sich sekundäre Aspek­te in den Vorder­grund, z.B. die Frage, was denn unter “Eigen­tum” oder “Sou­veränität” zu ver­ste­hen sei. Die let­zten über 50 Fol­gen set­zten sich mit Erich Fromm und seinem Buch “Haben oder Sein” auseinan­der. Für den Som­mer ist ein benutzer­fre­undlicher­er Zugang zu diesen The­men geplant. Mit welchen weit­eren Inhal­ten “Die Reich­sidee” im Herb­st weit­erge­führt wird, ist noch offen.

Ab näch­ster Woche erscheint am Fre­itag neu eine Serie zu ein­er Frage, die den Schreiber­ling seit Jahrzehn­ten immer mal wiederkehrend beschäftigt hat:
Leben wir Men­schen eigentlich als etwas entwick­el­tere Tiere nur ein­mal auf diesem schö­nen Plan­eten namens Erde, um nach­her im Nichts zu ver­schwinden, oder — wie das Chris­ten­tum predigt(e) — ver­har­ren wir nach dem Tod in ein­er Art Lim­bozu­s­tand, bis wir bei ein­er let­zten Abrech­nung — dem let­zten Gericht — auf ewig ver­dammt oder gerettet wer­den?
Oder haben die östlichen Reli­gio­nen recht, die davon aus­ge­hen, dass wir uns über lange Zeiträume hin­weg in einem grossen Entwick­lung­sprozess immer wieder auf dieser Erde verkör­pern, reinkarnieren?

Seit einiger Zeit find­et dieser Gedanke auch im West­en mehr und mehr Inter­esse und Zus­tim­mung. Nicht zu vergessen die Tat­sache, dass viele wichtige west­liche Denker und Kün­stler sich nach sorgfältiger Über­legung für den Glauben an die Reinkar­na­tion entsch­ieden haben: Pla­to, Gior­dano Bruno, Got­thold Ephraim Less­ing, Schopen­hauer, Ben­jamin Franklin, Leo Tol­stoi, Allan Kardec, Mark Twain, William James, Ralph Wal­do Emer­son, Hen­ry David Thore­au, Walt Whit­man, Hein­rich Heine, Richard Wag­n­er, Gus­tav Mahler, Hele­na Petro­v­na Blavatsky, Rudolf Stein­er .…, — die Liste liesse sich noch lange fort­set­zen.

Warum macht es Sinn, sich mit der Frage der Reinkar­na­tion auseinan­derzuset­zen?

Christo­pher M. Bache, emer­i­tiert­er Philoso­phiepro­fes­sor und Reli­gion­swis­senschafter an der Youngstown State Uni­ver­si­ty und Pio­nier in der LSD-Forschung, meint dazu:
Bei der Reinkar­na­tion geht es im Kern um das The­ma der Lebenser­wartung und damit mit­tel­bar um die Frage nach der eigentlichen Natur und dem Zweck des men­schlichen Daseins. Eine der grundle­gend­sten Fra­gen, die wir uns stellen kön­nen, lautet: Wieviel Zeit habe ich? Wieviel Zeit habe ich, um zu leben, um Erfahrun­gen zu machen, um zu ler­nen? Wieviel Zeit habe ich, um Fehler zu bege­hen und diese zu kor­rigieren, um her­auszufind­en, was ich mir vom Leben ver­spreche, und es anschliessend zu ver­wirk­lichen? Haben wir, wenn es hoch kommt, hun­dert Jahre zu leben, oder leben wir vielle­icht zehn­tausend Jahre — viele Hun­dert­jahreszyklen lang?
Das sind entschei­dende Fra­gen, denn von ihrer Beant­wor­tung hängt es ab, als was wir uns ver­ste­hen und wie wir den Sinn des Lebens definieren. (Bache, Life­cy­cles: Rein­car­na­tion and the Web of Life).

Der Forsch­er, der das The­ma im West­en mit seinen weltweit­en Feld­forschun­gen zum ersten Mal auch auf akademis­ch­er Ebene diskus­sion­würdig machte, war der amerikanis­che Psy­chologe Ian Steven­son von der Uni­ver­si­ty of Vir­ginia.

Mit ihm und dem Werk von Christo­pher Bache steigen wir am näch­sten Fre­itag in das The­ma ein.


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