Vom10. bis 23. Juni findet im Vorstadttheater in Basel unter dem Titel »Schule zeigt Theater« ein Schülertheaterfestival statt.
Das Vorstadttheater (früher hiess es noch Theater Spilkischte) wurde vor 40 Jahren von Gerd Imbsweiler und Ruth Oswald gegründet. Und zum 40. Geburtstag schenkt sich und den Schulen der Region nun das Vorstadttheater ein Schülertheaterfestival. Während zwei Wochen spielen täglich verschiedene Gruppierungen von Kindergärten, Primarschulen und Sekundarschulen aus der ganzen Region ihre Stücke.
Unter dem Titel »Begegnungen« war auch der Kindergarten Schützenstrasse mit den Lehrpersonen Florence Vonlanthen und Rahel Monnerat vertreten. Sie zeigten klangvolle und rhythmische Begegnungen in einer Stadt voller Menschen.
Und wie diese Menschen gezeigt wurden:
Da gab es den knetenden Bäcker morgens um vier, die stumme Strassenwischerin und etwas später den Zeitungsverkäufer am Kiosk mit seinem nervenden »Zytigääää! Zytigääää! Zytigääää!«, die Zeitungslesenden mit den rhythmische Kommentaren, die seufzenden Treppensteigenden wegen eines kaputten Lifts, die gegenseitig sich Beschuldigenden wegen einigen geklauten Gutzis und so weiter. Kurz, das ganze Stadtleben wurde in unterschiedlichster Art besungen und gespielt. Auch die rhythmischen Teile mit dem Schwingbesen in der Kuchenschüssel oder der Trommler, der das Becherspiel begleitete, waren auf hohem Niveau.
Bühnenbild, Kulissen und Kostüme entsprachen einem der Hauptthemen der letzten Zeit in diesem Kindergarten, nämlich dem Weiterverwenden von gebrauchten Materialien, dem Recycling. Das war ja schon beim Thema »Häuserbau« der Fall, dessen Produkte wir im Januar 2014 anlässlich einer Ausstellung in der Gemeindeverwaltung bewundern konnten.
So wurde mit sehr viel Witz, gutem Gesang und auch ein bisschen Anarchie (… s Mami das schletzt d Türe zue … und s Kindli sait: Du dummi Chueh …) vor allem das Erwachsenenleben, wie es Kinder erleben, dargestellt.
Ein dichtes Mosaik aus einer Stadt voller Menschen während dreiviertel Stunden.
Eine riesige, mit viel Selbstsicherheit und mit hoher Konzentration erbrachte Leistung der Kinder, aber auch der Lehrpersonen, die mit einem ganz grossen Applaus belohnt wurde.
Und die Weisheit zum Artikel:
»Unserer Selbstsicherheit kann es nur gut gehen,
wenn es unserem Selbstbewusstsein gut geht.«
Leicht geändert nach Ernst Ferstel