Eigentlich brauchen diese Bilder kaum einen Kommentar.
Da wurden noch eifrig die letzten Eisen verlegt.
Am nächsten Tag kam dann der wichtige Mann mit dem Nachschub …
Und Stück um Stück wurde der Keller-/Garageboden betoniert.
Der Mann links fibriert den Beton, verdichtet könnte man sagen.
Der Mann rechts mit dem Stab misst die Betondicke, denn am Stab ist ein GPS und piepst wie wild, wenn die richtige Dicke erreicht ist. Ich weiss allerdings nicht, wieviele Meter über Meer der Beton sein muss …
Den ganzen Tag über haben eigentlich diese zwei Männer plus der Kranführer plus der Betonmischlastkraftwagenfahrer diesen Boden geschaffen, der am nächsten Morgen langsam vor sich hin trocknete.
Christoph Meury
Apr. 22, 2020
Im Internet zusammengeschnorrt: Beton ein Baustoff mit Geschichte
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Die Kenntnisse und das Wissen um die frühgeschichtlichen Bindemittel, einer Mischung aus Kalk, Ziegelmehl oder Puzzolanerde, reichen sehr weit zurück. So benutzten Handwerker im Osten der heutigen Türkei schon vor 14.000 Jahren – in Europa herrschte noch die Eiszeit – Mörtel (lateinisch Mortarium) als Bindemittel, um Ziegelsteine zu vermauern. Der Mörtel bestand aus gebranntem Kalk.
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Über die Griechen gelangten diese Erkenntnisse und Techniken ungefähr im 3. Jahrhundert v. Chr. nach Italien, dem damaligen Römischen Reich. Das Herstellen druckfester Bauteile aus wasserbeständigem Mörtel und Steinbrocken, zusammen in einer Schalung erhärtet, erlebte dann im 1. Jahrhundert n.Chr. seinen Durchbruch und wurde zum Maßstab der späten römisch-kaiserlichen Architektur. Der Römische Beton, heute auch als »Opus Caementitium« bezeichnet, war geboren. In ganz Europa entstanden in dieser Zeit phantastische und monumentale Bauwerke, die auch nach fast 2.000 Jahren immer noch zu bestaunen sind: Tempel, Theater, Zisternen, Aquädukte, Abwasseranlagen, Thermen, Straßen, Hafenanlagen, Brücken, Tunnel und Wohnhäuser.
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Die Phönizier vermischten den Mörtel vor 3.000 Jahren mit vulkanischem Gestein. Sie schufen damit ein Material, das sogar unter Wasser aushärtete.
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Der Baustoff Beton ist ein künstlich hergestellter Stein aus einem Gemisch von Zement, Wasser und Gesteinskörnung (Sand und Kies). Im zuerst breiartigen Zustand ist er beliebig formbar, bevor er erhärtet und seine hohe Druckfestigkeit gewinnt.
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Beton besteht zu einem Teil aus Zement und zu vier Teilen aus Zuschlag beziehungsweise zu einem Fünftel aus Zement. Die benötigte Gesamtmenge an Betonwird also lediglich durch fünf geteilt, um den benötigte Zementmenge zu erhalten. Für einen Kubikmeter bedeutet das: 2400 kg / 5 = 480 kg.
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Beton ist aber nicht gleich Beton. Auf die Mischung kommt es an. Denn durch die Vielfalt der Mischungen lassen sich die Eigenschaften des Betons den jeweiligen Anforderungen anpassen. Unterschiedliche Betonzusammensetzungen ergeben verschiedene Betonarten. Wie schwer oder leicht, druckfest oder wärmedämmend Beton jeweils sein muss, hängt davon ab, welche Eigenschaften gefordert sind: Tragfähigkeit oder Sicherheit, Wärmeschutz, Feuchteschutz, Brand- oder Schallschutz.
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Beton ist wirtschaftlich und vielseitig. Er ist der Baustoff der kurzen Wege. Dafür sorgen ein dichtes Netz von Betonwerken sowie die örtliche Verfügbarkeit von Gesteinskörnungen.
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PS.: Der verwendete Beton kommt vermutlich aus dem Birsfelder Gewerbe- und Industriegebiet von der Firma Holcim AG.
Die Holcim (Schweiz) AG ist einer der führenden Baustoffhersteller der Schweiz und Tochtergesellschaft der global tätigen LafargeHolcim Ltd. Zum Kerngeschäft gehört die Produktion von Zement, Kies und Beton sowie die dazugehörigen Dienstleistungen.
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Ökologie: Beton besteht aus Naturstoffen: Die Basis ist Zement aus Kalkstein und Ton, hinzu kommen Sand, Kies und Wasser.
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Beton ist recycelbar: Altmaterial aus Straßenausbesserungen oder Hausabbrüchen wird zerkleinert und kann an Stelle von Sand oder Kies als Gesteinskörnung weiter verwendet wenden. Hauptabnehmer ist der Straßenbau, es gibt aber auch schon Gebäude, in deren Mauern wieder verwerteter Altbeton steckt.
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Der weltweite Siegeszug des Transportbetons begann allerdings erst nach dem zweiten Weltkrieg, nach der Fortentwicklung der Transportfahrzeuge zum modernen Fahrmischer. Zunächst in den USA und ab 1954 in Europa entstanden tausende von Transportbetonwerken. Heute ist Beton als Transportbeton wie als Fertigteil ein Hightech-Produkt, die Betontechnologie entwickelt sich stetig weiter.
Franz Büchler
Apr. 22, 2020
Und zur Komplettierung:
LafargeHolcim (bzw. die zwei Vorgängerunternehmen Holcim und Lafarge) hat ein langes Sündenregister:
2007 Klagen in Guatamala wegen Landraub;
ab 2011 jahrelange Konflikte mit Gewerkschaften und Leiharbeitern wegen zahlreicher Todesfälle in zwei indischen Werken;
2016 die Aufdeckung von Kinderarbeit in Uganda;
2018 kommen Schutzgeldzahlungen an Gruppierungen von Extremisten in Syrien ans Licht.
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Und so schliesst sich der Kreis zur bis heute abgewürgten Konzernverantwortungsinitiative …