Irgendwann gegen Ende Jahr 2019 war der Lindengarten nicht nur bodeneben, sondern auch die Baugrube war sorgfältig vorbereitet. Irgend wann hatte ein Frauensturm gewütet und die schwarzen Abdeckfolien an den Rändern zerzaust, aber nach kurzer Zeit war das schon wieder in Ordnung. Gwundrig gemacht haben mich die verschiedenen Vertiefungen in der Baugrube. Dazu Frau Nicole Hatz, die Architektin: »Die Vertiefungen sind für die Fundamente und für die Liftunterfahrt. Die grösste Lastabtragung geschieht im Kern unter dem Treppenhaus.
Es kommt dann noch die 8 m³ Versickerungsgrube für das Dachwassers dazu, aber das macht der Baumeister. Die neue Linde wird von der Retentionsmulde der Balkone mit einer Zuleitung gespiesen.«
Und am 12. Februar ging dann ein ziemlich grosser Lärm los. Nicht vom Bohrer, sondern von einem eigens herbeigeführten Generator, der den Strom für den Bohrturm lieferte.
Stück für Stück wird das Bohrgestänge immer wieder nach geschoben bis eine Bohrtiefe von 150 Metern erreicht ist. Faszinierende Technik zur Gewinnung von Erdwärme. Im Ganzen wurden so 6 Bohrlöcher gemacht …
… in die natürlich auch die entsprechenden zwei Schläuche eingeführt wurden.
Und nun ruht der Bauplatz wieder bis zum nächsten Ereignis …
Christoph Meury
März 27, 2020
Nach all den Meckereien über fehlende Linden und sonstige Vorbehalte gegenüber Neubauten, darf man positiv vermerken, dass die BauherrIn mit dem geplanten Heizungssystem vorbildlich agiert und die umweltfreundlichste Lösung gewählt hat. Chapeau!
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Erwärmepumpe: Der Betrieb dieses Pumpentyps funktioniert vollständig unabhängig von der Aussentemperatur. Natürlich vorkommende Erdwärme liefert die gewünschte Energie. Um die Erdwärme zu nutzen, werden durch Bohrlöcher spezielle Sonden in die Erdoberfläche geführt. Eine Wärmeträgerflüssigkeit (Sole), die aus einem Gemisch von Wasser und Frostschutzmittel besteht, transportiert die Energie über diese Sonden in die Wärmepumpe. Da in einer Tiefe von ca. 50 m bis 300 m die Temperaturen ziemlich konstant sind, überzeugt die Erwärmepumpe als stabile Energiequelle mit hoher Energieeffizienz. Die Erdwärmepumpen sind teurer in der Anschaffung & Installation, aber kostengünstig im Betrieb & Unterhalt. Die Geothermie hat insgesamt nur wenige Nachteile und vor allem Vorteile: Ein enormes, stets verfügbares Energiepotential steckt in der Erde, das Verfahren ist umweltfreundlich und macht uns unabhängig von fossilen Treibstoffen.
Hans vom Hübel
März 27, 2020
Auch der Neubau auf dem “Kestenholz-Areal” wird mittels Erdwärmepumpen mit Wärme versorgt. Die im Moment in Arbeit befindlichen Bohrungen führen bis auf eine Tiefe von 190 Metern.
hasira
März 27, 2020
Hat da in Birsfelden noch jemand ein Loch gebohrt?
Christoph Meury
März 28, 2020
Es gibt natürlich noch die Dünnbrettbohrer, die auch veritable Löcher hinterlassen können. Aber das sind dann keine Geothermie-Löcher, sondern eher intellektuelle Löcher und darüber Inventar zu führen, würde im Uferlosen, oder zumindest Sinnlosen, enden. Wäre in diesem Zusammenhang auch wenig ergiebig oder zumindest für die Öffentlichkeit uninteressant.
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Der schillernde Wilhelm Tell war in diesem Zusammenhang vielleicht kein Intellektueller, aber zumindest ein Mann der Tat und hat sich mit klaren Positionen und mutigen Aktionen exponiert, oder wenn’s er’s kommunikativ mal nicht auf die Reihe bekommen hat, beherzt zur Armbrust gegriffen. Soweit hilft uns der WM-Mythos zuweilen auf die Sprünge…