Immer wieder hat sich das birsfälder.li mit dem Sparen oder eben besser gesagt mit dem Verzichten befasst. So etwa haben wir nachgefragt, was denn aus dem hochgelobten Masterplan geworden ist. Später sagten wir einmal, dass heute sparen gar nicht sparen ist. Aus diesem Artikel resultierten dann verschiedene Artikel: Wir forschten über den Sozialdienst nach, überlegten wie man aus sieben nur noch fünf machen könnte und schlussendlich forderten wir unsere Landräte auf sich für einen Wasserzinsanteil des Kraftwerks beim Kanton einzusetzen. Zum Schluss forderten wir den Gemeinderat auch auf, die Möglichkeiten des Trinkwasserfonds zu nutzen, wie dies in einem Postulat der Landrätin Kathrin Schweizer aus Muttenz angeregt wurde.
Jetzt hat der Gemeinderat die Katze aus dem Sack gelassen.
Nach eine Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnen-Orientierung am Montag um 16.30 Uhr kam dann die Gemeindekommission dran und irgendwann später traf schliesslich die Pressemitteilung zum grossen gemeinderätlichen Wurf ein. Wir geben Ihnen hier den Link dazu. Die Sparmassnahmen im Umfang von rund 2 Mio. Franken sind im Telegrammstil zusammengefasst (ohne Gewähr). Die angestrebten Mehreinnahmen von 2.4 Mio. Franken liefern wir noch nach. Ihr werdet zu diesem Thema sicher noch von uns hören!
Verwaltung | Fr. 1’111’000 |
Reduktion Gemeindepolizei | -40 Stellenprozent |
Bewachung Birskopf (BEWA) | wird reduziert |
Reduktion Einwohnerdienste | -40 Stellenprozent |
Auslagerung Steuerinkasso an BL | * |
Reduktion Abteilung Steuern | -20 Stellenprozent |
Soziales: Kindesschutzmandate | Prüfung einer Auslagerung |
AHV-Zweigstelle | -40 Stellenprozent |
Reorganisation/Zusammenlegung IDL/Wasserversorgung |
Insgesamt ‑420 Stellenprozente Abteilungsleiter der neuen Abteilung wird R. Rhyn (der die Büroräumlichkeiten vom untreuen Werkhofchef bereits vor Wochen übernommen hat) |
Bau- und Gemeindeentwicklung | generelle Kürzung des Budgets |
Industrie, Handel, Gewerbe | generelle Kürzung des Budgets |
Zivilschutz, GFS | generelle Kürzung des Budgets |
Effiziente Aufgabenerfüllung | Kürzung und Streichung von Beiträgen, Spenden, Mitgliedschaften bei Vereinen, Institutionen und Organisationen |
Freizeit und Jugend | Fr. 364’000 |
Schliessung Schwimmhalle mit reduziertem externen Ersatzangebot | 300’000 |
Nähkurse | 9’000 |
Auslagerung Lava (wird geprüft) | 40’000 (erhofft) |
Reduktion Robinsonspielplatz | 15’000 |
Familienergänzende Angebote | Fr. 70’000 |
Wechsel zur Subjektfinanzierung (Schliessung Tagesheim?) | 70’000 (erhofft) |
Alter | Fr. 200’000 |
Verbundsstrategie Spitex/Alterszentrum | 100’000 (erhofft) |
Überprüfung Tagesstätte Spitex | 100’000 (erhofft) |
Soziales | Fr. 180’000 |
Aufhebung Kommunale Beihilfe (3. Anlauf) | 160’000* |
Streichung Weihnachtsgeld | 20’000 |
Behörden | Fr. 60’000 |
Gemeindeversammlung und Kommissionen | 10’000 |
Reduktion Gemeinderat | 50’000* |
(* braucht sicher einen Gemeindeversammlungsentscheid)
HAL 9000
Jun 17, 2014
beängstigend, diese ruhe. oder ist es eine schockstarre?
Claude Zufferey
Jun 17, 2014
Stellt Euch mal vor, was es für ein Theater gegeben hätte, wäre dies noch zu meiner Amtszeit passiert…
Aber auch jetzt, immer der böse Gemeinderat, er soll Sparvorschläge bringen oder Massnahmen umsetzten, passen tut’s am Ende jedoch niemandem. Jede Massnahme die nicht umgesetzt wird schlägt später doppelt zurück. Z. Bsp. die Schwimmhalle, ein sicher unpopuläres Sparpotenzial, hätte aber leider schon viel früher umgesetzt werden müssen, vor der Hallendeckensanierung. Da gibt’s noch die Sprthalle, den Sportplatz, beides eine tolle Sache, für Birsfelden in dieser Grösse aber leider nicht tragbar. Die Öffnungszeit der Gemeindeverwaltung, kürzer tut’s auch. Oder aktuell der Ortsmuseumslift, die Kellervariante ist ein echt nicht nötiges “Nice to have”. Die oberirdische Variante erfüllt den Zweck vollkommen.
Die übersoziale Birsfelder Politik musste früher oder später seine Konzequenzen haben. Ich halte an meiner schon einmal an dieser Stelle gemachten Aussage fest, die Zeit ist Birsfelden davongelaufen. Sagt endlich JA zu den Sparvorschlägen des Gemeinderates, oder tragt später die Konzequenzen, wenn es noch schlimmer kommt.
Vielleicht, wenn die Spar- und Wirtschaftsförderungsmassnahmen ohne Verzug umgesetzt werden, besteht eine kleine Chance, dass Birsfelden in 15 bis 20 Jahren das bekommt was dem Ort eigentlich zusteht, am Wasser, überall in 15 Minuten, ein idealer Ort zum wohnen.
An alle die über den Gemeinderat schimpfen, bald sind wieder Wahlen, lasst Euch aufstellen und zeigt, wie man es richtig macht, oder seid endlich still.
hasira
Jun 17, 2014
Dankeschön Herr Ex-Gemeinderat.
Warum wurde zu Ihrer Zeit nur umstrukturiert, entlassen, durch billigeres Personal ersetzt, entmachtet (z.B. Bauverwaltung) und heute haben wir das Schlamassel, siehe Museumslift wo auch schon wieder wohl rund 20’000 in den Sand gesetzt wurden?
Da wäre die Umsetzung schon fällig gewesen!
Claude Zufferey
Jun 17, 2014
Da Sie die Hintergründe nicht kennen, verzeihe ich Ihnen die verdrehten Darstellungen. Sie sind auch ein gutes Beispiel, wie Tatsächlichkeiten durch Nichtwissende unwahr verbreitet werden. Ich bin für ein Gespräch mit Ihnen jederzeit bereit, um Ihnen aufzuzeigen was wirklich war/ist.
rugeli
Jun 17, 2014
„jede Massnahme, die nicht umgesetzt wird, schlägt spater doppelt zurück.“
Das Volk kann, im Gegensatz zum Gemeinderat, nur alle 4 Jahre Massnahmen umsetzen.
Eine der Stimmvolksmassnahmen war Ihre Abwahl. Beginnt hier das doppelte Zurückschlagen? Ich bin mir sicher, dass die birsfälder.li-Redaktion genau beobachten wird.
Claude Zufferey
Jun 18, 2014
Ich muss Ihnen widersprechen, das Volk hat sehr viel mehr Möglichkeiten Massnahmen vorzuschlagen oder/und umzusetzen. Grundsätzlich ist der Gemeinderat ausführend, die Gemeindeversammlung bestimmend. Also kann jeder/jede Person/in vier mal im Jahr an der Gemeindeversammlung mitreden und abstimmen. Auch haben alle die Möglichkeit in einer Partei mit zu arbeiten. Leider ist der weit grösste Teil an beiden Orten nicht anzutreffen.
Die Gemeinde kann wählen oder nicht wählen wen sie will, die Problematik bleibt die gleiche. Somit hat auch der Gemeinderat immer das selbe Dilemma, er muss die zu grossen Dienstleistungswünsche der Bevölkerung mit einem zu kleinen Portemonnaie zu erfüllen versuchen.
Ich bin leider ziemlich sicher, dass die Sparvorschläge des Gemeinderates an der Gemeindeversammlung einmal mehr verrissen und abgelehnt werden. Nur sollte der Gemeinderat (Ausführend) dann von der Versammlung (Bestimmend) auch erwarten dürfen, dass diese ihre eigenen Sparvorschläge bringt und bewilligt. Denn, ein strukturelles Defizit von 4 Mio. ist nicht tragbar und schlägt sehr schnell zurück. wie bereits gesagt, DOPPELT.
Die aktuell übersoziale Einstellung Birsfeldens (und auch der Schweiz) ist im Grunde asozial, den kommenden Generationen gegenüber.
hasira
Jun 17, 2014
Schockstarre? Nein Taktik. Der Schwimmclub marschiert erst an der Gemeindeversammlung auf, wenn er etwas bodigen kann. Die brauchen keine Diskussion, nur Masse.
hasira
Jun 17, 2014
Zusatz:
Ich habe ja meine Vorschläge für Mehreinnahmen schon gemacht. Wo bleibt denn euere Reaktion auf meinen Vorschlag, die Hagnau etwas aufzuwerten?
ichhalt
Jun 17, 2014
Die Rechnung stimmt so nicht ganz.. beim Werkhof müsste man eigentlich noch den Ex Chef, ( 100%) und den Mechaniker, der Ende Mai in Richtung Muttenz gezogen ist(100)% abrechnen, die wurden beide nicht ersetzt. Also scheint es so, dass die Frauen und Männer vom Werkhof einen sehr grossen Teil der Last tragen müssen.
Bei der Rechnung oben komme ich trotzdem nicht auf die 1200 Stellenprozent, die angekündigt wurden. Keine Kündigungen auf der Verwaltung, aber im Werkhof? Ein Schelm, wer.….. und: ja, die gekündigten sind besonders leistungsfähige, fleissige Mitarbeiter. Sozial ist, dass sie sicher Arbeit finden werden. Weil sie gut sind.
Franz Büchler
Jun 17, 2014
Wir lassen uns gerne genauer informieren.
Übrigens: Ganz geschlafen haben wir ja doch nicht – oder?
ichhalt
Jun 17, 2014
Richtig! habt ihr nicht! Die Gemeinde hat die beiden auch nicht mit ein berechnet, das war ja vorher.. trotzdem: es sind halt nochmal 200% weniger als früher.
florian dettwiler
Jun 17, 2014
Bei der Kalkulation kommt es auch noch drauf an, ob man eine Auslagerung als Stellenetat-Reduktion rechnet oder nicht. Die 1200 Stellenprozent waren jedenfalls mal ein Gerücht. Insgesamt sind aber weit mehr als 12 Mitarbeitende betroffen. Die IDL/Wasserversorgung trifft es leider besonders hart. Ob überhaupt eine minimale Bedarfsanalyse gemacht wurde?
ichhalt
Jun 17, 2014
Die 1200 waren gestern Abend kein Gerücht mehr, sondern offiziell.. Ich wundere mich nur über die Verteilung, da müssen ja noch einige mehr betroffen sein. Mit Stellenreduktion oder Pensumskürzungen.….Bedarfsanalyse? :-D… Jedenfalls: die älteren Mitarbeiter wurden geschont. Immerhin etwas.
florian dettwiler
Jun 17, 2014
Bedarfsanalyse für die minimalste Aufrechterhaltung des Services Public. Bei der Kürzung um einen Viertel (2641% minus 620%) sollte man sich das genau überlegen.
ichhalt
Jun 17, 2014
schon.… aber glaubst du, dass das gemacht wurde?… Ich denke eher nicht, es wird halt für die verbleibenden mehr Arbeit heissen- oder weniger Dienstleistungen. Vielleicht wird dazu ja was an der Gemeindeversammlung gesagt: Es wäre schön, wenn jemand den Hinweis, dass es eben diese 200 Stellenprozent mehr sind, dort platzieren könnte.
P.Büschi
Jun 18, 2014
Betr.. Werkhof etc. Alkoholiker(in) und ehm. Straffällige dürfen bleiben, aber gute junge und engagierte Leute schickt man weg. Da haben die Herr Gemeinderäte (die Damen spielten da ja wohl keine grosse Rolle od. war’s doch eher wieder dieser Schührmann?) wieder eine Arbeit geleistet die man dem Nobelkomitee anmelden sollte 😉 Uneffizient wird in Birsfelden weiter gefördert und effizenz entlassen. Oder anders ausgedrück, man behält die Leute die nicht A u. B sagen und die Leute mit Grips, guter Ausbildung und Engagement bis zum umfallen, die eine Gemeinde mit diesen Problemen aber nun bräuchte, entlässt man. Von Mr. Hiltmann u. Co. hätte man da mehr erwarten dürfen. Auch das man Leute in Ämter befördert, von denen sie keine Ahnung haben ist Mal wieder typisch Birsfelden! Vetterliwirtschaft auf höchstem Nievau kann man da nur sagen. Das grösste Sparpotenzial wäre 2–3 Gemeinderäte weniger!
Franz Büchler
Jun 18, 2014
Soviel ich weiss ist Alkoholismus eine Krankheit und kein Kündigungsgrund.
Wer einmal straffällig war, muss nach unserem normalen Rechtsempfinden nicht lebenslänglich an den Pranger gestellt werden, auch wenn sich die SVP langsam immer mehr in diese Richtung bewegt.
Ich finde, Herr Büschi, Sie bewegen sich mit ihrem Kommentar sehr in Richtung Gürtellinie.
P.Büschi
Jun 18, 2014
Herr Büchler ich bin weder SVP Anhänger (im Gegenteil!), noch bin ich Blind in Sache unserem Rechtsystem. Doch wenn aus (falschen) Kostenspargründen junge Leute entlassen werden die gut sind und Alkoholiker die schon morgens eine Fahne haben und so zur Arbeit gehen, habe ich mühe damit. Diesen Personen hilft man damit nicht, wenn man sie einfach machen lässt. Weil Alkoholismus eben eine Krankheit ist, was spricht dagegen diese Person(en) eine Therapie nahezulegen mit einem reduziertes Arbeitspensum? Auch in Birsfelden haben junge Menschen ein Chance auf Arbeit verdient, gerade wenn sie sich ziemlich engagieren, aber sie sofort wieder zu entlassen, bei der ersten besten Sparübung ist für mich unverständlich. Das Argument Jung = teuer kann es ja nicht sein.
Und von gebildeten Leute wie Sie erwarte ich, dass man Leute mit einer anderen Meinung nicht einfach in die SVP-Ecke steckt, ich erwarte diesbezüglich eine Entschuldigung von Ihnen Herr Büchler!
Franz Büchler
Jun 18, 2014
Ich habe aus einem Ihrer alten Kommentare einen Satz kopiert:
»Ein Tipp für’s 2014, nimmt doch nicht immer alles so persönlich, mich eingeschlossen«
Zu einer Entschuldigung sehe ich keinen Grund. Genau lesen: »… auch wenn sich die SVP langsam immer mehr in diese Richtung bewegt.«
Von Büschi war da nicht die Rede, sondern von der Tendenz Fehler, die jemand gemacht hat, ein Leben lang immer wieder aufzuwärmen.
Übrigens: In die SVP-Ecke kann man sich nur selbst stellen.
Zum Schluss noch ein Tipp für’s 2014: Nehmen Sie doch nicht alles so persönlich, mich eingeschlossen.
ichhalt
Jun 18, 2014
Eigentlich gehts nicht um die Straffälligkeit sondern um Fleiss- oder eben das Gegenteil davon.
Arthur Caccivio
Jun 19, 2014
Ich will und kann mich nicht zu den einzelnen Entlassungen äussern, da ich die Personalien nicht kenne. Dies ist auch gut so (Datenschutz). Die mir bekannten, vorerst mündlich ausgesprochenen Kündigungen werfen aber ein schlechtes Licht auf die Personalpolitik. Es kann nicht sein, dass einem jungen und tüchtigen Mitarbeiter des Werkhofs gekündigt wird, der auf Grund seiner Ausbildung bei der Gemeinde praktisch überall als Springer (auch als Hauswart!) eingesetzt werden kann. Dies vor allem dann, wenn bei den Infrastrukturdiensten 620 Stellenprozente eingespart werden und damit sicher Lücken entstehen werden. Es zeugt auch von einer schlechten Personalpolitik, wenn man einem Mitarbeiter kündigt, den man gerade mal vor gut z w e i Monaten fest angestellt hat!