Wer steckt dahinter?
mattiello
© by Ernst Mattiello / www.mattiello.ch / info@mattiello.ch
Schang Hutter über Mattiello: »Über den Wert einer Zeichnung entscheidet die Lesbarkeit der Mitteilung. Mattiello zeichnet Erlebnisse und Zustände unserer Gesellschaft kritisch und klar ablesbar, er ist Zeichner für die anderen. Er will zeichnen, weil er etwas zu sagen hat.«
Christoph Meury
Apr 6, 2024
Das Staubild von Mattielo ist natürlich wiedereinmal ein Volltreffer. Visionär könnte man sogar sagen. Aber es ist damit nicht der Gotthardstau gemeint, sondern der zukünftige Stau in Birsfelden, wenn nach Feierabend noch schnell alle zigtausend PendlerInnen im neuen Takeaway, oder Drive-In Burger King im ehemaligen Post- und UBS-Gebäude an der Birsfelder Hauptstrasse einen Schwenker durch den idyllischen Zentrumsplatz machen und den kurzen Stopp nutzen, um sich für die Heimfahrt einen Burger King XXL reinzuziehen, um dann wieder in den bunten Stau abzuzweigen und Richtung Elsass, oder in die Badische Nachbarschaft weiterzudüsen.
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Im Klartext: Der Zentrumsparkplatz wird uns für alle Ewigkeiten bleiben, weil der Parkplatz Teil des Geschäftsmodelles des neuen Burger King-Ablegers ist.
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PS.: Burger King ist eine US-amerikanische Schnellrestaurantkette mit Sitz in Florida, die als Systemgastronomie ein weltweites Restaurantnetz aufgebaut hat. Die rund 17.800 Restaurants werden zu rund 90 % von selbständigen Franchisepartnern geführt. Schön, dass wir jetzt in Birsfelden auch Teil dieser globalen Foodkette sind.
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In der Folge können wir auf die idyllischen Ideen einer dörflichen Zentrumsentwicklung verzichten. Nichts von autofreiem Zentrumsplatz mit Brunnen, Kinderspielplätzen einer durchwegten Parkanlage mit schönen Bäumen und Kleintieren aller Art. Der Zentrumsplatz wird ganz profan eine Drehscheibe für die SchnellimbisskonsumentInnen werden. Heisst: der Verkehr und der regelmässige Stau auf der Hauptstrasse wird uns bleiben. Als Supplement bekommen wir gratis noch die Abfallberge der BurgerkonsumentInnen. Das Zentrum als Kurzaufenthalt für die hungrigen AutofahrerInnen. Die Parkanlage kann sich auf die neuen KundInnen einstellen. Die Aufenthaltsqualität und die Aufenthaltsdauer reduziert sich auf eine Zigarettenlänge und verlangt lediglich genügend Sitzplätze im Freien und grosse Abfallcontainer für die Burgerverpackungen.
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Voilà! Damit ist das neue Zentrum ausdiskutiert.