Wer steckt dahinter?
mattiello
© by Ernst Mattiello / www.mattiello.ch / info@mattiello.ch
Schang Hutter über Mattiello: »Über den Wert einer Zeichnung entscheidet die Lesbarkeit der Mitteilung. Mattiello zeichnet Erlebnisse und Zustände unserer Gesellschaft kritisch und klar ablesbar, er ist Zeichner für die anderen. Er will zeichnen, weil er etwas zu sagen hat.«
Christoph Meury
Feb 7, 2024
Apropos Wirtschaft und politischer Vetterliwirtschaft:
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Es sind Wahlen in Birsfelden: Ich habe mich durch die Wahlempfehlungen, Leserbriefe, Flyers und Wahlunterlagen geackert und bin begeistert.
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Achtung: Mit Birsfelden wird es radikal aufwärts gehen! Zumindest, wenn man den Floskelwolken glauben will. Je nach Parteizugehörigkeit will man die Bildung unserer Kinder und Enkel forcieren, das Soziallleben pimpen, Birsfelden insgesamt attraktiver gestalten, Bauprojekte vorantreiben und mit flankierenden Massnahmen den Kollaps verhindern, Sicherheit für Alle garantieren , die kulturellen Angebote optimieren, oder sogar ausbauen, uns alle fit für die Zukunft machen, man will flächendeckend soziale Gerechtigkeit und bezahlbaren Wohnraum für Alle, man will ein vielseitiges gastronomisches Angebot, selbstverständlich will man auch für den Klimaschutz, die Artenvielfalt und die Biodiversität etwas tun.
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Vergessen wurde dummerweise fast ein Drittel der Birsfelder Bevölkerung: Kein Wort über die proaktive Integration der Bevölkerung mit Migrationshintergrund, oder beispielsweise die Förderung und Realisation einer integrativen und diversen Gesellschaft, die Bekämpfung der Armut, etc.
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Nicht vergessen: Damit all die guten Absichten verwirklicht werden können, braucht es logischerweise konkrete Ideen und eine adäquate Finanzpolitik, welche die vielseitigen (und mit Sicherheit ehrenwerten) Wünsche auch finanzierbar macht. Eine Ökonomie, mit sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Faktoren, welche uns als Gemeinwesen nachhaltig unabhängiger macht, uns Gestaltungsoptionen zurückgibt, die Abhängigkeit von den Anrainer Gemeinden via Finanzausgleich (6 Mio CHF und ein paar Zerquetschte) reduziert und es der Gemeinde damit ermöglicht endlich auf selbstfinanzierten Beinen zu stehen.
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Von schönen Worten lebt niemand und auch die ausgeklügelsten Wunschkataloge müssen von Menschen realisiert werden, welche bereit sind die Ärmel hochzukrempeln, in die Hände zu spucken und den Worten Taten folgen zu lassen. Was ich vermisse sind die politischen Projekte und die inhaltlichen Hinweise in welche Richtung die Post nach den Wahlen abgeht.
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Wahlen als PR-Übung sind ein gewohntes Ritual, aber leider wenig ziel- und lösungsorientiert und des öftern eine Anhäufung von Sandburgen.
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Erfreulich ist trotzdem, dass zahlreiche Menschen zu den anstehenden Wahlen antreten sich eine Veränderung wünschen und sich offensichtlich zutrauen dabei eine aktive Rolle zu übernehmen.
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Allerdings würde ich mir wünschen: Mehr Inhalt & Substanz und weniger Speech & Selbstdarstellung!