Es ist sicher nicht einfach, eine Dorfzeitung wirtschaftlich zu betreiben. Zu COVID-Zeiten und dann noch in Birsfelden erst recht nicht.
Wobei ganz wirtschaftlich muss es ja nicht sein, schliesslich leisten der Steuerzahler und sein weibliches Pendant auch einen Beitrag, um das regelmässige Erscheinen des Lokalblättlis (inkl. den gemeindeseitig geschriebenen, aber grafisch verlagsseitig aufbereiteten Gemeinde-Nachrichten) zu ermöglichen.
Dass es nicht so läuft, wie es laufen müsste, hat der unfreiwillige Redaktionsabgang der »eigenen« Redaktorin vor gut zwei Jahren gezeigt. Und davon zeugen auch die mit schönen Saison-Bilder bestückten Platzhalter auf der Titelseite, dort wo sonst eigentlich Werbung prangern könnte. Gewöhnlich wird zudem etwa die Hälfte der »gefüllten« Werbeflächen mit Eigenwerbung ergänzt: “die Liebsten” sollen mit einem Geschenkabo beglückt werden, ein neuer Lokal-Krimi wartet auf Käufer oder aber Sie können gleich selber “strategisch werben”. So bringt der Reinhardt-Verlag nicht sehr uneigennützig Farbe in die Druckausgabe. Die Glatze wird mit geschicktem Kämmen kaschiert.
Und mit der letzten Ausgabe (15. Oktober 2021) wird nun klar, dass künftig auch der redaktionelle Teil dafür herhalten muss. Als Portrait einer in Birsfelden arbeitenden Autorin aufgemacht, wird über drei Seiten wort- und bildreich für ein neues Kochbuch geworben. Etwas zu viel des Guten, liebe Zeitungsmacher.
Ob nun die Autorin ihr Atelier tatsächlich in Birsfelden hat oder nicht (Google liefert die Birsstrasse im Lehenmattquartier als Adresse…), ein grosser Teil des Artikels ist schlicht Copy&Paste. Redaktor Fehlmann plagiiert sich zwar selber. Aber möchte man wirklich Abo- und Steuergeld ausgeben für etwas, das man vor sechs Wochen schon in der Publikation zur Genusswoche oder im Magazin Basellive lesen konnte? Wohl eher nicht. Oder zumindest nicht mehr lange.
hasira
Okt. 20, 2021
Vielleicht wäre es wirklich langsam an der Zeit, die amtlichen Publikationen würden zum http://www.birsfälder.li abwandern. Mit diesem Geld könnte dann eine Redaktorin angestellt werden, die Birsfelden wirklich beackert ;-D